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Angebotsdarstellung

Good Practice

Veröffentlichung: 2007

Das Präventionsmodell der Stadt Saarlouis als Teil des lokalen Netzwerkes Saarlouis

Kurzbeschreibung mit Zielen und Maßnahmen

Der demografische Wandel sowie die zunehmende Anzahl von Personen in materiellen, sozialen oder gesundheitlichen Notlagen stellen Kommunen und Städte vor immer neue Herausforderungen. Nur durch Aktivitäten zur Förderung von Verteilungsgerechtigkeit und Unterstützung gesellschaftlicher Strukturen bleiben Städte und Gemeinden auch in der Zukunft handlungsfähig. Diese Maßnahmen dienen auch der Sicherung der Einwohnerbasis. Im Maßnahmenkatalog „Kinder-, jugend- und familienfreundliche Kommune“ der Kreisstadt Saarlouis spiegeln sich diese Elemente wider. Die Förderung der Persönlichkeitsentwicklung, der Partizipation von Kindern und Jugendlichen, der Gestaltung des Sozialraums sowie unterschiedlich ausgerichtete Betreuungsangebote bilden die Eckpfeiler des Präventionsmodells der Stadt Saarlouis. Die hohe Vielfalt der Aktivitäten basiert auf Kooperationsverträgen mit freien Trägern. Diese Vereinbarungen garantieren dem Maßnahmenträger die Förderung über einen vereinbarten Zeitraum und verpflichten ihn im Gegenzug zur Rechenschaft gegenüber der Stadtverwaltung. Vertragliche vereinbarte Entwicklungsgespräche zwischen Verwaltung und freiem Träger sorgen für die zeitliche und inhaltliche Abstimmung der Angebote.


Kontakt

Herr Michael Leinenbach
Kreisstadt Saarlouis
Friedensstraße 3-7
66740 Saarlouis (Saarland)

Telefon: 06831 / 443437

E-Mail: Leinenbach(at)saarlouis.de

Website: http://lokalesbuendnis.saarlouis.de


Projektträger

Kreisstadt Saarlouis
Friedensstraße 3-7
66740 Saarlouis


Hintergrund

In einer Bevölkerungsprognose aus dem Jahr 2004 geht das statistische Landesamt davon aus, dass die saarländische Bevölkerung von heute knapp über eine Million Einwohner auf rund 800 000 im Jahre 2050 schrumpfen wird. Als Hauptgrund wird der rapide Rückgang an Geburten angegeben. Das Statistische Landesamt errechnete für den Zeitraum von 1993 bis 2003 einen Geburtenrückgang von 29 %. Eine weitere Folge des Geburtenrückgangs, verbunden mit der ansteigenden Lebenserwartung, ist die zunehmende Überalterung der Bevölkerung. Im Jahr 2030 wird das Durchschnittsalter im Saarland 47,7 Jahre betragen. Dies bedeutet einen Anstieg von 7,5 Jahren seit dem Jahr 1990. Die gesellschaftlichen Auswirkungen dieser Prozesse werden in den nächsten Jahren allmählich sicht- und spürbar werden. Da diese demografischen Vorgänge nicht mehr kurzfristig aufzuhalten oder sogar umkehrbar sind, ist es für die heutigen Planungs- und Gestaltungsaufgaben einer Stadt bzw. Kommune unerlässlich, sich auf die abzeichnenden Veränderungen einzustellen. Dies beinhaltet neben dem Aufbau einer Betreuungsstruktur für die alternden Bevölkerungsschichten auch die Investition in langfristige Maßnahmen zur Förderung von Kindern, Jugendlichen und Familien.

