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Kriterien guter Praxis für Programme

Die folgenden Kriterien sind der Checkliste des Good Practice-Auswahlprozesses für gesundheitsfördernde Programme entnommen. Wie auch bei der Auswahl der guten Praxisbeispiele müssen nicht sämtliche Kriterien vollständig erfüllt sein, sondern gute Praxis soll sich anhand einzelner Kriterien erweisen. Dabei muss jedes ausgewählte Programm zwingend den drei Einschluss- oder Muss-Kriterien entsprechen:

Einschlusskriterien

  • Konzeption, Selbstverständnis

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Das Programm basiert auf einer Konzeption, aus der ein klarer Zusammenhang mit der Gesundheitsförderung oder Prävention hervorgeht.

Wenn nein: Aus dem Programmkonzept geht der klare Zusammenhang mit der Gesundheitsförderung und Prävention nicht hervor, er lässt sich jedoch über die konkreten Arbeitsinhalte herstellen.

  • Zielsetzung und Zielebenen

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Im Rahmen des Programmkonzeptes werden Ziele zur Verminderung gesundheitlicher Ungleichheit formuliert.

Das Programm trägt durch den Aufbau gesundheitsfördernder Strukturen zur Verminderung gesundheitlicher Ungleichheit bei.

Das Programm trägt durch die Stärkung individueller Kompetenzen zur Verminderung gesundheitlicher Ungleichheit bei.

  • Zielgruppenbezug

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Das Programm ist ausdrücklich auf sozial benachteiligte Bevölkerungsgruppen ausgerichtet oder bezieht Multiplikatorinnen und Multiplikatoren ein, die mit sozial benachteiligten Bevölkerungsgruppen arbeiten.

Wenn nein: Das Programm ist nicht ausdrücklich auf sozial benachteiligte Bevölkerungsgruppen ausgerichtet oder bezieht Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, die mit sozial benachteiligten Bevölkerungsgruppen arbeiten, nicht ein. Diese Gruppen werden aber ebenfalls vom Programm angesprochen.

Auf der Umsetzungsebene des Programms werden überwiegend sozial benachteiligte Bevölkerungsgruppen erreicht.

Es gibt nachvollziehbare Daten oder andere Belege wie z.B. Sozialraumanalysen und interne Dokumentationen, anhand derer für Außenstehende nachvollziehbar ist, in welchem Umfang und mit welchem Erfolg sozial benachteiligte Bevölkerungsgruppen erreicht werden können.

Das Programmkonzept berücksichtigt die besonderen geschlechtsspezifischen Bedarfe und Interessen von sozial benachteiligten Frauen und/ oder Männern bzw. Mädchen und/ oder Jungen.

Auswahlkriterien

  • Nachhaltigkeit

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Das Programm ist auf eine längerfristige Umsetzungsdauer von mindestens fünf Jahren ausgerichtet.

Die Umsetzung des Programms ist vollständig gesichert.

Wenn nein: Die Finanzierung der Programmumsetzung ist nicht vollständig gesichert, das Programmkonzept formuliert jedoch Mindeststandards für die Ressourcenausstattung.

Das Programm gibt vor, dass zur Umsetzung externe Ressourcen genutzt werden.  Dazu zählen zum Beispiel der Aufbau von Kooperationen und Kofinanzierungen.

Es ist Ziel des Programms, Wirkungen zu erzeugen, die über die Dauer der Programmlaufzeit hinaus bestehen.

Es ist Ziel des Programms, den Fortbestand der durch das Programm initiierten Angebote oder Strukturen langfristig zu sichern.

  • Partizipation

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Partizipation der Zielgruppen

Die Zielgruppe wird bereits in der Planungsphase des Programms aktiv in die Gestaltung eingebunden.

Das Programm gibt Methoden sowie Zeitpunkte der Methodenanwendung in der Umsetzungsphase vor, welche die Zielgruppe aktiv in Willensbildungs-, Entscheidungs- und Gestaltungsprozesse einbindet. Beispiele dafür sind Szenariowerkstätten, Bürgergutachten und Zukunftswerkstätten. Die Partizipation der Zielgruppe ist erklärtes Ziel des Programms.

