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Angebotsdarstellung

Good Practice

Veröffentlichung: 2005

\'Fitness für Kids\' - Frühprävention im Kindergarten- und Grundschulalter

Kurzbeschreibung mit Zielen und Maßnahmen

Schwamm (c) Frank Brünner

Immer mehr Kinder in Deutschland sind übergewichtig und leiden an Bewegungsmangel. Um dieser Entwicklung frühzeitig entgegenzuwirken, setzt das Projekt bereits im Kindergartenalter mit einer regelmäßigen gesundheitsorientierten Bewegungsförderung an. Während der Pilotphase wurde das Projekt in Berliner Kindertagesstätten, die in sehr unterschiedlichen sozialen Einzugsgebieten lagen, von qualifizierten Übungsleitern durchgeführt. Neben der Bewegungsförderung für die Kinder wurden die Erzieher intensiv geschult und zu Multiplikatoren ausgebildet. Durch diese Qualifizierung waren die Erzieher in der Lage, die Bewegungsfördermaßnahme nach Projektabschluss selbstständig fortzusetzen. Auf diese Weise wurde das Projekt auf Dauer kostenneutral.

Die Ergebnisse der Evaluation haben gezeigt, dass sich diese Bewegungsförderung äußerst positiv auf die motorische Entwicklung und den Gesundheitsstatus der Kinder auswirkt. Kinder aus sozial schwachen Familien, deren motorische Leistungsfähigkeit anfänglich deutlich schlechter im Vergleich zu anderen Kindern war, haben diese Defizite durch diese gezielte Bewegungsförderung aufgeholt. Aufgrund dieser Erkenntnis wird das Projekt inzwischen vorrangig in sozialen Brennpunkten durchgeführt.

Da sich das Projekt durch die Multiplikatorenschulung sehr schnell fortsetzt und damit zugleich seine Nachhaltigkeit sichergestellt ist, wird es inzwischen in über 500 Kindergärten in Berlin, Potsdam, Oranienburg, Hannover, Braunschweig, Leipzig und Chemnitz umgesetzt. Des Weiteren ist das Projekt auch in 40 Berliner Grundschulen in entsprechend modifizierter Form implementiert, damit sich die im Kindergarten aufgebauten Strukturen weiter fortsetzen können. Um eine Optimierung eines gesunden, aktiven Lebensstil der Kinder in Kita und Elternhaus zu realisieren, wurde das Projekt gemeinsam mit dem langjährigen Partner KKH - Allianz inzwischen um die Module „Bewegungsfreundliche Gestaltung der Kita“ und „Einbeziehung der Eltern“ ergänzt.

Die Kooperation mit der KKH - Allianz hat es möglich gemacht, dass das Projekt weiter ausgebaut werden konnte und seit einigen Jahren sukzessive für Kindergärten und Grundschulen an neuen Standorten (Hannover, Braunschweig,Düsseldorf, Köln, Kiel, Potsdam, Leipzig, Gera, Oldenburg, Magdeburg und Chemnitz) kostenfrei angeboten werden kann.

Dokumente zur Darstellung des Angebotes


Kontakt

Frau Jacqueline Gartmann
Perleberger Str. 51
10559 Berlin (Berlin)

Telefon: 030 / 91500542

Website: http://fitness-fuer-kids.de


Weitere Ansprechperson

Frau Jacqueline Gartmann
Perleberger Str. 51
10559 Berlin (Berlin)

Telefon: 030 / 91500542


Projektträger

Fitness für Kids - Verein für Frühprävention e.V.
Perleberger Str. 51
10559 Berlin


Hintergrund

Immer mehr Kinder in Deutschland sind übergewichtig und leiden unter Bewegungsmangel. Die Ursachen hierfür sind in den veränderten Lebensgewohnheiten zu finden. Die nachteiligen Auswirkungen einer medienorientierten Welt auf das Spiel- und Freizeitverhalten von Kindern und Jugendlichen werden immer deutlicher. Viele Kinder sind zu passiven Konsumenten geworden und sind folglich körperlich zu wenig aktiv. Untersuchungen in Deutschland ergaben, dass sich Kinder durchschnittlich nur eine Stunde am Tag bewegen.