Die Stadt Saarlouis wird im Wegweiser Demografie der Bertelsmann Stiftung als stabile Mittelstadt mit geringem Familienanteil beschrieben. Nach zurückgehenden Einwohnerzahlen in den letzten Jahren errechnete die Bertelsmann Stiftung einen Anstieg der Einwohnerzahl Saarlouis um 0,6 % bis zum Jahr 2020. Das Durchschnittsalter der Einwohner wird bis zum Jahr 2020 auf 47,4 Jahre ansteigen. Diese Prognose lässt die Vermutung zu, dass der errechnete Einwohnerzuwachs nicht auf erhöhte Geburtenraten zurückzuführen sein und somit die Anzahl der Kinder sinken wird. Derzeit sind von den über 38 000 Bewohnern 17 % im Alter von null bis 18 Jahren.

Dem zweiten Kinder und Jugendbericht des Saarlands aus dem Jahr 2004 kann entnommen werden, dass die Mehrheit der saarländischen Kinder noch in traditionellen Kleinfamilien lebt. Im Gegensatz zu dem übrigen Bundesgebiet wächst allerdings ein zunehmender Teil ohne Geschwister auf. Die Zahl der Alleinerziehenden belief sich Ende 2000 auf 34 900 Personen. Diese Familien machten im Jahr 2002 die Hälfte der Haushalte aus, die Sozialhilfe beziehen und in denen gleichzeitig Kinder leben. Im Jahre 2005 betrug der Anteil aller saarländischen Kinder unter 15 Jahren im Sozialgeldbezug 16,2 %. Die Jugendarbeitslosigkeit lag nach Angaben der Bertelsmann Stiftung im Jahr 2005 bei 16,6 %.

Diesen von Armut bedrohten Kindern und Jugendlichen fehlt oftmals die intakte Anbindung an ein Gemeinwesen, Vereine und Familie. Sichtbare Folgen dieses Prozesses können steigende Jugendkriminalitätsraten, zunehmende Aggression und Suchtverhalten sein. Die zunehmende Suchtproblematik kann exemplarisch am Alkoholmissbrauch von Kindern und Jugendlichen beschrieben werden. So verzeichnet beispielsweise eine bundesweit durchgeführte Erhebung der BZgA aus dem Jahr 2007 einen Anstieg des Alkoholkonsums von Jugendlichen. Der Alkopops-Studie der BZgA aus dem Jahr 2005 kann entnommen werden, dass Jugendliche auch wesentlich exzessiver trinken als in den Jahren zuvor. Dies belegt auch die Gesundheitsberichterstattung 2006 des Bundes. Hierin wird ein Anstieg der Fälle von Alkoholintoxikationen um jeweils 50 % in den Altersgruppen der Kinder unter 15 Jahren sowie in der Gruppe der Jugendlichen im Alter von 15 bis 19 Jahre beschrieben. Um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken, wurde durch die Kreisstadt Saarlouis ein sozialraumorientiertes Präventionsmodell erarbeitet. Alle Maßnahmen und Projekte dieses umfassenden Konzepts haben eine Stärkung der Persönlichkeit als Ziel und wirken sich mildernd auf Suchtverhalten und Gewaltbereitschaft aus.


Vorgehen

Als Grundlage im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit sowie im erzieherischen Kinder- und Jugendschutz dienen die im Jahr 1991 beschlossenen Schwerpunkte zur Gestaltung der Kinder-, Jugend- und Gemeinwesenarbeit in Saarlouis. Hierauf aufbauend entwickelte die Kreisstadt Saarlouis ein Drei-Säulen-Modell. Es beinhaltet ein selbstverwaltetes Jugendzentrum, dezentrale Kinder- und Jugendtreffs sowie Streetwork und „Mobile Teams“. Die Zielgruppe der sozial Benachteiligten wird in vielfältiger Weise angesprochen. Die Angebote der Kinder- und Jugendtreffs sind kostenlos und dienen neben der Entwicklungsförderung von Kindern auch der Entlastung von Alleinerziehenden. In der aufsuchenden Betreuungsarbeit werden gezielt die sozialen Brennpunkte der Stadt besucht und auffällige Jugendliche aktiv angesprochen. Im Rahmen der Einzelfallhilfe werden für Eltern und im speziellen für alleinerziehende Mütter und Väter Qualifizierungs- und Beschäftigungsprojekte angeboten. Koordiniert und begleitet wird diese Arbeit vom Team der städtischen Jugendarbeit. Ansprechpartner im Jugendteam sind die städtische Jugendbeauftragte und der städtische Streetworker.

