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Angebotsdarstellung

Gesundheitstreff Mittelfeld

Kurzbeschreibung mit Zielen und Maßnahmen

Im Gesundheitstreff Mittelfeld wird seit 2003 mit Hilfe eines Präventionsprogramms die Lebensqualität sozial benachteiligter Frauen verbessert.

Mittelfeld ist ein Wohnbezirk am südlichen Stadtrand von Hannover. Viele alte Menschen leben hier und auch der Ausländeranteil an der Gebietsbevölkerung ist mit 40% sehr hoch. Die Arbeitslosenquote in Mittelfeld liegt deutlich über dem Hannoveraner Durchschnitt, überdurchschnittlich viele Menschen erhalten Transfer Leistungen.
Zudem ist das Netz der Versorgung durch niedergelassene Ärzte in Mittelfeld weniger engmaschig als in anderen Bezirken der Landeshauptstadt.

Im Rahmen Bund-Länder-Programm „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf – Die soziale Stadt“ ist ein umfassendes Sanierungskonzept für Mittelfeld erstellt worden. Maßnahmen zur Wohnumfeldverbesserung und zur Modernisierung des Wohnungsbestandes gehörten ebenso dazu wie die Schaffung von Wohnraum für Familien oder die Förderung von Unternehmensansiedlungen. Aber auch die soziale Infrastruktur wurde im Zuge der Stadtentwicklung Schritt für Schritt ausgebaut. Teil des „Integrierten Handlungskonzepts“ für Mittelfeld war auch die Idee, einen Gesundheitstreffpunkt einzurichten.

Beschreibung der Maßnahme:

Der Standort des Mittelfelder Gesundheitstreffs ist zentral gelegen und mit dem öffentlichen Nahverkehr gut zu erreichen. Die Räumlichkeiten sind behindertengerecht. Über einen Werkvertrag wird eine Sozialpädagogin mit einer Zusatzqualifikationen auf dem Gebiet der Bewegungsförderung beschäftigt. Eine ihrer ersten Aufgaben war es, Kontakte zu den Anwohnern aufzunehmen und mit ihnen die Angebote zur Gesundheitsförderung abzustimmen. Aus der Programmplanung ist eine ganze Palette von Maßnahmen hervorgegangen. Darunter sind:

• offene Bewegungsangebote
Die Projektbeauftragte leitet den Bewegungs- und Entspannungskurs „Körper als Heimat“, der einmal wöchentlich stattfindet und Tanz und Körperarbeit mit Atem- und Entspannungsübungen verbindet. An dem Kurs nehmen bis zu 20 zumeist ältere Frauen teil. Zudem trifft sich einmal pro Woche eine Walking-Gruppe. Die Projektbeauftragte fungiert hier nur als Ansprechpartnerin, die Organisation der Gruppen übernehmen die Teilnehmer in Eigenregie.

• eine Vortragsreihe
Einmal pro Monat kommen Ärzte, Apotheker, Heilpraktikerinnen und andere Referenten in den Gesundheitstreff, um Vorträge zu halten und Fragen zu beantworten. Hier ein Auszug aus der Themenliste:
„Antworten meiner Kinder und Enkelkinder zum Thema Sucht; Selbstuntersuchung der weiblichen Brust; Die Kraft des Atems für Gesundheit und Psyche; Erste Hilfe bei Kindern: Was tun bei Verbrennungen, Verstauchungen etc.?“
Die Zahl der Besucherinnen und Besucher schwankt je nach Thema zwischen 8 und 20 Personen.

