Veröffentlichung: 2006
Gesundheitsförderung für Migrantinnen und Migranten
Kurzbeschreibung mit Zielen und Maßnahmen
Das Angebot "Gesundheitsförderung für Migrant*innen" existiert seit dem Jahr 2000. Zielgruppe sind Menschen, die durch (insbesondere auch präventive) Regel-Angebote im medizinischen und psychosozialen Bereich kaum oder gar nicht erreicht werden. Dies kann an einer geringen gesellschaftlichen Teilhabe liegen bzw. daran, dass sie noch nicht lange in Deutschland leben. Das Projekt hat drei Schwerpunkte: Frauengesundheit, Männergesundheit und allgemeine Familiengesundheit.
Die Arbeit ist aufsuchend und besteht überwiegend aus Gruppenveranstaltungen im Stadtteil, in dem die Menschen leben.
Es werden einerseits allgemeine Themen behandelt wie das deutsche Gesundheitssystem, Ernährung und Bewegung sowie Vorsorgeuntersuchungen, Impfungen etc. Zu diesen allgemeinen Themen inklusive der Kindergesundheit werden Männer und Frauen gemeinsam angesprochen. In geschlechtsspezifischen Gruppen werden weitere Inhalte behandelt, zum Beispiel aus dem Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit. Ein besonderes Kennzeichen des Angebots ist die Verknüpfung von Sprach- und Gesundheitsförderung: In wichtigen Gesundheitsbereichen werden deutsche Vokabeln vermittelt (Körper, Krankheitssymptome, Arztbesuch, Schwangerschaft, Geburt), um einen Arztbesuch möglichst selbständig gestalten zu können. Von den Vokablen ausgehend folgen Informationen.
Ziel ist die Förderung eines Gesundheitsbewußtseins und -handelns für sich selbst und die Kinder. Persönliche Beratung ist im Anschluss an die Veranstaltung vor Ort möglich. Außerdem wird in bestehende Angebote der pro familia-Beratungsstelle und anderer Anbieter vermittelt, um eine breite Versorgung zu gewährleisten. Die pro familia Bonn legt großen Wert darauf, in der Gestaltung ihrer Angebote der Vielfalt der Gesellschaft gerecht zu werden. Wir können in mehreren Sprachen beraten.
Dokumente zur Darstellung des Angebotes
Kontakt
Frau Stéphanie Berrut
Kölnstraße 96
53111 Bonn (Nordrhein-Westfalen)
Telefon: 0228 / 3380000
E-Mail: stephanie.berrut(at)profamilia.de
Website: www.profamilia.de/angebote-vor-ort/nordrhein-westfalen/bonn/migrantinnen-und-migranten.html
Weitere Ansprechperson
Frau Shohreh Ghavidel
Kölnstraße 96
53111 Bonn (Nordrhein-Westfalen)
Telefon: 0228 / 3380000
E-Mail: shohreh.ghavidel(at)profamilia.de
Projektträger
pro familia Bonn
Kölnstraße 96
53111 Bonn
Hintergrund
In den letzten Jahrzehnten nahm das Ausmaß der Migrationsbewegungen weltweit zu, und auch in Deutschland verfügt heute schon jeder siebte Einwohner über einen Migrationshintergrund. Hierzu zählen zum einen Zuwanderer und Flüchtlinge, aber auch deren Kinder und Enkelkinder, die in Deutschland geboren und aufgewachsen sind. Eine moderne Integrationspolitik zielt darauf ab, Migrantinnen und Migranten eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Dies betrifft auch den Zugang zum Gesundheitssektor. Migrantinnen und Migranten in Deutschland bilden eine sehr heterogene Gruppe, jedoch ist vielen Migrationsbiografien gemein, dass sie Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang psychische Belastungen aufgrund der Trennung von Familienangehörigen, aber auch die vielfach noch existierende Ausgrenzung von Migrantinnen und Migranten und die mit der Wanderung verbundenen notwendigen Anpassungsleistungen an eine fremde Umgebung. Häufig hat auch die soziale Situation negativen Einfluss auf die Gesundheit. Die Arbeitslosenquote von Migrantinnen und Migranten ist doppelt so hoch wie bei der deutschen Bevölkerung und auch das Armutsrisiko liegt höher. Drei Viertel der Migrantenkinder gehören unteren sozialen Schichten an. Damit einher gehen geringere Bildungs- und Gesundheitschancen und mangelnde soziale Integration.