Der Schwerpunkt des Präventionsmodells der Kreisstadt Saarlouis liegt in der außerfamiliären Betreuung von Kindern und Jugendlichen in Kindertageseinrichtungen, offenen Betreuungsangeboten, mehreren Jugendzentren sowie durch aufsuchende Jugendsozialarbeit mittels „Mobilen Teams“ und Streetwork. Innerhalb der Einrichtungen bzw. Maßnahmen wird multimethodisch vorgegangen. Hauptziel ist dabei die Persönlichkeitsstärkung der Zielgruppe. Durch die Förderung der Ich-Kompetenzen werden die Kinder und Jugendlichen in ihrer Entscheidungsfreiheit gestärkt. Es werden dem für Suchtverhalten häufig verantwortlichen Gruppendruck Kräfte entgegengesetzt. Andere Angebote wirken potenziellen Entwicklungsdefiziten und Sozialisationsproblemen entgegen. Diese Maßnahmen tragen implizit zur Förderung der physischen und seelischen Gesundheit der Zielgruppen bei.

In den Kinderbetreuungseinrichtungen wie Kindertagesstätten und Grundschulen werden Einzelaktionen, wie zum Beispiel Coolness-Trainings oder fortlaufende Maßnahmen wie eine Hausaufgabenbetreuung mit freizeitpädagogischem Angebot durchgeführt. Die offenen Angebote wie z.B. die Kinder- und Jugendfarm (ein erlebnispädagogischer Spielplatz) regen die Kinder zu einer aktiven Form der Freizeitgestaltung an. Alle Angebote arbeiten entwicklungsbegleitend und integrativ. Da der Bedarf der Kinderbetreuung in der Ferienzeit gestiegen ist, bietet die Kreisstadt Saarlouis in Kooperation mit der katholischen Familienbildungsstätte eine Halbtagsbetreuung an. Seitens der Jugendabteilung der Kreisstadt Saarlouis wird des Weiteren ein umfangreiches Ferienprogramm erstellt.

Im Bereich der Jugendtreffs wird der Präventionsansatz mittels Gesprächsrunden, Einzelberatungen, Bereitstellen von Informationsmaterialien, kulturpädagogischen und sportlichen Angeboten verfolgt. Innerhalb der kommunalen Jugendtreffs gilt ein absolutes Alkoholverbot. In den Stadtteilen, in denen keine Kinder- oder Jugendeinrichtungen vorgehalten werden (zugleich die sozialen Brennpunkte in Saarlouis), sind „Mobile Teams“ vor Ort. Sie bieten den Jugendlichen in den Stadtteilen zu festen Terminen die Möglichkeit, sich auf Schulhöfen zu treffen und sind Ansprechpartner für deren Alltagsprobleme. Darüber hinaus werden gemeinsam mit den Jugendlichen Aktionen geplant. Die Schwerpunkte liegen hier in den Bereichen Erlebnispädagogik und Sport. Die Grenzerfahrungen, besonders in den erlebnispädagogischen Angeboten, stärken das Selbstbewusstsein. Die Sportangebote tragen dazu bei, Aggressionen zu kanalisieren, Bewegung zu fördern und die soziale Integration in einer Gruppe zu lernen. Der offene Deutsch-ausländische Treff in der Ludwigsschule fördert durch ein multikulturell orientiertes Angebot die Integration von jungen Migrantinnen und Migranten in das öffentliche Leben sowie deren Teilhabe an gesellschaftlichen Ressourcen.