Dieser Bewegungsmangel, ein inzwischen anerkannter kardiovaskulärer Risikofaktor, führt zunehmend dazu, dass Kinder sowohl motorische Defizite als auch eine verringerte körperliche Fitness aufweisen. In der Folge treten Risikofaktoren und Krankheiten wie erhöhter Blutdruck, Fettstoffwechselstörungen, Adipositas und Diabetes mellitus, aber auch Schwächen des Stütz- und Bewegungsapparates häufiger bereits im Kindes- und Jugendalter auf.

Dass vielfach bereits zum Schulbeginn Defizite vorliegen, zeigen die Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchungen, aber auch die Beobachtung der Sportlehrerinnen und Sportlehrer, die belegen, dass viele Kinder einfachste sportliche Übungen nicht mehr ausführen können.

Insofern war es das Anliegen von „Fitness für Kids“-Verein für Frühprävention e.V. (ehemals BGPR - Berliner Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen e.V.), der Unfallkasse Berlin sowie der Universität Potsdam, ein Präventionskonzept zu entwickeln, das Kinder in einem Alter erreicht, in dem sie noch keine körperlichen Vorschädigungen und motorischen Defizite aufweisen.


Vorgehen

Das zweijährige Pilotprojekt „Fitness für Kids“ hatte zum Ziel, den oben genannten Problemen durch eine regelmäßige gesundheitsorientierte Bewegungserziehung bereits im Kindergartenalter zu begegnen. Es sollte zu einem Zeitpunkt ansetzen, zu dem bei den Kindern noch keine Defizite und Vorschädigungen vorliegen. Diese Präventionsmaßnahme wurde zunächst in sechs Kitas mit 160 Kindern in verschiedenen Berliner Bezirken unterschiedlicher Sozialstruktur durchgeführt. Weitere sechs Kitas mit insgesamt 105 Kindern aus vergleichbaren sozialen Einzugsgebieten dienten als Kontrollgruppe. Um die Wirksamkeit dieser Maßnahme zu überprüfen, wurde das Projekt wissenschaftlich begleitet. Die Evaluierung dieser regelmäßigen Bewegungsförderung zeigte eindeutig, wie positiv sich diese Präventionsmaßnahme auf den Gesundheitszustand und die motorischen Fertigkeiten der Kinder ausgewirkt hat.

Die Intervention bestand in einem wöchentlichen Bewegungsprogramm (dreimal wöchentlich jeweils 45 Minuten), das zunächst einmal pro Woche von qualifizierten Übungsleitern und die zwei weiteren Male von den zwischenzeitlich geschulten Erzieherinnen durchgeführt wurde. Dabei ging es um eine vielfältige spielerische Bewegungserziehung, die neben der Freude an der Bewegung die motorischen Grundeigenschaften wie Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Geschicklichkeit der Kinder schulen sollte. Diese spielerischen Übungen waren für jedes Kind leicht umsetzbar, einfach zu verstehen und erforderten keine großen Sprachkenntnisse. Insbesondere Bewegungsspiele mit Alltagsmaterialien (zum Beispiel Zeitungen, Fliegenklatschen, Spülschwämme etc.) erwiesen sich als sehr motivierend bei den Kindern und waren zugleich eine kostengünstige Alternative für teure Spiel- und Sportgeräte.

Neben der regelmäßigen Schulung der Übungsleiterinnen und -leiter vor Ort wurden Workshops unter dem Motto „Bewegungsspaß im Kindergarten“ angeboten, sodass diese nach einer anfänglichen Qualifizierungsphase in der Lage waren, die Bewegungserziehung ohne fremde Hilfe völlig selbstständig fortzusetzen.

Aktualisierung zum Vorgehen (Stand: 11/2011)
Mittlerweile wird „Fitness für Kids“ nicht nur für Kitas, sondern auch in Grundschulen angeboten. Für die Umsetzung in Schulen wurde das Bewegungsprogramm entsprechend modifiziert und an das Alter der GrundschülerInnen angepasst. „Fitness für Kids“ in der Grundschule findet sowohl als ergänzende Bewegungsaktivität nach dem Unterricht als auch während des Sportunterrichts statt. Insbesondere fachfremde GrundschullehrerInnen profitieren von dieser Maßnahme und erhalten durch das Programm von „Fitness für Kids“ viele neue Impulse für ihren Unterricht.