Sprachbarrieren und unzureichende Kenntnisse über Funktionsweise und Angebote des deutschen Gesundheitswesens erschweren vielen Migrantinnen und Migranten den Zugang zu psychosozialen Einrichtungen. Aus den Statistiken der pro familia Bonn geht hervor, dass gerade die präventiv angelegten Angebote von dieser Zielgruppe wenig genutzt werden. Die Anzahl der ausländischen Frauen, die im Bereich der Schwangerschaftskonfliktberatung zu pro familia kommen, liegt im Verhältnis zu ihrem Bevölkerungsanteil dagegen deutlich höher.
Vorgehen
Ausgehend von der oben dargestellten Situation engagiert sich die pro familia Bonn seit März 2000 in der Gesundheitsförderung für Migranten und Migrantinnen. In einem Projekt, das sich überwiegend an Mädchen und Frauen mit Migrationshintergrund richtet, die wenig Zugang zu den Regeldiensten haben, wird das Ziel verfolgt, die Frauen über Angebote im psychosozialen und gesundheitlichen Bereich zu informieren und ihr Maß an selbstbestimmtem Handeln zu erhöhen. Dies geschieht im Wesentlichen im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit. Auf der Basis des im Projekt neu erworbenen Wissens sollen die Frauen selbstbestimmte Entscheidungen darüber treffen können, welche Angebote sie nutzen möchten, aber auch, wie sie ihre sexuellen und partnerschaftlichen Beziehungen gestalten wollen. Informationen und die Erweiterung von Handlungsmöglichkeiten bilden dementsprechend zentrale Projektschwerpunkte.
Das Projekt richtet sich an alle Nationalitäten und Kulturen. Erreicht werden insbesondere Frauen arabischer Herkunft, die in Bonn die größte Gruppe der Migrantinnen bilden. Unter den Nutzerinnen finden sich außerdem viele türkischstämmige Menschen und Spätaussiedlerinnen.
Das Projekt umfasst verschiedene Aufgabenfelder:
- Gruppenangebote, die in erster Linie in den Räumlichkeiten der Kontaktorganisationen stattfinden wie zum Beispiel bei Sprachkursträgern bzw. -trägerinnen und Stadtteilbüros, die jedoch auch in der Beratungsstelle der pro familia Bonn möglich sind,
- Multiplikatorenschulungen zum Themengebiet „Sexuelle Gesundheit und Migration“ mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern anderer Organisationen aus den Bereichen Gesundheitserziehung und Migration,
- Öffentlichkeitsarbeit zur Sensibilisierung für das Thema und zur Erhöhung des Bekanntheitsgrads des Projekts,
- Initiierung und Fortführung eines Prozesses der migrationssensiblen Öffnung der pro-familia-Beratungsstelle Bonn.
Bereits in der Anfangszeit des Projekts im Jahr 2000 stellten sich Veranstaltungen in Kursen für Deutsch als Fremdsprache als entscheidende Strategie zur Erreichung der Projektziele heraus. Ein entscheidender Schwerpunkt dieser Veranstaltungen liegt seitdem in der Vermittlung von Vokabeln, die relevant sind für die Gesundheit der Frau (und des Kindes): Sie reichen von Bezeichnungen zum weiblichen Körper über solche für Krankheitssymptome bis zu jenen für auf dem deutschen Markt erhältlichen Verhütungsmitteln. Ziel dieser Maßnahme ist es, den Frauen durch Sprachvermittlung Kommunikation in einem Bereich zu ermöglichen, der in Sprachkursen und -lehrbüchern üblicherweise nicht abgedeckt wird, und sie auf diese Weise zu befähigen, selbstständig für ihre Belange einzutreten. Die Erklärung der Vokabeln ist verbunden mit der Vermittlung von biologischem Basiswissen, das für das Verständnis ärztlicher Erläuterungen unerlässlich ist. Hinzu kommen weitere Themen und Präventionsbotschaften, die sich an den Interessen und Bedürfnissen der Frauen orientieren. Die Themenauswahl umfasst zum Beispiel:
- Kinderwunsch,
- in Deutschland erhältliche Verhütungsmittel,
- Schwangerschaftsabbruch,
- weibliche genitale Exzision („Beschneidung der Frau“),
- Angebotsstruktur des deutschen Gesundheits- und Sozialwesens,
- (Sexual-)Erziehung der eigenen Kinder,
- sexuell übertragbare Krankheiten,
- kulturelle Unterschiede in den Umgangsformen mit Partnerschaft und Sexualität.
