Handlungsempfehlungen als Basis
Initiiert durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), wird der Partnerprozess im Rahmen des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit und in Zusammenarbeit mit den kommunalen Spitzenverbänden und dem Gesunde Städte-Netzwerk (GSN) durchgeführt.
Im November 2015 wurde der kommunale Partnerprozess auf die gesamte Lebenspanne erweitert und entsprechend umbenannt zu: „Gesundheit für alle“. Ursprünglich lag der Fokus des Partnerprozesses vor allem auf der Gesundheitsförderung mit Kindern und Jugendlichen. Grundlage für den Partnerpozess bildeten die sieben Handlungsempfehlungen zur Gesundheitsförderung bei Kindern und Jugendlichen im kommunalen Rahmen. Die Empfehlungen wurden 2011 auf Basis der Erfahrungen aus über 50 Beispielen guter Praxis vom Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit formuliert.
Handlungsempfehlungen des Kooperationsverbundes zur Stärkung von Kindern in belasteten Lebenslagen
Gesundheit sozial benachteiligter Kinder und Jugendlicher nachhaltig verbessern!
Die meisten Jungen und Mädchen in Deutschland wachsen gesund auf. 15 bis 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen haben jedoch einen schlechteren Gesundheitszustand oder zumindest größere Risiken, krank zu werden (Bundesministerium für Gesundheit 2010: 7). Diese Kinder und Jugendlichen leben besonders häufig unter schwierigen sozialen Bedingungen. In ihrem Umfeld fehlen oft Anregungen und Unterstützung für ihre Entwicklung. Das kann sich von Geburt an negativ auf die aktuelle und künftige Gesundheit auswirken. Gesundheitliche Probleme wegen Armut können sich im Lauf des Lebens anhäufen. Besonders schwer wiegen Schädigungen schon im Mutterleib und im frühen Kindesalter (Dragano 2007: 19ff).
Was bedeutet es, schlechte Gesundheitschancen zu haben?
- Kinder und Jugendliche sind bereits gesundheitlich beeinträchtigt (Lampert et al 2010: 24ff).
- Sie haben geringere Chancen, sich erfolgreich zu entwickeln.
- Sie können weniger als andere Kinder Lebensstile und Schutzfaktoren ausbilden, die sie langfristig stärken.
- Sie erwerben mit geringerer Wahrscheinlichkeit die nötigen Lebenskompetenzen und einen guten Bildungsabschluss. Damit schwinden auch die Chancen auf eine gute Lebensperspektive, auf ein langes Leben in guter Gesundheit.
Weitere Informationen zur Gesundheitsförderung bei Kindern und Jugendlichen erhalten sie hier.