Im Bereich Streetwork werden die Jugendlichen da aufgesucht, wo sie sich treffen. Das Projekt will mit seiner Arbeit Ausgrenzungen und Stigmatisierungen von Jugendlichen verhindern oder zumindest verringern. Deshalb werden von Seiten des Projekts Gelegenheitsstrukturen angeboten, bei der die Unterstützung und Förderung sowohl in der Alltags- als auch Lebensbewältigung der Zielgruppe im Vordergrund steht. In schwerwiegenden Fällen werden die Jugendlichen an Beratungseinrichtungen weitervermittelt. Weiterhin setzt sich das Projekt für positive Lebensbedingungen im öffentlichen Raum ein. In Zusammenarbeit mit der Polizei wurden bereits zwei Konzerte sowie mehrere Fußballturniere ausgerichtet, die besonders auf die aus der Streetworkarbeit bekannten Personengruppen ausgerichtet sind. Die Jugendlichen werden in die Planungen mit einbezogen. Flankierend zu den Betreuungsangeboten werden in Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern spezielle Angebote für Eltern und Familien durchgeführt. Neben Informationsveranstaltungen, einem Familienservice der Kinderbeauftragten, Seminaren und Schulungen, werden Eltern beraten und unterstützt. Zu nennen sind hier exemplarisch die Katholische Familienbildungsstätte, die Fahrrad-Service- Station in Roden oder der Frauenladen Lisdorf.


Good Practice in

Nachhaltigkeit

Die Kreisstadt Saarlouis widmet sich seit über 15 Jahren dem Auf- und Ausbau eines präventiv arbeitenden Netzwerks verschiedener freier Träger und kommunaler Einrichtungen. Auf Vorschlag der Verwaltung wurden 1991 durch den Ausschuss für Sozialwesen und Jugendpflege die für alle Träger gültigen Schwerpunkte zur Gestaltung der Kinder-, Jugend- und Gemeinwesenarbeit verabschiedet. Innerhalb der Jugendabteilung der Stadt Saarlouis wurden daraufhin drei Jugendpflegestellen, eine Stelle für Erzieher bzw. Erzieherinnen sowie eine Verwaltungsstelle neu geschaffen. Ausgehend von diesen strukturellen Veränderungen wurde das oben beschriebene Drei-Säulen- Modell mit einem zentralen, mehreren dezentralen und zwei zusätzlichen mobilen Betreuungsangeboten entwickelt.

Eine weitere Entwicklungsstufe des sozialraum-orientierten Präventionsmodells stellte das Modellprojekt „Familien- und Kinderfreundlichkeit in der Kommune“ des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend dar. Unter fachlicher Betreuung durch das Institut für Entwicklungsplanung und Strukturforschung Hannover (IES) wurden von 1999 bis 2001 verschiedene Maßnahmen zur familienfreundlichen Gestaltung des Stadtverwaltung erarbeitet und umgesetzt. Nach der Entwicklung erster grundlegender Kriterien für eine kinder- und familienfreundliche Kommune durch den Arbeitskreis Kinder, Jugend und Familie der Kreisstadt Saarlouis wurde eine Veranstaltung zur Maßnahmenerarbeitung abgehalten. Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen sowie die Bürgerinnen und Bürger Saarlouis waren eingeladen, ihre Vorschläge mit den Verantwortlichen der Stadt zu diskutieren. Das Ergebnis des Modellprojekts war ein Katalog mit über 150 laufenden Einzelmaßnahmen, Projekten und Tätigkeiten mit Bezug zur Familien- und Kinderfreundlichkeit. Um die Angebote den Bürgerinnen und Bürgern näher zu bringen, wurden diese im Internetauftritt der Kreisstadt Saarlouis unter den Gesichtspunkten Infoweb, Youngweb, Familienservice und Kulturweb einsehbar gemacht. Aus einem Teil der Angebote setzt sich das hier vorgestellte Präventionsmodell der Kreisstadt zusammen.