Partizipation der Anwenderinnen und Anwender des Programms

Anwenderinnen und Anwender des Programms, z.B. auf der Leitungsebene in Kindertagesstätten, werden bereits in der Planungsphase des Programms aktiv in die Gestaltung eingebunden.

Es ist Ziel des Programms, den Anwenderinnen und Anwendern des Konzepts langfristig eine institutionalisierte Mitbestimmung bei der Programmgestaltung zu ermöglichen, z.B. über Beiräte.

  • Abstimmung mit relevanten Systemen und Strukturen

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Die Ziele und Vorgehensweisen des Programms wurden bereits in der Planungsphase mit relevanten Akteurinnen und Akteuren aus Politik, kommunaler  oder sektoraler Verwaltung und Praxis abgestimmt und optimiert.

Das Programmkonzept sieht vor, dass auf Umsetzungsebene externe Ressourcen erschlossen werden.

In der Durchführungsphase des Programms wird die Abstimmung mit der Umsetzungsebene, z.B. über Beiräte, kontinuierlich fortgesetzt.

Das Programmkonzept sieht Kooperationen mit Partnerinnen und Partnern vor.

Durch das Programmkonzept werden proaktiv gesetzliche Regelungen unterstützt oder angestrebt.

  • Qualitätsentwicklung

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Das Programmkonzept formuliert Indikatoren zur Beurteilung seiner Qualität.

Das Programmkonzept formuliert Methoden zur Sicherung und Entwicklung der Qualität auf Umsetzungsebene.

Im Programmkonzept wird die angestrebte Wirksamkeit hergeleitet oder über vorliegende Evidenzen begründet („Promising“).

Das Programmkonzept sieht vor, dass jeweils eine verantwortliche Person zur Qualitätsentwicklung auf der Umsetzungsebene festgelegt wird.

Im Programmkonzept werden Indikatoren zur systematischen und kontinuierlichen Überprüfung und Verbesserung der Strukturqualität (Finanzmittel, Räume, Personal und anderes) auf Umsetzungsebene formuliert.

Im Programmkonzept werden Indikatoren zur systematischen und kontinuierlichen Überprüfung und Verbesserung der Prozessqualität, also der Art der Leistungserbringung auf Umsetzungsebene formuliert.

Im Programmkonzept werden Indikatoren zur systematischen und kontinuierlichen Überprüfung und Verbesserung der Ergebnisqualität, also der letztlich erreichten Effekte auf Umsetzungsebene formuliert.

  • Evaluation

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Es erfolgt eine Bewertung des Programmerfolges durch Gegenüberstellung von Zielen und Wirkungen des Programms. Dazu zählt zum Beispiel die vorgesehene und tatsächliche Reichweite des Programms.

Im Programmkonzept ist eine Änderung von Wissen, Einstellungen und Verhalten und der gesundheitsgerechteren Gestaltung der Verhältnisse, Alltagsabläufe und Lebensbedingungen vorgesehen.

Bei der Bewertung des Programmerfolgs steht die Überprüfung des Ziels “Verringerung gesundheitlicher Ungleichheit“ im Vordergrund.

Bei der Bewertung des Programmerfolgs werden sowohl beabsichtigte als auch nicht beabsichtigte Wirkungen berücksichtigt.

Auf der Grundlage der Evaluationsergebnisse werden Abläufe und Ziele des Programms regelmäßig angepasst.

Die Evaluationsergebnisse werden öffentlich zugänglich gemacht.

  • Anwenderfreundlichkeit

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Das Antragsverfahren auf Umsetzung des Programms ist einfach gehalten und leicht zugänglich.

Die Anwenderinnen und Anwender des Programms werden während der Implementierung und Umsetzung von kompetenten Ansprechpartnerinnen oder Ansprechpartnern unterstützt.

Die Umsetzung des Programms wird durch ein Manual strukturiert.

  • Übertragbarkeit

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Bei der Planung des Programmkonzepts dienten bewährte Ansätze als Vorbild und Orientierung.

Das Programm enthält nachahmenswerte Bereiche, die sich auf andere Anwendungsfelder sowie deren Praxis ausweiten oder übertragen lassen.

Die im Rahmen des Programms gesammelten Erfahrungen, also die ‚“Lessons Learned“, insbesondere Hürden und Stolpersteine, sind nachvollziehbar aufbereitet und werden öffentlich kommuniziert.