Gesundheitsförderung für arbeitslose Menschen - Verzahnung von Arbeits- und Gesundheitsförderung in Lebenswelten
Kurzbeschreibung mit Zielen und Maßnahmen
Ziele:
- am Bedarf der Erwerbslosen ausgerichtete Primärpräventions- und Gesundheits-förderungsmaßnahmen sind entwickelt
- Primärpräventions- und Gesundheitsförderungsmaßnahmen und deren Zugang sind Erwerbslosen bekannt
- Zugang in marktübliche Primärpräventionsmaßnahmen ist Erwerbslosen ermöglicht
- Beratungs- und Dienstleitungsangebote in Jobcentern/ Arbeitsagentur sind ge-sundheitsförderlich ausgerichtet
- beteiligte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jobcenter/ Arbeitsagentur sind in der Lage, mit sich und anderen gesundheitsförderlich umzugehen
- Jobcenter/ Arbeitsagentur, Krankenkassen und LVG sind mit weiteren regionalen Akteuren vernetzt
- Erwerbslose sind an der Projektentwicklung beteiligt
- Erwerbslose sind für gesundheitsförderliche Verhaltensweisen/ einen gesund-heitsförderlichen Lebensstil und deren Bedeutung für eine erfolgreiche (Re-) Integration in das Erwerbsleben sensibilisiert bzw. motiviert
- die Inanspruchnahme von Primärpräventionsmaßnahmen durch Erwerbslose ist gesteigert
- das individuelle Gesundheitsverhalten von Erwerbslosen ist verbessert
- der individuelle Gesundheitszustand von Erwerbslosen hat sich verbessert
- die subjektive Lebenszufriedenheit von Erwerbslosen hat sich verbessert
- die individuelle Leistungs- und Beschäftigungsfähigkeit der Erwerbslosen ist auf-rechterhalten bzw. verbessert
Maßnahmen:
- Drei-Tages-Schulung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jobcenter/ Arbeitsagentur zur gesundheitsorientierten Beratung
- Halbtagesschulung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jobcenter/ Arbeitsagentur zur Entwicklung eines gemeinsamen Gesundheitsverständnisses sowie zur Verbesserung der individuellen Gesundheitskenntnisse
- Gründung und regelmäßige Arbeit einer zentralen Steuergruppe
- Gründung und regelmäßige Arbeit je eines Steuerkreises (8) mit sieben Jobcentern und einer Arbeitsagentur
- Bedarfsermittlung an den acht beteiligten JC/AA
- Definition von Zielgruppen und Zielsetzungen je JC/AA
- Entwicklung und Umsetzung von niedrigschwelligen, am Bedarf der Erwerbslosen ausgerichteten Maßnahmen in drei Maßnahmenpaketen:
1. Vermittlung in das klassische Kurssystem der GKV (z.B. Rückenschule, Wasser-
gymnastik)
2. zielgruppenspezifische Angebote (Kleingruppen von Erwerbslosen, eigens für ein
spezielles Themenfeld der Gesundheit konzipierte Angebote)
3. individuelles Gesundheitscoaching (Einzelcoaching)
- regional ausgerichtete Anbieterakquisition (Recherche, telefonische, schriftliche und/ oder persönliche Beratungsgespräche mit potentiellen Anbietern, Konzept- und Angebotsabforderung, Prüfung von Standortbedingungen, Entwicklung und Nutzung interner Prüfverfahren für eingereichte Konzepte)
- Vertragsgestaltung und -abschluss
- Entwicklung und Umsetzung eines standardisierten Abrechnungsprozederes
- Interne Evaluation
- Öffentlichkeitsarbeit
Dokumente zur Darstellung des Angebotes
Kontakt
Frau Stefanie Stützer
Landesvereinigung für Gesundheit Sachsen-Anhalt e.V.
Schwiesaustraße 11
39124 Magdeburg (Sachsen-Anhalt)
Telefon: 0391 / 8364111
E-Mail: stefanie.stuetzer(at)lvg-lsa.de
Weitere Ansprechperson
Frau Martina Kolbe
Schwiesaustraße 11
39124 Magdeburg (Sachsen-Anhalt)
Telefon: 0391 / 8364111
E-Mail: magdeburg(at)lvg-lsa.de
Projektträger
Landesvereinigung für Gesundheit Sachsen-Anhalt e.V.
Schwiesaustraße 11
39124 Magdeburg
Laufzeit des Angebotes
Beginn: April 2017
Abschluss: Dezember
Welche Personengruppe(n) in schwieriger sozialer Lage wollen Sie mit Ihrem Angebot erreichen?
