Die soziale Lage in Baden-Württemberg
2021 lebten rund 11,12 Millionen Menschen in Baden-Württemberg1 (Vergleich 1990: 9,82 Mio.), etwa 2,15 Millionen davon in neun Städten mit mehr als 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Anders ausgedrückt, lebt annähernd jede fünfte Person in einer Großstadt des Landes (Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2022a).
Tabelle 1: Eckdaten zur Bevölkerung in Baden-Württemberg 2021 (Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2022a)
Bevölkerung und Gebiet im Überblick Land Baden-Württemberg | ||
Gemeindegebiet 20211) | km2 | in % des Landes |
Insgesamt | 35.673,27 | 100 |
Bevölkerung 20212) | Anzahl | in % des Landes |
Insgesamt | 11.124.642 | 100 |
Eckdaten zur Bevölkerung | Anzahl | je 1.000 EW |
Kinder unter 6 Jahren | 664.078 | 60 |
Kinder unter 7 Jahren | 771.386 | 69 |
Kinder/Jugendliche unter 18 J. | 1.902.275 | 171 |
65jährige und ältere | 2.317.957 | 208 |
75jährige und ältere | 1.171.400 | 105 |
Frauen | 5.598.532 | 503 |
Ausländer | 1.821.847 | 164 |
unter 18 Jahren | 260.916 | 23 |
Lebendgeborene | 113.534 | 10 |
Geburtenüberschuss/-defizit | -5.484 | – |
Zugezogene | 798.160 | 72 |
Wanderungsgewinn/-verlust | 29.843 | 3 |
1) Ohne die Flächen der gemeindefreien Gebiete Rheinau und Gutsbezirk Münsingen. 2) Basis Zensus 2011. Datenquelle: Feststellung des Gebietsstandes, Bevölkerungsfortschreibung, Statistiken der natürlichen Bevölkerungsbewegung, Wanderungsstatistik. |
Baden-Württemberg gehört zu den wirtschaftsstärksten Regionen der Europäischen Union mit einem vergleichsweise hohen Einkommensniveau und einer hohen Erwerbstätigen- sowie niedrigen Erwerbslosenquote (Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2022b). Dennoch ist die Armutsgefährdungsquote in Baden-Württemberg in den letzten Jahren leicht gestiegen und lag im Jahr 2021 bei 16,6 % (berechnet auf Grundlage des Landesmedians) (Vergleich 2007: 13 %). Besonders häufig waren Erwerbslose (45,4 %), Alleinerziehende (44,5 %), Personen in Haushalten mit einem niedrigen Bildungsniveau (37,7 %) und Haushalte mit drei und mehr Kindern (32,2 %) armutsgefährdet. Außerdem hat sich gezeigt, dass Menschen mit Migrationshintergrund (25,5 %) ein mehr als doppelt so hohes Armutsrisiko wie Menschen ohne Migrationshintergrund (11,6 %) hatten. Im Vergleich der Altersgruppen wiesen minderjährige Personen (21,1 %) und Personen zwischen 18 und 25 Jahren (23,8 %) die höchsten Armutsgefährdungsquoten auf. Letzteres lässt sich vermutlich auf die Tendenz zu höheren Schulabschlüssen und den dadurch späteren Eintritt in den Arbeitsmarkt zurückführen. Darüber hinaus ist der Berufseinstieg häufig mit prekären Beschäftigungsverhältnissen oder schlecht bezahlten Praktika verbunden. Aber auch Personen, die 65 Jahre und älter waren hatten mit 19,4 % ein überdurchschnittlich hohes Armutsrisiko. Besonders betroffen waren Frauen, die ein ohnehin höheres Risiko für Armut haben als Männer (21,8 % vs. 16,5 %) (FamilienForschung Baden-Württemberg, 2022; Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2022c).2
Tabelle 3: Armutsgefährdungsquote*) in Baden-Württemberg 2021 nach soziodemografischen Merkmalen (Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2022c)
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Die Literatur kann bei der KGC BW erfragt werden.