Mit der Gründung des „Lokalen Bündnisses für Familien“ in Saarlouis im Jahr 2006 setzt die Stadt das bereits seit Jahren vorhandene Engagement für eine kinder- und familienfreundliche Stadt fort. Übergeordnetes Ziel der Saarlouiser Bündnisakteure ist es, den Stellenwert der Institution Familie in der Gesellschaft zu verbessern und sich für ein Klima stark zu machen, in dem Kinder und Familie willkommen sind. In dem Bündnis sollen optimale Lösungen entwickelt, Aktivitäten gebündelt und innovative Lösungsansätze schnell und effektiv umgesetzt werden. Hierfür wurden bereits während der Auftaktveranstaltung fünf Arbeitsgruppen gebildet. In das Bündnis integriert ist das Saarlouiser Netzwerk SOS sowie der Kriminalitätsbeirat der Stadt. Unter demokratischer Beteiligung eines möglichst breiten Spektrums aller gesellschaftlichen Gruppen werden dann in Arbeitsgruppen zu einzelnen Schwerpunktthemen Maßnahmen anlaufen. Unter dem Titel „SOS – Sicherheit, Ordnung, Sauberkeit“ findet die Vernetzung auf der Metaebene der Stadtverwaltung ihren Ausdruck. Neben den Sozialdiensten, der Polizei und dem Ordnungsamt ist auch der „Neue Betriebshof Saar“ darin organisiert.

Partizipation

Die Partizipation der Zielgruppen wird in der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung aus verschiedenen Gründen eingesetzt. Neben der rein ethischen Implikation von Beteiligungsverfahren baut die Kontaktaufnahme im Vorfeld von Interventionen Vertrauen auf, macht den Bedarf aus Sicht der Betroffenen deutlich und erleichtert den Zugang zu schwer erreichbaren Personengruppen. Werden Betroffene bei der Durchführung von Maßnahmen mit einbezogen, steigert sich ein möglicher Lerneffekt und auch dem Vandalismus wird vorgebeugt.

In der Kreisstadt Saarlouis wird Bürgerbeteiligung vorbildlich umgesetzt. Kinder, Jugendliche sowie deren Eltern werden aktiv in die Planung und Durchführung von Maßnahmen mit einbezogen. Hierzu wurde seitens der Stadtverwaltung die Stelle des Kinderbeauftragten geschaffen. Sie ist bei kinderrelevanten Fragen und Problemen ein Ansprechpartner für Kinder, Familien, Vereine, Initiativen und andere Gremien. Sie stellt die Interessenvertretung der Kinder in der Stadtverwaltung dar. In ihrer wöchentlichen Sprechstunde können Kinder und Jugendliche ihre Anliegen direkt vortragen. Darüber hinaus organisiert sie die Kindersprechstunde des Oberbürgermeisters, in der Erwachsene nur eingeschränktes Rederecht haben. Die Kinderbeauftragte koordiniert die Spielplatzpatenschaften und den Elternservice im Saarlouiser Familienforum, vermittelt Kontakte und kooperiert mit allen Trägern von Kindereinrichtungen in der Stadt. Um die Kinder und Jugendlichen in die Planung der Stadtentwicklung einzubinden, werden Beteiligungsverfahren wie Kinderratssitzungen, -anhörungen oder -befragungen durchgeführt. Um die jungen Menschen an der Umsetzung von Maßnahmen zu beteiligen, bemalen beispielsweise Kinder und Erwachsene im Projekt „Guck genau – mehr Verkehrssicherheit in Wohnstraßen“ verschiedene Straßen in ihrem Umfeld. Autofahrer werden damit auf spielende Kinder hingewiesen. Auch bei der Neugestaltung von mehreren Spielplätzen und der Skateranlage waren Kinder und Jugendliche beteiligt.

Neben den vielen Beteiligungsverfahren für Kinder, werden auch den Erwachsenen verschiedene Möglichkeiten zur Partizipation angeboten. Der Kriminalitätsbeirat der Stadt bietet Bürgerinnen und Bürgern ein Forum, um auf Probleme in den Bereichen Diebstahl, Gewalt und Vandalismus hinzuweisen. Durch öffentliche Begehungen der Stadt unter Beteiligung der Bewohner – sogenannte Angstgänge – wurden potenzielle Gefahrenzonen (etwa schlecht beleuchtete Gehwege) ermittelt und Lösungen erarbeitet. Wollen sich Bürgerinnen und Bürger an Maßnahmen zur Steigerung der Familienfreundlichkeit der Stadt beteiligen, so stehen ihnen viele ehrenamtliche Dienste offen.


