AmigA - Arbeitsförderung mit gesundheitsbezogener Ausrichtung
Welche Ziele werden angestrebt?
- Erhöhung der Zahl der Arbeitslosen mit gesundheitlichen Einschränkungen, die nachhaltig in den Arbeitsmarkt eingegliedert werden
- Verbesserung der Gesundheit und der Beschäftigungsfähigkeit von Arbeitslosen
Um welche Art von Maßnahme handelt es sich?
- Beratungsangebot
Worum geht es in der Maßnahme?
- Verknüpfung von Arbeitsförderung und Gesundheit
- Kernelement ist das ganzheitliche Fallmanagement für Arbeitssuchende
- Das Fallmanagement besteht aus einem Team aus Fallmanager, Sozialmediziner und Diplom-Psychologen
- Beteiligte Vermittlungsfachkräfte erhalten Schulungen mit ergänzenden sozialmedizinischen/psychologischen Inhalten
Wo findet das Angebot statt?
- Das Angebot findet an allen vier Standorten des Jobcenters MAIA im Landkreis Potsdam-Mittelmark statt
Zielgruppen
Wer soll erreicht werden? Wer wird erreicht?
- Arbeitslose mit vermittlungsrelevanten gesundheitlichen Einschränkungen und/ oder psychosozialen Einschränkungen
Kerninhalt von AmigA ist das Fallmanagement, welches wie folgt abläuft:
- Zugang
- Ermittlung des individuellen Bedarfs im Beratungsteam (Diagnostik)
- Integrationsplanung, die im Team vorgenommen wird
- Nutzung der Angebote der Krankenkassen und Reha-Träger für die Kunden
- Schaffung neuer Angebote entsprechend der Bedarfe der Teilnehmer/innen
- Integrationsfortschritte bzw. Integration
Wer ist Träger des Angebotes?
- MAIA - Jobcenter im Landkreis Potsdam-Mittelmark
Welche Kooperationpartner sind beteiligt?
Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie des Landes Brandenburg / Deutsche Rentenversicherung Berlin-Brandenburg / AOK / IKK / DAK Brandenburg / Reha-Klinik „Hoher Fläming“ Belzig mit Bereitstellung eines Sozialmediziners / Salus Klinik Lindow mit Bereitstellung einer Psychologin und eines Sozialmediziners / Fachdienst Gesundheit und Soziales
Wie wird das Programm finanziert?
- Von 2005 bis 2009 Förderung als Modellprojekt durch das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie des Landes Brandenburg (MASGF) sowie aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds
- ab 2009 ist AmigA Regelangebot der MAIA mit Unterstützung des Landkreises Potsdam-Mittelmark
- zur Einführung von AmigA erscheint eine Projektfinanzierung sehr sinnvoll
- es ist möglich die Finanzierung in den Jobcentern mit Hilfe der Kommunen zu realisieren
Was sind förderliche Bedingungen? Welche Herausforderungen gilt es zu meistern?
Förderliche Bedingungen:
- engagierte Partner und Netzwerkbildung: „Ohne Netzwerke ist es kaum machbar“
- Koordinator/in zur Einführung der inneren Strukturen in der ARGE und zum Aufbau des Netzwerkes
- räumliche Nähe der Fachstellen zu MAIA-Standorten
- Vorortsein der Sozialmediziner und Diplompsychologe ermöglicht einen guten Blick der Mitarbeiter/innen für die Problemlagen der Arbeitslosen und sichert schnelle Unterstützung
Herausforderungen:
- Schwierigkeiten bei der gemeinsamen Finanzierung durch Krankenkassen und Arbeitsförderung auf Grund unterschiedlicher gesetzlicher Rahmenbedingungen
- Kosten für psychosoziale Beratung
- Missverständnisse auf Grund „verschiedener Sprachen“ der unterschiedlichen Einrichtungen und unterschiedlichen Ausgangsalge der Partner/innen
Wie fördert die Maßnahme die Gesundheit der Teilnehmer/innen?
- bedarfsorientierte, personenbezogene Interventionen
- Prinzip der Freiwilligkeit
- Partizipation: gemeinsame Erstellung eines Integrationsplan
- Gesundheitsaspekte und gesundheitsbezogene Leistungen werden in beschäftigungsorientierte Fallmanager einbezogen (Präventionsangebote, psychosoziale Beratung, personenbezogene Suchtberatung, Reha,…)
Welche Aussagen über die Wirksamkeit des Angebots können getroffen werden?
Erste Evaluation durch das Institut Forschung, Beratung und Evaluation (FB+E)
Erfolge:
- Integrationsquote von 15% wird durchgehend erreicht
- Erhöhung der Beratungsqualität der Vermittlungsfachkräfte in der MAIA (durch Schulungen und Präsenz von Mediziner
- Verbesserung des Gesundheitszustandes bei nahezu der Hälfte der Teilnehmer/innen (49%)
- Übergang von Modellprojekt zur Regelleistung
Zweite Evaluation (Zeitraum 2008-2010) durch con_sens
Erfolge:
- Selbsteinschätzung der Teilnehmer zur Leistungsfähigkeit verbesserte sich bei ca. 30 % der Teilnehmer/innen
- konstante Integrationsrate
- bei 61,8 % der Teilnehmenden konnten Verbesserungen im Arbeits- und Sozialverhalten, der persönlichen Rahmenbedingungen sowie der Wohnsituation festgestellt werden
Besonderheiten
- seit März 2009 konnte das Modellprojekt zur Regelleistung übergehen und wird flächendeckend an allen Standorten als Beratungsangebot für die Leistungsberechtigten der MAIA bereitgestellt
- ganzheitlicher Ansatz mit Einbindung gesundheitsfördernder Faktoren bei der Kundenbetreuung, welcher über Vermittlungsstruktur hinaus geht lässt sich realisieren
- interdisziplinäre Zusammenarbeit ist möglich und notwendig
- Verbreitung in ganz Brandenburg festgelegt