Papilio - Ein Programm für Kindergärten zur Primärprävention von Verhaltensproblemen und zur Förderung sozial-emotionaler Kompetenz
Kurzbeschreibung mit Zielen und Maßnahmen
Papilio-3bis6 ist ein pädagogisches Programm für Kitas zur Förderung sozial-emotionaler Kompetenz und Reduzierung von Verhaltensproblemen.
Ziel ist es, die psychosoziale Gesundheit von Kindern zu fördern, damit sie später die Möglichkeit haben, den Risiken, die sie zu Sucht- und Gewaltverhalten führen können, selbstbewusst zu begegnen.
Das Programm Papilio-3bis6 wurde aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse entwickelt. Von 2003-2005 wurde eine Studie mit ca. 700 Kindern, deren Erzieher/-innen und ca. 1.200 Eltern durchgeführt und wissenschaftlich begleitet. Wirksamkeit und Durchführbarkeit des Programms wurden dabei nachgewiesen.
Dokumente zur Darstellung des Angebotes
Kontakt
Frau Andrea Nagl
Ulmer Str. 95
86156 Augsburg (Bayern)
Telefon: 0821 / 44805670
E-Mail: verlag(at)papilio.de
Website: http://www.papilio.de
Projektträger
Papilio e.V.
Ulmer Str. 94
86156 Augsburg
Laufzeit des Angebotes
Beginn: Januar 2002
Abschluss: kein Ende geplant
Welche Personengruppe(n) in schwieriger sozialer Lage wollen Sie mit Ihrem Angebot erreichen?
Menschen in schwieriger sozialer Lage sind ein wichtiger Teil der Zielgruppe, auch wenn sich das Angebot in erster Linie an alle richtet.
- Menschen in sozial schwieriger Lage: Kindergartenkinder, deren Eltern und ErzieherInnen
Das Angebot richtet sich insbesondere an folgende Altersgruppen
- 1 bis 3 Jahre
- 6 bis 10 Jahre
- 4 bis 5 Jahre
Das Angebot umfasst geschlechtsspezifische Angebote für
- Keine geschlechtsspezifischen Angebote
Multiplikatorinnen und Multiplikatoren
Papilio arbeitet bundesweit mit regionalen Trainerinnen, die Papilio den Erzieher/-innen vermitteln sowie mit einigen Fachakademien zusammen.
Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner
Wissenschaftlicher Begleiter ist Univ.-Prof. Dr. Herbert Scheithauer von der Freien Universität Berlin.
Die Augsburger Puppenkiste ist ein wichtiger Partner von Papilio. Seit 2006 wird gemeinsam eine bundesweite Aufklärungskampagne zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit und Fachwelt für das Thema frühzeitige Prävention durchgeführt, mit bisher 258 Aktionstagen. Die Geschichte "Paula und die Kistenkobolde" wurde gemeinsam als Buch und Film entwickelt und als Marionettenstück inszeniert. Über 80.000 Kinder haben das Marionettenstück bisher gesehen. Im Juni 2012 erschien zudem das Fortsetzungsbuch "Paula im Koboldland".
Kooperationspartnerinnen und -partner sind außerdem:
- die BARMER in 15 Bundesländern zur Entwicklung des neuen Programms Papilio-U3
- die AOK in Hessen
- die KNAPPSCHAFT für das Präventionsprojekt "Paula kommt in die Schule"
Zahlreiche Kooperationspartner/-innen unterstützen die Umsetzung von Papilio in mittlerweile in 14 Bundesländern: Ministerien, Wohlfahrtsverbände und Präventionsstellen auf Landesebene. Außerdem besteht ein enger Kontakt zur Drogenbeauftragten der Bundesregierung und zur Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes.
Schwerpunkte des Angebotes
- Gewaltprävention
- Sucht
- Psychische Gesundheit
- Stärkung der individuellen Bewältigungsressourcen (z.B. Life skills, Resilienz)
- Stärkung sozialer Kompetenzen
Das Angebot wird hauptsächlich in folgenden Lebenswelten umgesetzt
- Kindertageseinrichtung / Kindertagespflege
- Schule
- Familie
Qualitätsentwicklung
Was machen Sie, um die Qualität Ihres Angebotes weiterzuentwickeln?
Alle Weiterentwicklungen werden wissenschaftlich evaluiert.
