Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit
Gesundheitliche Chancengleichheit in Deutschland verbessern und die Gesundheitsförderung bei sozial benachteiligten Gruppen unterstützen - das sind die Leitziele des bundesweiten Kooperationsverbundes. Dem von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) initiierten Verbund gehören 75 Organisationen an. Der Verbund fördert vorrangig die Qualitätsentwicklung in der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung und die ressortübergreifende Zusammenarbeit. Die zentrale Aktivität der Koordinierungsstellen in den Bundesländern ist die Begleitung kommunaler Prozesse, insbesondere über den Partnerprozess "Gesundheit für alle".
Wer durch Armut oder andere schwierige Lebensumstände benachteiligt ist, hat in Deutschland ein doppelt so hohes Erkrankungsrisiko und eine um bis zu zehn Jahre geringere Lebenserwartung als Menschen aus besser gestellten Bevölkerungsschichten. Insbesondere sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche sind stärkeren gesundheitlichen Belastungen ausgesetzt, wie der Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS) belegt. Die schichtabhängigen Unterschiede betreffen nachweislich den Gesundheitszustand, das Gesundheitsverhalten und die Inanspruchnahme von Vorsorgeuntersuchungen.
Der Kooperationsverbund und seine Aktivitäten. Ein Selbstdarstellungsvideo von 2012, 11:30 Minuten lang
Artikel
03.03.2015
Familiengesundheit
Themenblatt des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit erschienen
Geschäftsstelle Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit
Schlagwörter:Familie, Familiengesundheit, Setting, Kommunen, Pakt für Prävention, Sozialraum, Stadtentwicklung, Vernetzung
Ein Individuum kommt selten allein. Die Beziehung einer Person zu seiner Umgebung wird, auch bezogen auf Gesundheitsförderung und Prävention, durch sein engstes privates Umfeld, die Familie oder familienähnliche Gemeinschaft geprägt. Immer häufiger richtet sich daher die Ansprache zur Beteiligung an gesundheitsförderlichen Aktivitäten nicht mehr nur an Einzelpersonen, sondern an diese Gemeinschaften. Wir sehen dies in Kitas (respektive Familienzentren) und Schulen, aber auch in einer neuen Ausrichtung von beispielsweise Jugendämtern und Krankenhäusern.
Familienbezogene Gesundheitsförderung nimmt immer das ganze familiäre System in den Blick und strebt die gesundheitsförderliche Gestaltung von Lebenswelten an. Sie nutzt die Ressourcen des Miteinanders der Generationen. Selbstverständlich sollte dabei auch die soziale Lage berücksichtigt werden.
So unterschiedlich sich die Formen der familiären Gemeinschaft heutzutage darstellen, Patchwork, Regenbogen und viele, viele mehr, das verbindende Merkmal ist, dass ihre Mitglieder füreinander Sorge tragen. Der entscheidende Erfolgsfaktor für die Arbeit der Akteurinnen und Akteure der Gesundheitsförderung scheint die Wertschätzung für diese gegenseitige Sorge und Verantwortung zu sein.
Mehrere Erfolg versprechende Ansätze familienorientierter Gesundheitsförderung möchten wir Ihnen auf der Satellitenveranstaltung zum Kongress Armut und Gesundheit am 4. März 2015 in Berlin und in diesem Schwerpunkt vorstellen:
- Gesundheit und Familie
- Familie als Setting der Gesundheitsförderung
- Das Konzept "Family Health Nursing"
Viel Vergnügen beim Lesen!