Informationen zu Arbeitsgruppe 2: Kinder im Kindergartenalter
10.45 bis 12.15 Uhr
„Gesundheit steht als zu integrierendes „intermediäres Ziel“ im Dienste der Bildungs- und Erziehungsqualität. Gesundheitsförderung steht im Dienste ihres Settings, nicht mehr umgekehrt.“ (Bundesministerium für Gesundheit (2010): Nationales Gesundheitsziel - Gesund aufwachsen: Lebenskompetenz, Bewegung, Ernährung)
Moderation: Heike Pallmeier (HAGE - Hessische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitserziehung)
Ergebnissicherung: Olja Wildemann (Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V.)
Als wichtige gesundheitsbezogene Entwicklungsaufgabe für das Kindergarten- und Vorschulalter wurden „Bewegen“, „Sprechen“ und „Achtsamkeit“ durch den Kinder- und Jugendbericht hervorgehoben. Die Eltern sind hierbei neben den Kindern zentrale Ansprechpartner. Kinderärzte und -ärztinnen, Erzieher/-innen und Fachpersonal in Familienzentren und ähnlichen Einrichtungen zählen zu den wichtigen Ansprechpersonen der Familien. Die besonderen Belange von Familien mit Migrationshintergrund brauchen zudem eine gesonderte Aufmerksamkeit.
In ihrer gemeinsamen Veröffentlichung „Erkennen - Bewerten - Handeln“ (2008) haben das Robert Koch-Institut und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Schwerpunkte für Prävention und Gesundheitsförderung für diese spezielle Entwicklungsphase zusammengefasst (vgl. Kopie in den Basistexten, Abschnitt 6.2.3). Die Erfahrungen aus den Projekten guter Praxis wie die Entwicklung der „Early Excellence“- und Familienzentren zeigen, dass komplexe Handlungsansätze und kooperative Ansätze nötig sind, um sozial benachteiligte Familien und ihre Kinder gut zu erreichen und wirksam zu begleiten.
Folgende Fragen stehen zur Diskussion:
Welche Ressourcen sind vorhanden, um die Entwicklungsaufgaben dieser Lebensphase zu bewältigen?
Was kann getan werden, um diese Ressourcen zu stärken?
Was verhindert das Bewältigen der nötigen Entwicklungsaufgaben?
Welche Handlungsempfehlungen lassen sich formulieren?
Zentrale Thesen aus der Arbeitsgruppe:
- Eine sozialraumorientierte Vernetzung, Stabilität in den Partnerschaften sowie mehr Transparenz für bessere Übergänge müssen geschaffen werden-
- Kindzentriertes Handeln sollte ins Zentrum gerückt werden. So sollen Ressourcen und Entwicklungsaufgaben vom Kind her gedacht und die eigene Profession oder Institution in den Hintergrund gestellt werden.
- In Kita muss vieles an kompensatorischen Aufgaben geleistet werden, wodurch diese stark belastet werden. Diese Übertragung von Aufgaben ist notwendig und sinnvoll, allerdings müssen hierfür auch bessere Bedingungen geschaffen. Sozialpolitische Priorität muss demnach die Stärkung der frühkindlichen Bildung sowie die Verbesserung der Rahmenbedingungen sein.
- Da so viele verschiedene Aufgaben an die Kita herangetragen werden, ist es sinnvoll einen roten Faden im Blick zu behalten und sich auf die Kernaufgaben zu besinnen. Diskussionen über den Inhalt und den Umfang dieser Kernaufgaben von Kita, sollten über die verschiedenen Ebenen hinweg angeregt werden.
Diese Good Practice-Projekte sind dabei:
Kinder Stärken! - Resilienzförderung in der Kindertagesstätte
Maike Rönnau-Böse
Eltern-AG - Das Empowerment-Programm für mehr Elternkompetenz in Problemfamilien
Prof. Armbruster
Gesundheitstreffpunkt West im Bremer Westen
Rainer Possit