• Aktionstage
Bereits zweimal gab es einen Gesundheitstag, der zusammen mit vielen anderen Einrichtungen im Stadtteil veranstaltet wurde. Im September 2005 stand dieser Tag unter dem Motto „Mittelfeld in Bewegung“. Auf einer „Bewegungsmeile“ quer durch den Wohnbezirk gab es Tanzaufführungen, Informationsstände, Imbissbuden mit gesunden Snacks sowie Gelegenheiten zum kostenlosen Gesundheitscheck (Messung von Blutdruck, Blutzucker, Cholesterin und Sehschärfe). Zeitgleich fand ein Volkslauf statt. Die beiden Aktionstage haben dazu beigetragen, die Angebote des Gesundheitstreffs im Stadtteil weiter bekannt zu machen.

• das Kita-Sonderprojekt „Zeit(k)reise“
Die erste Projektbeauftragte des Modellprojekts hat ein Konzept für Kindertagesstätten entwickelt, das eine spielerische Herangehensweise an gesundheitsrelevante Themen beinhaltet. Wie der Name „Zeit(k)reise“ andeutet, orientieren sich Inhalte und Ablauf der Unternehmungen an den Jahreszyklen. Dabei spielen Wahrnehmungsübungen und Ausflüge in die Natur für die Kinder eine wichtige Rolle. Die Reise durch das Jahr erfolgt in acht Etappen. An ihrem Beginn steht jeweils eine Besprechung mit den Erzieherinnen, an ihrem Ende ein gemeinsames Fest mit den Müttern und Vätern. Schon bald hat sich herausgestellt, dass Themen wie gesunde Ernährung in einem geselligen Rahmen leichter zu vermitteln sind als an einem gewöhnlichen Elternabend. Das Konzept der „Zeit(k)reise“ wurde über ein komplettes Jahr hinweg mit dem Team der Kita Wülferoder Weg praktisch erprobt.

• Schritt für Schritt - jetzt geht's Los
Bei dem aus LOS-Mitteln finanzierten Projekt ging es um ein ganzheitliches Training von Migrantinnen zum Wiedereinstieg in die Berufswelt. Die Projektbeauftragte des Gesundheitstreffs Mittelfeld hat gemeinsam mit zwei Fachfrauen ein Konzept mit folgenden Schwerpunkten entwickelt,
- Stärkung und Ausbau der eigenen Ressourcen
- Bewerbungstraining und Sprachkurs
- Persönlichkeitstraining und Entwicklung eines positiven Körperbewusstseins

Ziele und Wirksamkeit:

Von ganzheitlichen Bewegungskursen und anderen Angeboten zur Gesundheitsförderung profitieren in erster Linie diejenigen, die ohnehin schon viel für ihre Gesundheit tun. Darum nutzen sie die Angehörigen der Mittelschicht sehr viel mehr als sozial benachteiligte Bevölkerungsgruppen. Um diese „Gesundheitskluft“ so gut es geht zu überbücken, müssen Präventionsprogramme dort ansetzen, wo der Nachholbedarf am größten ist: in den sozialen Brennpunkten der Städte und Gemeinden. Genau dies ist die Zielsetzung, die dem Modellprojekt in Mittelfeld zugrunde liegt. Die meisten Einwohner dieses Stadtteils haben nicht genug Geld, um die Monatsgebühr in einem Fitnesszentrum zu bezahlen, und viele von ihnen haben Hemmungen, sich verbindlich in einem Gesundheitskurs an der Volkshochschule anzumelden – sofern sie überhaupt davon erfahren. Bei dieser Zielgruppe Interesse zu wecken für einen gesundheitsbewussteren Lebensstil und ihr den Zugang zu geeigneten Angeboten zu erleichtern, ist Sinn und Zweck des Gesundheitstreffs.

Wie nicht anders zu erwarten war, fiel die Resonanz auf Seiten der Anwohner in der Anfangsphase des Projektes verhalten aus. Stark angestiegen ist der Bekanntheitsgrad durch einen Tag der Offenen Tür im September 2003, an dem rund 250 Besucher in den Gesundheitstreff kamen. Seitdem ist die Wirksamkeit der Maßnahmen an den steigenden Teilnehmerzahlen ablesbar. Was ursprünglich als Frauenprojekt konzipiert war, bezieht heute die gesamte Bevölkerung des Stadtteils mit ein. Beispielsweise über das Kita-Projekt werden Kinder, durch den Lauftreff Männer aktiviert.

