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Gesundheitsförderung bei älteren Menschen

Leitthese

Ein gutes Leben im Alter lässt sich mit gesundheitsfördernden Lebensverhältnissen und Lebensweisen unterstützen. Die Wohnqualität, die Versorgung im Quartier, Möglichkeiten für Partizipation und Teilhabe, Angebote der Gesundheitsförderung und die nachbarschaftliche Gemeinschaft beeinflussen die Chancen auf ein gesundes Altwerden. Dafür gilt es die Ressourcen der älteren Menschen wie Lebenserfahrung, vertraute Kontakte in der Nachbarschaft, Gelassenheit und Zeit zu aktivieren. 

Die Zielgruppe

Im Jahr 2023 betrug die Anzahl der Personen ab 65 Jahre, welche in Deutschland lebten, etwa 18,6 Millionen, was einem Anteil von etwa 22 Prozent an der Gesamtbevölkerung entspricht. 

AlterAlle GeschlechterWeiblichMännlich

Alle Altersgruppen

84.358.845 42.799.793 41.559.052 

50 bis unter 65 Jahre 

19.008.533 9.556.804 9.451.729 

65 bis unter 80 Jahre

12.547.074 6.709.307 5.837.767 

80 Jahre und älter

6.112.952 3.737.925 2.375.027 

Tabelle 1: Bevölkerung nach Geschlecht und Alter (2023) 
(Quelle: Eigene Darstellung auf Basis der Daten der Gesundheitsberichterstattung des Bundes, hier abrufbar)

 

Mehr als die Hälfte der Personen im Alter zwischen 65 und 80 Jahren sind Frauen, das entspricht 53,5 Prozent bzw. 6,7 Millionen, während 46,5 Prozent bzw. 5,8 Millionen Männer in dieser Altersgruppe vertreten sind (Statistisches Bundesamt (Destatis), 2024). 

Durch die Gesundheitsstudie 65+ des Robert Koch-Instituts, welche den Gesundheitszustand älterer Personen in Deutschland erfasst, ist bekannt, dass Personen mit niedrigem und mittlerem Bildungsniveau häufiger Gesundheitsprobleme angeben als diejenigen mit höherem Bildungsstand. In der Gruppe mit hoher Bildung sind Frauen mit 54,5 Prozent häufiger vertreten als Männer. Bei Männern aus der niedrigen Bildungsgruppe wird eine erhöhte Prävalenz von Einsamkeit, Depressivität, geringerer Lebenszufriedenheit und Harninkontinenz festgestellt. Hingegen zeigen Frauen aus dieser Gruppe eine erhöhte Prävalenz von chronischen Schmerzen und geringerer sozialer Unterstützung (Robert Koch-Institut (RKI), 2023). Ungefähr 14,5 Prozent der über 60-Jährigen in Deutschland haben einen Migrationshintergrund. Der Anteil der älteren Migrant*innen wächst stetig, und damit steigt der Bedarf an kultursensiblen gesundheitsfördernden Angeboten. 

AlterGesamt(1)Männer(2)Frauen(3)

60 bis unter 65 Jahre

1.067.000 529.000 538.000 

65 bis unter 70 Jahre

865.000 400.000 465.000 

70 bis unter 80 Jahre

1.110.000 501.000 610.000 

80 bis unter 90 Jahre

495.000 220.000 275.000 

über 90 Jahre

52.000 21.000 31.000 

Summe

3.589.000 1.671.000 1.919.000 

Tabelle 2: Anzahl der Personen in Deutschland mit Migrationshintergrund (im weiteren Sinne) nach Altersgruppen im Jahr 2022
(Quellen: Eigene Darstellung auf der Basis von Statista-Daten
1=Bevölkerung in Deutschland mit Migrationshintergrund und Altersgruppen 2022 | Statista 
2=Männer in Deutschland mit Migrationshintergrund nach Altersgruppen 2022 | Statista 
3=Frauen in Deutschland mit Migrationshintergrund nach Altersgruppen 2022 | Statista

 

Die demografische Veränderung in Deutschland manifestiert sich vor allem durch den fortschreitenden Prozess der Bevölkerungsalterung. Im Jahr 1960 gehörte etwa jede*r achte Einwohner*in der Altersgruppe ab 65 Jahren an. Gegenwärtig betrifft dies bereits jede fünfte Person, und prognostiziert wird, dass ab dem Jahr 2040 voraussichtlich mehr als jede*r Vierte dieser Altersgruppe angehören wird (Demografieportal, 2024).

Lebenserwartung ungleich verteilt

Im Jahr 2020 lag die durchschnittliche Lebenserwartung bei der Geburt in Deutschland bei 78,5 Jahren für Männer und 83,4 Jahren für Frauen. Dies markiert eine bemerkenswerte Entwicklung, da sich die Lebenserwartung seit den 1870er Jahren mehr als verdoppelt hat (Statista, 2024). 

Trotz dieses allgemeinen Anstiegs gibt es erhebliche Unterschiede in der Lebenserwartung innerhalb verschiedener sozioökonomischer Gruppen. Sozialpolitisch betrachtet stellt die Bewältigung dieser Ungleichheiten eine Herausforderung dar, da sie nicht zufällig sind, sondern stark mit individuellen, sozialen und wirtschaftlichen Faktoren verbunden sind. Studien zeigen systematische Unterschiede in der Lebenserwartung, wobei Menschen mit höherer Bildung und Einkommen tendenziell länger leben. Diese Unterschiede haben in den letzten Jahren zugenommen (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), 2021). Auch die durchschnittliche Lebenszeit in guter Gesundheit nimmt zu. Allerdings sind in diesem Zusammenhang soziale Unterschiede zu beobachten. Ältere Menschen mit einer soliden Altersabsicherung genießen oft eine längere Phase der Gesundheit im Alter, während dies für Menschen mit niedrigem Einkommen nicht zutrifft. Ein Anstieg der Altersarmut könnte die bestehenden ungleich verteilten Gesundheitsunterschiede im Alter weiter verschärfen.

Eine aktive Gesundheitsförderung älterer, sozial benachteiligter Menschen ist in der Zukunft daher von noch größerer Bedeutung als gegenwärtig. Entsprechende Aktivitäten sollten regionale Besonderheiten und Bedürfnisse berücksichtigen, zum Beispiel die unterschiedliche Bevölkerungsverteilung, Infrastruktur und finanzielle Ausstattung der Gemeinden (ebd.).

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