So gehört zu den Zielsetzungen der Veranstaltungen implizit auch die Prävention ungewollter Schwangerschaften, sexuell übertragbarer Infektionen und die Förderung der Gesundheit von Mutter und Kind durch Empfehlungen zu Vorsorgeuntersuchungen und Untersuchungen durch eine Kinderärtzin bzw. einen Kinderarzt.
Neben den Veranstaltungen im Rahmen der Deutschkurse finden ähnliche Angebote auch in anderen Kontexten wie Frauentreffs oder Kindergärten statt. Darüber hinaus werden auch Veranstaltungen im Jugendbereich durchgeführt. In Kooperation mit verschiedenen Organisationen, u. a. der offenen Jugendarbeit, werden gezielt Jugendliche angesprochen, die aus kulturellen, sprachlichen oder formalen Gründen (z. B. späte Ankunft in Deutschland) durch die sexualpädagogischen Angebote während der Schulzeit wenig bzw. nicht erreicht werden. In kleinen Gruppen (je nach Bedarf auch kulturell homogen und/oder mit Beteiligung der Betreuungspersonen) wird gezielt auf die Fragen und Probleme der Jugendlichen eingegangen. Diese ergeben sich u. a. aus den oftmals widersprüchlichen Erwartungen der Familie und der deutschen Mehrheitsgesellschaft, denen die Sexualerziehung in der Schulklasse häufig nicht gerecht werden kann. Aufgrund fehlender Sexualaufklärung im Unterricht der Herkunftsländer und auch in den Familien haben die Jugendlichen außerdem zum Teil erhebliche Wissenslücken.
Good Practice in
Niedrigschwellige Arbeitsweise
Wesentlich für den Projekterfolg ist eine niedrigschwellige Arbeitsweise. Das Projekt verfolgt eine aufsuchende Strategie. „Aufsuchend“ bedeutet in diesem Zusammenhang, die präventiven Angebote der pro familia zu den Migrantinnen „zu tragen“. Dies geschieht in Form von Veranstaltungen, die in den Alltagsstrukturen der Frauen und Mädchen stattfinden. Hierzu zählen zum Beispiel Veranstaltungen in Kursen für Deutsch als Fremdsprache, aber auch andere Veranstaltungsformen, die in den Räumlichkeiten von Migrantinnen- Selbstorganisationen oder sogar in ihren Wohnungen stattfinden. Diese Veranstaltungen sowie die Deutschkurse bieten den Vorteil, dass hier Frauen erreicht werden können, die bisher wenig in der deutschen Gesellschaft integriert sind bzw. wenig Zugangsmöglichkeiten zu den gesundheitsfördernden Angeboten sozialer Einrichtungen haben. Zudem sind die Sprachkurse oftmals so dauerhaft angelegt, dass die Frauen zum Teil mehrmals erreicht werden.
Auch inhaltlich versteht sich das Projekt insofern als niedrigschwellig, als dass Themen und Inhalte aufgenommen werden, die von den Migrantinnen geäußert werden und dementsprechend direkt ihre Lebenssituation betreffen.
Die Integration der Veranstaltung in Deutschkurse für ausländische Frauen und die über Jahre gewachsenen Kooperationsbeziehungen zu den Kursleiterinnen und Kooperationspartnern tragen maßgeblich zur Erreichung der Zielgruppe bei. Die kooperierenden Organisationen reichen vom Bildungswerk für Friedensarbeit über die Bonner Internationalen Begegnungsstätten bis hin zum Migrantinnentreff Gülistan und Mädchentreff Azade. Der Zugang zu dem Angebot wird außerdem erleichtert, indem für die Teilnehmerinnen weder Kosten noch aufwändige bürokratische Formalitäten anfallen.
Empowerment
Wesentliches Projektziel ist die Erhöhung von Autonomie und Selbstbestimmung der Zielgruppe. Dies geschieht vor allem durch Wissensvermittlung. Erst durch Informationen über die Angebote im deutschen Gesundheitssystem und durch entsprechende Sprachkenntnisse werden die Voraussetzungen für ein selbstbestimmtes Handeln geschaffen. Beispielsweise sind in Deutschland gebräuchliche Verhütungsmittel und -methoden den Migrantinnen zum Teil unbekannt, ebenso wie die deutschen Vokabeln, um Themen wie Beziehung, Sexualität, Aids etc. und medizinische Fragestellungen mit den zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern psychosozialer und/oder medizinischer Einrichtungen besprechen zu können.
