
Kriterium „Qualitätsmanagement“
Qualitätssicherung, ‑entwicklung und ‑management zielen darauf ab, Maßnahmen der Gesundheitsförderung bedarfs- und fachgerecht sowie partizipativ und zielgruppengerecht zu planen und umzusetzen. Sie unterstützen die kontinuierliche Weiterentwicklung von Maßnahmen, um sie besser am Bedarf auszurichten.
Qualitätssicherung ist vor allem auf die Erfüllung kommunaler, landes- und bundesrechtlicher Regelungen, auf Dokumentations- und Berichtspflichten sowie die Qualitätsstandards, die durch den Träger vorgegeben sind, ausgerichtet.
Bei der Qualitätsentwicklung handelt es sich um einen kontinuierlichen und systematischen Reflexions- und Lernprozess, der auf die Weiterentwicklung und Verbesserung der Angebotsqualität ausgerichtet.
Qualitätsmanagement ist noch umfangreicher angelegt, indem der Prozess der Qualitätsentwicklung fest in der jeweiligen Organisation verankert und durch klare personelle Zuständigkeiten unterstützt wird.
Die Aktivitäten und Maßnahmen zur Sicherung und Entwicklung der Qualität können intern durch eigene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder auch mit externer Unterstützung erfolgen.
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Bedeutung von Qualitätsmanagement
Die Good Practice-Kriterien in der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung
Den Ansatz, grundsätzlich einen Qualitätsgedanken bei der Gestaltung von Angeboten der Gesundheitsförderung zu berücksichtigen, verfolgen auch die Good Practice-Kriterien des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit.
„Qualitätsmanagement“ ist eines der zwölf Good Practice-Kriterien, denn die systematische Entwicklung von Planungs-, Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität ist ein wichtiges Element der Umsetzung soziallagenbezogener Gesundheitsförderung. Welches Qualitätsmanagementsystem konkret genutzt werden soll, geben die Good Practice-Kriterien nicht vor. Sie verstehen sich nicht als Alternative oder als Konkurrenz zum organisationsinternen Qualitätsmanagement. Vielmehr ergänzen sie dieses, indem die Good Practice-Kriterien die oft abstrakten und fachlich unspezifischen Vorgaben und Regelungen des Qualitätsmanagements konkretisieren.
Die Bedeutung von Qualitätsentwicklung und -sicherung in der Gesundheitsförderung mit älteren Menschen liegt in verschiedenen Aspekten:
- Herausforderung der Erreichbarkeit: Präventive und gesundheitsförderliche Angebote stehen vor der Herausforderung, ältere Menschen, insbesondere solche in schwierigen sozialen Lebenslagen, zu erreichen. Qualitätssichernde Maßnahmen sind entscheidend, um sicherzustellen, dass Angebote den Bedürfnissen der Zielgruppe entsprechen und diese erreichen.
- Settingbezogene Arbeit an Bedarfen: Ein wesentliches Qualitätsmerkmal ist die Ausrichtung der Arbeit an den Bedarfen älterer Menschen. Die Einbindung und Mitgestaltung der älteren Menschen, auch durch Partizipation, spielen eine entscheidende Rolle in der Qualitätsentwicklung. Partizipation liefert Erkenntnisse über die Bedarfe der Zielgruppe und ermöglicht es, diese in der Projektgestaltung zu berücksichtigen.
- Empowerment durch Partizipation: Damit ältere Menschen aktiv mitgestalten und ihre Expertise einbringen können, ist die Befähigung zu partizipativen Prozessen (Empowerment) entscheidend. Die Stärkung ihrer Kompetenzen trägt zur Qualitätsentwicklung bei, sowohl bei den älteren Menschen als auch bei den beteiligten Fachkräften.
- Gemeinsames Verständnis bei mehreren Akteuren: Bei der Planung und Durchführung von Angeboten mit verschiedenen Akteuren ist ein gemeinsames Verständnis von zentraler Bedeutung. Ein Austausch zu Beginn schafft Transparenz über unterschiedliche Positionen und schafft eine verlässliche Grundlage für die gemeinsame Umsetzung der Maßnahmen.
HINWEIS
Weitere anschauliche Erfahrungen für das Qualitätsmanagement dokumentieren sich in den Projekten, die vom Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit bereits als Good Practice-Projekte ausgezeichnet wurden. Beispiele können über die Praxisdatenbank recherchiert und abgerufen werden.