Zu allen Fortbildungen gibt es Feedbackbögen, die durchgeschaut und ggf. reflektiert werden.
Alle Anwender/-innen und Multiplikator/-innen können bei Bedarf Rückfragen stellen und haben Zugriff auf Supervision. Newsletter, Qualitätsverbünde und Fachsymposien ermöglichen den Transport neuer Erkenntnisse und Veränderungen.
Details zur Qualitätssicherung finden Sie unter www.papilio.de/qualitaet-nachhaltigkeit.html.
Welche Erfahrungen haben Sie bei der Qualitätsentwicklung Ihres Angebotes gemacht?
Welche Stolpersteine haben Sie festgestellt?
Es ist eine große Herausforderung, bei einem im Alltag implementierten Programm wie Papilio-3bis6 die Umsetzungstreue auf hohem Niveau zu halten.
Stolpersteine sind fehlende finanzielle Ressourcen im Kita-Bereich und die hohe Priorisierung der Zahl der Kita-Plätze. Papilio engagiert sich für pädagogische Qualität und unterstützt Erzieher/-innen bei den wachsenden Herausforderungen.
Wie dokumentieren Sie Ihre Arbeit? (z.B. Konzepte, Handreichung)
Alle Fortbildungen basieren auf ausgearbeiteten, zum Teil zertifizierten Konzepten.
Alle Fortbildungen müssen dokumentiert werden.
Alle Aktivitäten werden jährlich im Wirkungs- und Geschäftsbericht berichtet, entsprechend dem Social Reporting Standard.
Alle Erzieher/-innen, die die Papilio-3bis6-Fortbildung absolvieren, müssen die Einführung von Papilio-3bis6 laufend dokumentieren.
Quelle der Veröffentlichung/URL: https://www.papilio.de/geschaeftsbericht.html
Es ist bereits ein Ergebnisbericht vorhanden.
Titel des Berichts bzw. Kurzbeschreibung: Bericht (Kurzfassung) zur Evaluation des Projekts Papilio
Das Vorgehen der Qualitätsentwicklung kann ganz unterschiedlich sein. Einiges haben Sie bereits genannt. Welches der folgenden Verfahren wenden Sie zusätzlich an?
Erläuterung
Projekte und neue Programme und Module werden immer auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse entwickelt. Dafür werden im jeweiligen Fachbereich versierte Wissenschaftler/-innen miteinbezogen. Daraufhin werden Modellprojekte in der Praxis umgesetzt und wissenschaftlich beobachtet, bevor (oder wenn finanziell möglich, während) sie auf ihre Wirksamkeit evaluiert werden.
Welche Methoden werden bei der externen Evaluation angewendet?
Diese sind projektabhängig und werden von den beteiligten Wissenschaftler/-innen festgelegt.
Wer führt die die externe Evaluation des Angebotes durch?
Wissenschaftler/-innen, in der Regel unter fachlicher Aufsicht von Prof. Dr. Herbert Scheithauer, Freie Universität Berlin, Arbeitsbereich Entwicklungswissenschaft und Angewandte Entwicklungspsychologie.
Qualitätszirkel
Qualitätszirkel heißen bei Papilio Qualitätsverbund. Für alle zertifizierten Papilio-Trainerinnen und -Erzieher/-innen ist es zur Aufrechterhaltung der Zertifizierung verpflichtend, mindestens einmal im Jahr an einer Qualitätsverbundstagung, einem Intensivseminar oder einem Fachsymposium teilzunehmen.
Zertifizierung
Trainerinnen, Erzieher/-innen und Kitas können sich von Papilio zertifizieren lassen. Dafür sind bestimmte Vorgaben zu erfüllen. Zum Beispiel wird ein Zertifikat erst erteilt, wenn das Programm tatsächlich in der Praxis umgesetzt wurde. Die Teilnahme an einer Fortbildung begründet noch kein Zertifikat.
Alle zertifizierten Papilio-Trainerinnen und -Erzieher/-innen müssen zur Aufrechterhaltung der Zertifizierung mindestens einmal im Jahr an einer Qualitätsverbundstagung, einem Intensivseminar oder einem Fachsymposium teilnehmen.
Die Qualitätsentwicklung und Ergebnissicherung sind nicht in ein Qualitätsmanagementsystem eingebunden.
Stand
21.08.2018