Laufzeit des Angebotes

Beginn: Oktober 1991

Abschluss: kein Ende geplant


Welche Personengruppe(n) in schwieriger sozialer Lage wollen Sie mit Ihrem Angebot erreichen?

Menschen in schwieriger sozialer Lage sind ein wichtiger Teil der Zielgruppe, auch wenn sich das Angebot in erster Linie an alle richtet.

  • Personen mit sehr niedrigem Einkommen (z.B. Personen im Niedriglohnsektor, Personen mit niedrigen Rentenbezügen)
  • Migrant/-innen in schwieriger sozialer Lage
  • Menschen mit Behinderung in schwieriger sozialer Lage
  • Angehörige von Personen mit erhöhtem Unterstützungsbedarf

Das Angebot richtet sich insbesondere an folgende Altersgruppen

  • Altersgruppenübergreifend

Das Angebot umfasst geschlechtsspezifische Angebote für

  • Keine geschlechtsspezifischen Angebote

Multiplikatorinnen und Multiplikatoren

Hauptamtliche Mitarbeiter_innen in den Bereichen der Sozialen Arbeit, der Bildung, der Erziehung und der Gesundheit, die Einbindung bürgerschaftlichen Engagements, von Honorarkräften, von Kursleiter_innen, von Betreuer_innen usw.

Gleichzeitig wird eine notwendige Partizipation über die neue Sozialplanung entsprechend wissenschaftlicher Instrumente durchgeführt. lokalesbuendnis.saarlouis.de/familie/sozialplanung-fuer-die-kreisstadt-saarlouis/


Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner

Das Präventionsmodell der Stadt Saarlouis enthält vielfältige Maßnahmen zur individuellen Stärkung von Kindern und Jugendlichen sowie zur kindgerechten Gestaltung der Sozialräume.

Um den Ansatz im gesamten Stadtgebiet und den verschiedenen Bereichen des Lebens umzusetzen, kooperiert die Stadtverwaltung mit zahlreichen freien Trägern und

Einrichtungen.

Die Zusammenarbeit der Stadt Saarlouis mit den freien Trägern wird in Kooperationsverträgen fixiert. Diese Vereinbarungen schreiben die monetäre Unterstützung durch die Stadtverwaltung über einen bestimmten Zeitraum fest und geben somit dem Maßnahmenträger eine gewisse Planungssicherheit. Im Gegenzug verpflichten sich die Vertragspartner auf enge Kommunikationsstrukturen mit der Stadtverwaltung. Diese enthalten die jährliche Berichterstattung in standardisierter Form sowie regelmäßige Gespräche mit den jeweils zuständigen Personen der Stadtverwaltung. Mit Hilfe konkreter und strategischer Ebenen in den verwendeten Controllinginstrumenten, werden regelmäßige Auswertungen, die über eine rein deskriptive Beschreibung des aktuellen Stands hinausgehen, angefertigt.

Der Zusammenschluss zeigt sich auch in der Anzahl der themenspezifischen Arbeitskreise deutlich. Zu nennen sind hier beispielsweise der AK Mädchen, AK Kinder, Jugend und Familie, AK Sucht, AK gegen Gewalt und Ausgrenzung, AK der Vertreterinnen und Vertreter der Kinder und Jugendeinrichtungen. Alle Arbeitskreise sind Ressort- und Trägerübergreifend besetzt.

Im Bereich außerfamiliäre Betreuung von Kindern sind die Kooperationspartner die Freien Träger der Krippen, Kindergärten, Horte und des Nachmittagsangebots in den freiwilligen Ganztagsschulen im Stadtgebiet. Hinzu kommen noch die Freie Kunstschule e.V. mit dem Kindertreff Picard, das Sozialbüro Christkönig des Caritasverbandes, die selbständige Kinder- und Jugendfarm, die Hausaufgabenbetreuung mit freizeitpädagogischem Angebot sowie die Betreuungs- und Freizeitangebote durch die Katholische Familienbildungsstätte Saarlouis e.V. Bei der sozialpädagogischen Betreuung von Jugendlichen sind die freien Träger der Jugendtreffs, die Ev. Kirchengemeinde Saarlouis und das Diakonische Werk an der Saar mit dem Projekt Streetwork Saarlouis, dem Möbelprojekt, der selbstverwaltete Betriebshof Saarlouis e.V. sowie offene Sporttreffs zu nennen.