Im Jahr 2009 wurde „Fitness für Kids“ um zwei zusätzliche Module erweitert. Da es neben der Bewegungsförderung für die Kinder in den Einrichtungen und der Qualifizierung der ErzieherInnen zu Multiplikatoren auch wichtig ist, das Leben in den Familien positiv zu beeinflussen, ist das Projekt um das Modul „Einbeziehung der Eltern“ ergänzt worden. Hierbei geht es einerseits um Informations- und Aufklärungsarbeit zu diesem Thema durch Elternabende, aber auch um gemeinsame Aktivitäten von Eltern und Kindern in Form von Eltern-Kind-Bewegungsworkshops und andere gemeinsame Bewegungsaktivitäten. Des Weiteren soll eine Familienbroschüre mit Bewegungsvorschlägen für zuhause Anregungen für ein aktiveres, gemeinsames Familienleben liefern.

Mit dem zweiten Zusatzmodul „bewegungsfreundliche Gestaltung der KiTa“ erhalten die Einrichtungen eine Vielzahl von Anregungen und Tipps, wie der Kindergartenalltag bewegungsintensiver gestaltet werden kann und wie durch geringe räumliche Veränderungen mehr Bewegungs- und Spielräume für die Kinder geschaffen werden können.

Aktualisierung zum Hintergrund (Stand: 11/2011)
Mittlerweile wird „Fitness für Kids“ nicht nur für Kitas, sondern auch in Grundschulen angeboten. Für die Umsetzung in Schulen wurde das Bewegungsprogramm entsprechend modifiziert und an das Alter der GrundschülerInnen angepasst. „Fitness für Kids“ in der Grundschule findet sowohl als ergänzende Bewegungsaktivität nach dem Unterricht als auch während des Sportunterrichts statt. Insbesondere fachfremde GrundschullehrerInnen profitieren von dieser Maßnahme und erhalten durch das Programm von „Fitness für Kids“ viele neue Impulse für ihren Unterricht.

Im Jahr 2009 wurde „Fitness für Kids“ um zwei zusätzliche Module erweitert. Da es neben der Bewegungsförderung für die Kinder in den Einrichtungen und der Qualifizierung der ErzieherInnen zu Multiplikatoren auch wichtig ist, das Leben in den Familien positiv zu beeinflussen, ist das Projekt um das Modul „Einbeziehung der Eltern“ ergänzt worden. Hierbei geht es einerseits um Informations- und Aufklärungsarbeit zu diesem Thema durch Elternabende, aber auch um gemeinsame Aktivitäten von Eltern und Kindern in Form von Eltern-Kind-Bewegungsworkshops und andere gemeinsame Bewegungsaktivitäten. Des Weiteren soll eine Familienbroschüre mit Bewegungsvorschlägen für zuhause Anregungen für ein aktiveres, gemeinsames Familienleben liefern.

Mit dem zweiten Zusatzmodul „bewegungsfreundliche Gestaltung der KiTa“ erhalten die Einrichtungen eine Vielzahl von Anregungen und Tipps, wie der Kindergartenalltag bewegungsintensiver gestaltet werden kann und wie durch geringe räumliche Veränderungen mehr Bewegungs- und Spielräume für die Kinder geschaffen werden können.