In den Veranstaltungen der pro familia erwerben die Frauen nicht nur die erforderlichen Kenntnisse, sondern werden darüber hinaus auch ermutigt, ihre Belange eigenverantwortlich und selbstbestimmt zu vertreten. Dies geschieht in hohem Maße interaktiv anhand von Arbeitsblättern, Diskussionen und der Verknüpfung zu bereits erworbenen Inhalten und Fähigkeiten. Jeder Frau wird Gelegenheit gegeben, sich mit ihren Interessen und Fragen in dem für sie passenden Maß zu beteiligen. Dabei sind die multikulturellen Gruppen von großem Vorteil, da sie viel Austausch aus verschiedenen Perspektiven ermöglichen. So sind die Frauen – die zum Teil beklagen, keine Kontakte zu haben – es selber, die sich im Austausch neue Sicht- und Handlungsweisen in oft vergleichbaren Problemlagen vermitteln, zum Beispiel bei der Sexualerziehung ihrer Kinder „zwischen den Kulturen“.
Ein zentrales Anliegen innerhalb der Veranstaltungen ist darüber hinaus, beispielhaft eine positive Erfahrung mit der Organisation pro familia zu ermöglichen und so Hemmschwellen und früheren Erfahrungen der Diskriminierung in Kontakt mit Institutionen entgegenzuwirken. Zur Stärkung der persönlichen Handlungssicherheit der Frauen und Mädchen wird in den Veranstaltungen sehr viel Wert auf den Aufbau einer freundlichen Atmosphäre gelegt, in der Unterschiedlichkeit bewusst als positive Vielfalt hervorgehoben wird.
Multiplikatorenkonzept
Multiplikatorinnen werden in zweifacher Hinsicht in diesem Projekt ausgebildet. Zum einen können die Teilnehmerinnen der Veranstaltungen als Multiplikatorinnen verstanden werden. Die Erfahrung zeigt, dass die Migrantinnen das in dem Projekt erworbene Wissen in ihre Familien und ihr Lebensumfeld tragen. Zum anderen finden Schulungen von Multiplikatorinnen anderer Einrichtungen statt, da das Projekt der pro familia Bonn inzwischen als Beispiel einer erfolgreichen Ansprache von Migrantinnen zum Thema „Sexuelle Gesundheit“ gilt und es zu entsprechenden Anfragen kommt. Zu unterscheiden ist dabei zwischen Angeboten, die vor allem der Erweiterung von Handlungskompetenzen der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Bereich der sexuellen Gesundheit in der Arbeit mit Migrantinnen und Migranten dienen, und solchen, die in erster Linie das Projekt mit seinen Zielen und Umsetzungsstrategien vorstellen. So finden beispielsweise Workshops für Sprachkurslehrkräfte, Beschäftigte der offenen Jugendarbeit oder aus dem Bereich der Sexualpädagogik statt. Dort wird interkulturelle Kompetenz und Handlungssicherheit bei dem im Umgang mit Menschen aus anderen Kulturkreisen als schwierig empfundenen Thema „Sexualität“ vermittelt.
Darüber hinaus wird das Projekt in verschiedenen Zusammenhängen präsentiert, u. a. um zu prüfen, inwiefern Teile des Angebots sich auch in der jeweiligen Region und im Verbund der jeweiligen Organisationen umsetzen lassen. Unter anderem betrifft das auch die eigenen Strukturen der pro familia. Beim Beratungsstellenleitertreffen NRW wurde das Projekt präsentiert mit dem Ziel, einen Prozess der migrationssensiblen Öffnung der Beratungsstellen zu initiieren und nach Möglichkeit ähnliche Angebote einzuführen.
Laufzeit des Angebotes
Beginn: März 2000
Abschluss: kein Ende geplant
Welche Personengruppe(n) in schwieriger sozialer Lage wollen Sie mit Ihrem Angebot erreichen?
