Der Tisch in Schieder-Schwalenberg - Versorgung von Menschen in Not

Einrichtungen wie Tafeln, Tische, Brotkorb usw. sind ein Armutszeugnis für ein reiches Land. Mitten in Deutschland gibt es Menschen, denen das Nötigste zum Leben fehlt. Eigentlich muss es das Ziel sein, Einrichtungen dieser Art überflüssig zu machen, doch leider ist die Wirklichkeit schneller.20% aller Lebensmittel werden über den Bedarf hinaus produziert und anschließend vernichtet, obwohl sie noch verzehrfähig sind. Auf der anderen Seite gibt es aber auch bei uns viele Menschen, die nicht ausreichend zu essen haben.

Zwischen diesem Überfluss und Mangel versucht der Tisch in Schieder-Schwalenberg e. V. eine Brücke zu schlagen. In fast allen Städten und Gemeinden Lippes in NRW bemühen sich TAFELN, diese Aufgabe zu erfüllen. In Schieder-Schwalenberg fehlte leider eine solche Einrichtung. Ca. 30 empfangsberechtigte Haushalte mit einer Person oder mehreren Personen erhielten wöchentlich eine Unterstützung von der Ostlippischen Tafel in Blomberg, dazu kam noch die Unterstützung von bedürftigen Personen durch den Tisch in Steinheim. Bedenkt man, dass es mit Sicherheit eine große Dunkelziffer gibt, so bestand erheblicher Handlungsbedarf in Schieder-Schwalenberg.

Eine kleine Gruppe engagierter Christen hatte es sich am Anfang des Jahres 2009 zur Aufgabe gemacht, eine solche Einrichtung auch in Schieder-Schwalenberg zu organisieren, die allen Menschen helfen wollte, die der Hilfe bedürfen. Sie sollte unabhängig von politischen Parteien und Konfessionen arbeiten, wobei eine Zusammenarbeit erstrebenswert erschien. Die zu leistende Arbeit sollte grundsätzlich ehrenamtlich sein und durch Spender und Sponsoren unterstützt werden. Aus den statistischen Erhebungen geht hervor, dass es im Stadtgebiet von Schieder-Schwalenberg mit insgesamt gut 9.000 Einwohnern ca. 315-350 Bedarfsgemeinschaften mit ca. 800 Personen gibt, die im Rahmen eines Tisches anspruchsberechtigt sind. Das sind fast 10% der Bevölkerung. Darunter befinden sich immerhin fast 200 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Der Tisch in Schieder-Schwalenberg e. V. versorgt Menschen mit Lebensmitteln, die alle einen Grundsicherungsschein der Stadt Schieder-Schwalenberg oder von Lippe pro Arbeit nachweisen können. Der Tisch in Schieder-Schwalenberg e. V. kann jedoch keine Grundversorgung einrichten oder leisten. Ein Anspruch auf bestimmte Lebensmittel besteht nicht. Es kann auch immer nur das verteilt werden, was von den Lebensmittelfirmen bereitgestellt wird. Im April 2009 wurde

Der Tisch in Schieder-Schwalenberg e. V. gegründet und nahm im Juni 2009 seine Arbeit auf. Die Lebensmittel werden von insgesamt ca. 60 ehrenamtlichen Helfern im Laufe der Woche von verschiedenen Lebensmittelmärkten in einem Umkreis von ca. 25 km zusammengeholt, sortiert und portioniert an die Bedürftigen ausgegeben. Dabei nimmt der persönliche Kontakt eine zentrale Rolle, damit nicht der Eindruck einer "Abfütterungsstelle" entsteht. Nicht benötigte oder erwünschte Lebensmittel werden noch in den Räumen des Tisches von den Bedürftigen aussortiert und anderen zur Verfügung gestellt.

Nach der Anmeldung wurden zunächst 30 Haushalte mit insgesamt 70 Personen versorgt. Jetzt im Oktober 2009 betreut Der Tisch 109 Haushalte mit 283 Personen. Die Zahl hatte sich innerhalb von 3 Monaten vervierfacht. Je mehr wir uns in die Arbeit vertiefen, desto größer werden die noch zu lösenden Probleme. Insbesondere zwei Problembereiche sind jetzt in der Planung: Bei unserer Arbeit sind wir auf ein bisher unerkanntes Problem gestoßen. Durch Zufall haben wir von einer Person erfahren, die gehbehindert und anspruchsberechtigt ist und die gar keine Möglichkeit hat, sich direkt bei uns zu melden. Wir sind davon überzeugt, dass es in unserem Stadtgebiet viele alte und (geh)behinderte Menschen gibt, die anspruchsberechtigt sind und die große Schwierigkeiten haben, unsere Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Unser Ziel ist es, in absehbarer Zeit diese Gruppe von Menschen zu erfassen, um ihnen zu den Ausgabezeiten die entsprechenden Lebensmittel bringen zu können. Die betroffenen Personen müssten angesprochen werden und sich zur Angabe der notwendigen Daten mit uns in Verbindung setzen. Bei einer Anzahl von Bedarfsberechtigten konnten wir feststellen, dass sie große Schwierigkeiten haben, sich einfache Mahlzeiten zu kochen. Deshalb ist aus unserer Sicht dringend notwendig, dort Hilfe anzubieten, in dem Kochkurse durchgeführt werden sollen. In diesen Kursen sollen dann mit normalen Lebensmitteln Mahlzeiten zubereitet werden, und zwar mit den Materialien, die beim Tisch zur Ausgabe gelangen. Die gleichen Materialien sollen dann die Kursteilnehmer nochmals erhalten, um zu Hause wiederum eine Mahlzeit zubereiten zu können.

Ansprechpartner für alle Fragen und Probleme:
Ansprechperson: Bernd Munko
Anschrift: Eggersberg 9; 32816 Schieder-Schwalenberg
Tel.: 05284 / 411
E-Mail: b.munko@der-tisch.info