Good Practice in

Multiplikatorenkonzept

Im Rahmen des zweijährigen Projekts war es wichtig, neben der Förderung der Kinder auch die Dauerhaftigkeit der Maßnahme zu gewährleisten. Aus diesem Grund wurden die Erzieherinnen und Erzieher der jeweiligen Einrichtungen regelmäßig vor Ort geschult, indem sie an der Bewegungsstunde teilnahmen, die Übungsleiterinnen bzw. -leiter mit den Kindern durchführten. Die Übungsleiterinnen bzw. -leiter fungierten stets auch als Beratung für die Erzieherinnen und Erzieher. Anschließend war es ihre Aufgabe, das Gelernte in den ein bzw. zwei weiteren wöchentlichen Bewegungsstunden anzuwenden und mit den Kindern zu erproben. Um ihre Arbeit zu erleichtern, erhielten sie zahlreiche Arbeitsmaterialien. Zusätzlich erfolgte im Zuge von begleitenden Workshops eine weitere Qualifizierung der beteiligten Erzieherinnen und Erzieher, sodass diese das „Know-how“ erwarben, das Bewegungsprogramm selbstständig fortzusetzen. Den Nachweis ihrer Kenntnisse erbrachten sie in einer Lehrprobe. Auf diese Weise wurden kompetente Multiplikatorinnen und Multiplikatoren ausgebildet, die dieses Konzept selbstständig umsetzen und es innerhalb ihrer Einrichtung an andere Kolleginnen und Kollegen weitervermitteln können. Der kostenträchtige Übungsleiter bzw. die Übungsleiterin kann nach Beendigung des Projekts in neuen Kindergärten eingesetzt werden. Durch dieses Multiplikatorenkonzept kann der langfristige Fortbestand des Angebots nach einer anfänglichen Starthilfe kostenneutral gesichert werden (vgl. auch Guter Praxisbereich „Nachhaltigkeit“).

Nachhaltigkeit

Durch die Qualifizierung und Verselbstständigung der Multiplikatorinnen und Multiplikatoren erzeugt das Projektvorgehen Strukturen und Wirkungen, die unabhängig vom Gesamtprojekt über die Laufzeit hinaus fortwirken. Unter der Bedingung einer kontinuierlichen Durchführung in den Kindertagesstätten ist von überdauernden positiven Wirkungen auf die motorische Entwicklung der Kinder auszugehen. Die Tatsache, dass sich regelmäßig weitere Erzieherinnen und Erzieher aus Einrichtungen, die an dem Pilotprojekt beteiligt waren, für den Workshop „Bewegungsspaß im Kindergarten“ anmelden, zeigt, dass das Konzept der Multiplikatorinnen- und Multiplikatorenschulung erfolgreich ist. Auch die Tatsache, dass dieses motivierende Bewegungsprogramm sehr gut bei den Kindern ankommt, sorgt für eine schnelle Verbreitung dieses einfachen und wirkungsvollen Konzepts. Auch die Nachfrage von Seiten der Eltern führt dazu, dass immer mehr Erzieherinnen und Erzieher auf diesem Gebiet aktiv werden.

Die Resonanz auf dieses Pilotprojekt hat dazu geführt, dass „Fitness für Kids“ inzwischen unter Leitung der Berliner Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen e.V. in 49 Berliner Kindergärten (insbesondere in sozialen Brennpunkten im Bezirk Berlin-Mitte) durchgeführt wird und mittlerweile auch in den ersten Grundschulen seine Umsetzung findet. Inzwischen wird auf eine wissenschaftliche Evaluation verzichtet, da die Effizienz des Programms belegt ist.

Aus diesem Grund konnte die so genannte Qualifikationsphase durch den Übungsleiter bzw. die Übungsleiterin auf sechs Monate reduziert werden. Es ist geplant, stets weitere Kindergärten in das Projekt einzubeziehen und Erzieherinnen sowie Erzieher auszubilden.

Aktualisierung zu Innovation und Nachhaltigkeit (Stand: 11/2011)
Die Zahl der teilnehmenden Kitas hat sich in Berlin auf inzwischen mehr als 150 erhöht; diese sind insbesondere in Stadtteilen mit besonderem Entwicklungsbedarf in Berlin angesiedelt. Zudem wurde das Projekt auf mittlerweile über 40 Berliner Grundschulen ausgeweitet. Darüber hinaus setzen ca. 350 Einrichtungen in anderen Städten, wie Potsdam, Oranienburg, Hannover, Braunschweig, Leipzig, Magdeburg und Chemnitz, das Bewegungsprogramm von „Fitness für Kids“ um.