Die Angebote für die Eltern und Familien der Kinder sind unter dem Dach des Saarlouiser Familienforums vereint. Das Online-Portal des Forums bietet Informationen über existierende Angebote, Projekte, Beratungs- und Betreuungsmöglichkeiten, Fachthemen, Veranstaltungen und vielem mehr. Die Kooperationspartner der Stadt Saarlouis, vertreten durch die Kinderbeauftragte und drei Kindertagesstätten, sind hier die Katholische Familienbildungsstätte, die Jugendverkehrsschule, die Volkshochschule und die Elternschule der St. Elisabeth Kliniken.

Einen wichtigen Schwerpunkt sieht die Kreisstadt Saarlouis im Mehrgenerationenansatz und unterstützt endsprechende Maßnahmen und Einrichtungen.

Durch die enge Anbindung der Vertragspartner koordiniert die Kreisstadt Saarlouis ein trägerübergreifendes Maßnahmenbündel, dass es ermöglicht gezielt und umfassend auf Bedarfslagen in der Stadt zu reagieren. Die Partner des Präventionsmodells sind in das „Lokale Bündnis für Familien Saarlouis“ eingebunden. Das Bündnis ist ein Zusammenschluss von Unternehmen, Gewerkschaften, Verbänden, Vereinen, Initiativen sowie der Stadt Saarlouis mit dem Ziel die Lebensbedingungen von Familien direkt in ihrem Lebensumfeld zu verbessern.


Schwerpunkte des Angebotes

  • Gewaltprävention
  • Barrierefreiheit
  • Bürgerschaftliches Engagement
  • Stadtteil-/ Gemeinwesenarbeit, Nachbarschaftsnetzwerke
  • Kommunale Strategie / Netzwerkarbeit

Das Angebot wird hauptsächlich in folgenden Lebenswelten umgesetzt

  • Stadt / Stadtteil / Quartier / Kommune
  • Familienzentrum
  • Mehrgenerationenhaus

Qualitätsentwicklung

Was machen Sie, um die Qualität Ihres Angebotes weiterzuentwickeln?

Die Kreisstadt Saarlouis hat eine eigene Sozialplanung eingerichtet. Diese entwickelt mit wissenschaftlichen Methoden die Angebote weiter.

lokalesbuendnis.saarlouis.de/familie/sozialplanung-fuer-die-kreisstadt-saarlouis/

Wie dokumentieren Sie Ihre Arbeit? (z.B. Konzepte, Handreichung)

Sozialplanung Saarlouis

Quelle der Veröffentlichung/URL: http://lokalesbuendnis.saarlouis.de/uploads/media/Saarlouis__Sozialplanung_Abschlussbericht_End_21_02_2013.pdf

Es ist bereits ein Ergebnisbericht vorhanden.

Titel des Berichts bzw. Kurzbeschreibung: Sozialplanung \'Empirische Grundlagen\'

Quelle der Veröffentlichung/URL: http://lokalesbuendnis.saarlouis.de/uploads/media/Saarlouis__Sozialplanung_Abschlussbericht_End_21_02_2013.pdf

Das Vorgehen der Qualitätsentwicklung kann ganz unterschiedlich sein. Einiges haben Sie bereits genannt. Welches der folgenden Verfahren wenden Sie zusätzlich an?

Selbstevaluation

externe Evaluation

Qualitätszirkel

Die Qualitätsentwicklung und Ergebnissicherung sind in ein Qualitätsmanagementsystem eingebunden.

Dokumente zur Qualitätsentwicklung


Stand

10.03.2015

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