- Langzeitarbeitslose
- Sozial isolierte und / oder vereinsamte Personen
Das Angebot richtet sich insbesondere an folgende Altersgruppen
- 18 bis 29 Jahre
- 30 bis 49 Jahre
- 50 bis 65 Jahre
Das Angebot umfasst geschlechtsspezifische Angebote für
- Jungen / Männer
- Mädchen / Frauen
- Andere Geschlechter
Multiplikatorinnen und Multiplikatoren
Jobcenter/ Arbeitsagentur (Steuerkreismitglieder und Vermittler)
Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner
Gesetzliche Krankenversicherung (IKK gesund plus, KNAPPSCHAFT)
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Jobcenter/ Arbeitsagentur
Landkreisvertretung
Mehrgenerationenhaus
Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen
Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration des Landes Sachsen-Anhalt
Schwerpunkte des Angebotes
- Bewegungs- und Mobilitätsförderung
- Ernährung
- Stärkung der individuellen Bewältigungsressourcen (z.B. Life skills, Resilienz)
- Soziale Teilhabe (Integration, Inklusion)
- Kommunale Strategie / Netzwerkarbeit
Das Angebot wird hauptsächlich in folgenden Lebenswelten umgesetzt
- Stadt / Stadtteil / Quartier / Kommune
- Häusliches Umfeld
Qualitätsentwicklung
Was machen Sie, um die Qualität Ihres Angebotes weiterzuentwickeln?
- regelmäßige Steuerkreissitzungen: Rücksprache mit allen beteiligten Akteuren vor Ort, Rückmeldung zu Qualität, Bedarfen und Veränderungswünschen bereits erprobter Angebote, Abstimmung zu regionalen Partnern
- regelmäßige Sitzungen der Steuergruppe: Abstimmungsprozesse zwischen den Pro-jektkoordinatoren, Planen spezieller Vorgehensweisen und Maßnahmengestaltung
- Nutzung der intern erarbeiteten Prüfinstrumente zur Beurteilung eingereichter Konzepte und Angebote: Nutzung der ZPP-Datenbank bzgl. des Abgleichs der Anbieter für das Maßnahmenpaket 1 hinsichtlich Kurs und Preisgestaltung, Bewertungsmatrix für das Maßnahmenpaket 2 (anhand der Kriterien für gute Praxis); Prüfung der Anbieterqualität für alle drei Maßnahmenpakete (Ausbildungsnachweis, Lebenslauf, Referenzen, Erfahrungen)
- interne Evaluation der drei Maßnahmenpakete: Telefoninterviews, Fragebögen für Kunden, Vermittler und Anbieter, Dokumentation der TN-Zahlen sowie der Anwesenheit innerhalb der verschiedenen Angebote
Welche Erfahrungen haben Sie bei der Qualitätsentwicklung Ihres Angebotes gemacht?
Welche Stolpersteine haben Sie festgestellt?
- wechselndes Personal in den Steuerungsebenen
- unterschiedliche Organisationslogiken
- unterschiedliche Begrifflichkeiten, unterschiedliches Begriffsverständnis
- verschiedene Rechtskreise
- insbesondere im ländlichen Raum geringe und unzureichend qualifizierte Anbieterdichte
- Ablehnung der Klientel durch mögliche Anbieter/ Dienstleister
Wie dokumentieren Sie Ihre Arbeit? (z.B. Konzepte, Handreichung)
- Konzept(weiter)entwicklung
- Protokollierung der Steuerkreissitzungen sowie Steuergruppensitzungen
- Aktennotizen
- Ablage relevanter Dokumente und Materialien im virtuellen Projektordner
- halbjährliche Sachberichte
- Handreichungen wie Maßnahmenblätter und Übersicht der Vorsorgeleistungen der Gesetzlichen Krankenversicherung
Es ist kein Ergebnisbericht vorhanden.
Das Vorgehen der Qualitätsentwicklung kann ganz unterschiedlich sein. Einiges haben Sie bereits genannt. Welches der folgenden Verfahren wenden Sie zusätzlich an?
Erläuterung
- Untersuchung der Teilnahmebereitschaft und des Durchhaltevermögens der Kunden sowie der Wirkung der Gesundheitsangebote durch Einholen der Rückmeldung von Anbietern, Kunden und Vermittlern zu einzelnen Gesundheitsangeboten
- Führen von Anwesenheitslisten
- Bewertung eingereichter Konzeptionen zu Gesundheitsangeboten
Welche Methoden werden bei der Selbstevaluation angewendet?
- schriftliche Befragung
- telefonische Befragung
- z.T. Beobachtung
- Entwicklung einer Bewertungsmatrix für eingereichte Konzepte anhand der Kriterien für Good Practice (Kooperationsverbund gesundheitliche Chancengleichheit)
Erläuterung
- Untersuchung der Wirkung des Projektes
- Untersuchung der Strukturen und Prozesse an den jeweiligen Projektstandorten
Welche Methoden werden bei der externen Evaluation angewendet?
- telefonische Befragung
- online-Befragung
- qualitative Fallstudie an einem ausgewählten Standort
Wer führt die die externe Evaluation des Angebotes durch?
IGES, IAW und SOKO (beauftragt durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung)
Die Qualitätsentwicklung und Ergebnissicherung sind nicht in ein Qualitätsmanagementsystem eingebunden.
Stand
21.01.2019