Dokumentation und Evaluation

Das Projekt wurde im Rahmen einer wissenschaftlichen Begleitung evaluiert. Das methodische Vorgehen beinhaltete eine Messung verschiedener gesundheitsbezogener Parameter vor und während der Intervention sowie die Messung motorischer Fertigkeiten. Um natürliche Entwicklungsprozesse bei den Kindern zu berücksichtigen, wurde eine Kontrollgruppe gebildet.

Die Evaluation beinhaltete zunächst eine Eingangsuntersuchung, bei der verschiedene medizinische und motorische Tests durchgeführt wurden. Die Untersuchungen zeigten, dass Kinder in diesem jungen Alter noch über einen guten Gesundheitsstatus verfügen. Hinsichtlich der Motorik ergab sich, dass die Kinder aus sozial benachteiligten Familien in allen motorischen Tests schlechter abschnitten als Kinder der Mittel- und Oberschicht. Bereits nach einem Jahr der Intervention zeigten sich Unterschiede zwischen der Interventions- und der Kontrollgruppe, die nach dem zweiten Jahr hochsignifikant ausfielen. Insbesondere bei der motorischen Entwicklung sowie dem diastolischen Blutdruck in Ruhe und bei Belastung wies die Interventionsgruppe deutlich bessere Ergebnisse als die Kontrollgruppe auf.

Besonders die Kinder aus sozial schwachen Familien profitierten von dieser Bewegungsförderung, da sich die anfänglichen schichtabhängigen Unterschiede am Ende der Projektzeit aufgehoben hatten. Des Weiteren wirkte sich dieses Konzept durch seinen starken integrativen Charakter nach Aussage der Erzieherinnen und Erzieher positiv auf die soziale Kompetenz der Kinder aus.


Gesammelte Erfahrungen (Lessons Learned)

Die Inhalte des Projektes „Fitness für Kids“ werden von Kindern sowie den pädagogischen Fachkräften in Kitas und Grundschulen gut angenommen. Eine Evaluation belegt die positiven Effekte der Bewegungsförderung vor allem für sozial benachteiligte Kinder.

Entscheidend für eine erfolgreiche Umsetzung von „Fitness für Kids“ sind insbesondere die intensive Begleitung und Betreuung der ErzieherInnen und Lehrkräfte während ihrer Ausbildung zu Multiplikatoren. Es hat sich bewährt, dass qualifizierte ÜbungsleiterInnen die Einrichtungen ein halbes Jahr lang einmal wöchentlich aufsuchen und gemeinsam mit den pädagogischen Fachkräften vor Ort Bewegungsangebote durchführen. Mithilfe der Arbeitsmaterialien für die praktische Umsetzung gewinnen die ErzieherInnen und Lehrkräfte zunehmende Kompetenzen zur eigenständigen Fortführung der bewegungsförderlichen Maßnahmen. Eine Nachbefragung machte deutlich, dass auch ein Jahr nach Ablauf der Betreuungsphase die Inhalte von „Fitness für Kids“ nachhaltig in den teilnehmenden Kitas und Grundschulen integriert werden. Eine regelmäßige Anleitung mit praktischen Bezügen ist somit wertvoll für die Steigerung der Intensität und Qualität von gesundheitsförderlichen Angeboten.

In Bezug auf das Elternmodul hat sich gezeigt, dass Familien mit Migrationshintergrund, deren Kinder von einer Bewegungsförderung am meisten profitieren würden, über Elternabende häufiger nicht erreicht werden. Da diese seltener an Elternabenden teilnehmen, ist es sinnvoll, zu den Abholzeiten in den Einrichtungen Eltern-Kind-Bewegungsworkshops anzubieten oder die Eltern über Feste (z.B. Sommerfeste) zur körperlichen Aktivität mit ihren Kindern anzuregen.