- Geflüchtete
- Migrant/-innen in schwieriger sozialer Lage
- Schwangere in schwieriger sozialer Lage
- Personen in strukturschwachen Wohnregionen / Quartieren
Das Angebot richtet sich insbesondere an folgende Altersgruppen
- Altersgruppenübergreifend
Das Angebot umfasst geschlechtsspezifische Angebote für
- Jungen / Männer
- Mädchen / Frauen
Multiplikatorinnen und Multiplikatoren
Größte Multiplikatorinnen- und Multiplikatorenfunktion nehmen unsere Ehrenamtlichen ein. Diese sind zum Teil ehemalige Teilnehmerinnen unserer Kurse und haben einen Migrations- bzw. Fluchthintergrund. Ferner haben wir viele Fachkolleginnen und Fachkollegen zum Thema reproduktive und sexuelle Gesundheit und Migration geschult. Deutschkurslehrerinnen sind in den Veranstaltungen im Erwachsenenbereich oft anwesend und fungieren im Anschluss als Multiplikatorinnen.
Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner
In diesem Angebot arbeiten wir mit allen Trägern zusammen, die im Migrationsbereich bzw. im Rahmen von Programmen wie "soziale Stadt" u.Ä. tätig sind. D.h. Träger von Deutsch- und Integrationskursen, Flüchtlingsunterkünften, Kindergärten/Schulen in benachteiligten Stadtteilen, Elterncafés, Stadtteiltreffs etc.
Innerhalb der pro familia Beratungsstelle Bonn besteht eine enge Kooperation zwischen dem Angebot "Gesundheitsförderung für Migrant*innen" und unserem "Männerprojekt".
Schwerpunkte des Angebotes
- Prävention von Infektionskrankheiten (Impfen)
- Inanspruchnahme von Vorsorgeuntersuchungen
- Sexualität (Sexualaufklärung und -pädagogik); sexuelle Identität (Lesben, Schwule, Bisexuelle sowie trans- und intergeschlechtliche Menschen)
- Psychische Gesundheit
- Steigerung der Selbstständigkeit / Selbstbestimmung
Das Angebot wird hauptsächlich in folgenden Lebenswelten umgesetzt
- Kindertageseinrichtung / Kindertagespflege
- Stadt / Stadtteil / Quartier / Kommune
- Sonstiges: Inegrations- und Sprachkurse
Qualitätsentwicklung
Was machen Sie, um die Qualität Ihres Angebotes weiterzuentwickeln?
- Dokumentation, Berichterstattung
- Weiterentwicklung des Konzepts und seiner inhaltlichen Schwerpunkte basierend auf Erfahrungen mit und Bedürfnissen bei der Zielgruppe
- Teilnahme an Fortbildungen und regionalen und überregionalen AKs zu relevanten Themen
- In den Anfangsjahren: Fragebogenevaluation
- Intervision, Supervision
Welche Erfahrungen haben Sie bei der Qualitätsentwicklung Ihres Angebotes gemacht?
Welche Stolpersteine haben Sie festgestellt?
Wir haben gemerkt, dass der beste Weg, Qualität zu verbessern, in der Wechselswirkung aus dem Kontakt mit der Zielgruppe selber besteht: in dem methodisch und inhaltlich eine permanente Anpassung an ihre Bedürfnisse erfolgt. So haben wir neue Inhalte (Männergesundheit; Ernährung/Bewegung) hinzugenommen, andere Wege der Ansprache (individuelle Beratung im Anschluss an Veranstaltungen), weitere Kooperationspartner gefunden und andere Methoden in den Veranstaltungen ausprobiert.
- Evaluationen durch Befragung sind aus sprachlichen Gründen schwierig umzusetzen.
Wie dokumentieren Sie Ihre Arbeit? (z.B. Konzepte, Handreichung)
Konzept, Berichte
Qualitative und quantitative Erfassung
Es ist kein Ergebnisbericht vorhanden.
Das Vorgehen der Qualitätsentwicklung kann ganz unterschiedlich sein. Einiges haben Sie bereits genannt. Welches der folgenden Verfahren wenden Sie zusätzlich an?
Erläuterung
Jede Veranstaltung wird kurz dokumentiert und reflektiert. Dies erfolgt entweder in Selbstreflexion sowie Intervision (kollegialer Austausch). Die Ergebnisse dienen u.a. zukünftiger Vorbereitung. Monatliche findet Supervision mit einer externen Supervisorin statt.
Jährlicher Abschluss der Evaluation ist die qualitative und quantitative Auswertung, die in einem Bericht an den Geldgeber mündet.
Welche Methoden werden bei der Selbstevaluation angewendet?
- Selbstreflexion
- Intervision
- Supervision
- Dokumentation
Die Qualitätsentwicklung und Ergebnissicherung sind nicht in ein Qualitätsmanagementsystem eingebunden.
Stand
13.05.2019