Zudem zeigt die Erfahrung, dass das Modul „bewegungsfreundliche Gestaltung der Einrichtungen“ auf großes Interesse bei Kitas und Grundschulen stößt, jedoch ist die Umsetzung aufgrund des erforderlichen Zeitaufwandes nicht immer erfolgreich. Dies hängt damit zusammen, dass das Vorhaben die Unterstützung der ErzieherInnen benötigt (z.B. die Anfertigung von Beobachtungsprotokollen) und daher mit zusätzlichen Aufgaben im Kitaalltag verbunden ist. Darüber hinaus wurde bemerkt, dass die Kitas und Schulen häufiger Interesse an der Bewegungsförderung zeigen, als an der Förderung einer gesunden Ernährung. Daher wurde von einer geplanten Erweiterung des Konzeptes um das Thema „gesunde Ernährung“ abgesehen und der Schwerpunkt auf die Bewegungsförderung gelegt.

Als Fazit ist zu empfehlen, gesundheitsförderliche Angebote aufgrund der vorhandenen Defizite bei den Kinder vor allem in sozial benachteiligten Regionen zu implementieren. Zudem ist auf eine gute Qualität der Maßnahmen zu achten; es ist in diesem Zusammenhang genügend Zeit für eine Schulungsphase der Multiplikatoren einzuplanen. Es bietet sich an, die Fachkräfte der Einrichtungen vor Ort mindestens ein halbes Jahr lang bei der Durchführung von Interventionen zu unterstützen und zu begleiten, damit sie das erforderliche Know-how erwerben. Darüber hinaus ist es sinnvoll, die umgesetzten Maßnahmen zu evaluieren, um deren Effekte, u.a. gegenüber Geldgebern, belegen zu können.


Laufzeit des Angebotes

Beginn: Januar 2002

Abschluss: kein Ende geplant


Welche Personengruppe(n) in schwieriger sozialer Lage wollen Sie mit Ihrem Angebot erreichen?

Menschen in schwieriger sozialer Lage stellen keine besondere Zielgruppe des Angebotes dar.


Das Angebot richtet sich insbesondere an folgende Altersgruppen

  • 1 bis 3 Jahre
  • 6 bis 10 Jahre
  • 4 bis 5 Jahre

Das Angebot umfasst geschlechtsspezifische Angebote für

  • Keine geschlechtsspezifischen Angebote

Multiplikatorinnen und Multiplikatoren

Die Multiplikatoren des Projekts sind Erzieher/innen, Lehrer/innen.


Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner

Kaufmännische Krankenkasse KKH

Landesprogramm Gesunde KIta

Deutsche Diabetes Zentrum Düsseldorf


Schwerpunkte des Angebotes

  • Bewegungs- und Mobilitätsförderung
  • Bildung
  • Stärkung sozialer Kompetenzen

Das Angebot wird hauptsächlich in folgenden Lebenswelten umgesetzt

  • Kindertageseinrichtung / Kindertagespflege
  • Schule

Qualitätsentwicklung

Was machen Sie, um die Qualität Ihres Angebotes weiterzuentwickeln?

regelmäßige Schulungen der Übungsleiter
Workshops für die Multiplikatoren
regelmäßige Aktualisierung des Bewegungsprogramms
Projektleitung nimmt Fortbildungsmaßnahmen wahr

Welche Erfahrungen haben Sie bei der Qualitätsentwicklung Ihres Angebotes gemacht?
Welche Stolpersteine haben Sie festgestellt?

Qualität des Projekts hat sich von Jahr zu Jahr gesteigert. Projekt wurde jedes Jahr um einen weiteren Standort (weitere große Stadt) erweitert.

Für die Außendarstellung fehlt es momentan noch an personellen Ressourcen.

Wie dokumentieren Sie Ihre Arbeit? (z.B. Konzepte, Handreichung)

Projektdarstellung
Manuale zum Bewegungsprogramm für das Kita- und Grundschulalter
Publkationen in Fachzeitschriften
wissenschaftliche Ergebnisdarstellung- dokumentation (Hufelandpreis 2012)

Quelle der Veröffentlichung/URL: Div. Publikationen

Es ist bereits ein Ergebnisbericht vorhanden.

Titel des Berichts bzw. Kurzbeschreibung: „Verbesserung der Motorik und des kardiovaskulären Risikos durch Sport“

Die Qualitätsentwicklung und Ergebnissicherung sind nicht in ein Qualitätsmanagementsystem eingebunden.


Stand

12.06.2024

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