Kooperation und Vernetzung:

Das Gesundheitsprojekt ist aus der Kooperation mehrerer Verwaltungsabteilungen hervorgegangen. In die Projektentwicklung involviert waren Mitarbeiter des Fachbereichs Gesundheit der Region Hannover und der Fachbereiche Jugend und Familie (Vernetzte Dienste, Gemeinwesenarbeit) und Soziales (Quartiersmanagement,) der Landeshauptstadt Hannover. Gemeinsam mit der Projektbeauftragten bildeten sie die Steuerungsgruppe des Projekts. Angekoppelt ist das Präventionsprojekt an das Gesamtprogramm „Soziale Stadt“. Durch die gemeinsame Nutzung von Daten und anderen Ressourcen entstehen hier Synergieeffekte.

Innerhalb des Stadtteils ist die Netzwerkarbeit unter anderem darauf ausgerichtet, Mitveranstalter für die Gesundheitstage und Referenten für die Vortragsreihe zu finden, die selber aus Mittelfeld kommen. Die Besucher des Gesundheitstreffs lernen so Ansprechpartner kennen, die in nächster Nähe wohnen oder arbeiten.


Kontakt

Frau Theresia Stenzel
Ahornstr. 2
30519 Hannover (Niedersachsen)

Telefon: 0511 / 862323

E-Mail: Theresia.Stenzel(at)Hannover-Stadt.de

Website: http://www.hannover-mittelfeld.de


Projektträger

Gemeinwesenarbeit Mittelfeld
Ahornstr. 2
30519 Hannover


Laufzeit des Angebotes

Beginn: Oktober 2002

Abschluss: kein Ende geplant


Welche Personengruppe(n) in schwieriger sozialer Lage wollen Sie mit Ihrem Angebot erreichen?

Menschen in schwieriger sozialer Lage sind ein wichtiger Teil der Zielgruppe, auch wenn sich das Angebot in erster Linie an alle richtet.

  • Personen mit sehr niedrigem Einkommen (z.B. Personen im Niedriglohnsektor, Personen mit niedrigen Rentenbezügen)
  • Migrant/-innen in schwieriger sozialer Lage

Das Angebot richtet sich insbesondere an folgende Altersgruppen

  • 50 bis 65 Jahre

Das Angebot umfasst geschlechtsspezifische Angebote für

  • Mädchen / Frauen

Multiplikatorinnen und Multiplikatoren

Dozenten, die im Stadtteil Integrationskurse und Bewegungskurse anbieten


Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner

Verein Schönes Mittelfeld e.V.

Ärzte und ApothekerInnen


Schwerpunkte des Angebotes

  • Bewegungs- und Mobilitätsförderung
  • Psychische Gesundheit
  • Soziale Teilhabe (Integration, Inklusion)
  • Stadtteil-/ Gemeinwesenarbeit, Nachbarschaftsnetzwerke

Das Angebot wird hauptsächlich in folgenden Lebenswelten umgesetzt

  • Stadt / Stadtteil / Quartier / Kommune
  • Familie
  • Häusliches Umfeld

Qualitätsentwicklung

Was machen Sie, um die Qualität Ihres Angebotes weiterzuentwickeln?

Begleitung durch eine multiprofessionelle Steuerungsgruppe

Wie dokumentieren Sie Ihre Arbeit? (z.B. Konzepte, Handreichung)

Erstellung einer Broschüre 2007
fortlaufende Jahresberichte

Es ist bereits ein Ergebnisbericht vorhanden.

Titel des Berichts bzw. Kurzbeschreibung: Gesundheitstreff Mittelfeld

Die Qualitätsentwicklung und Ergebnissicherung sind nicht in ein Qualitätsmanagementsystem eingebunden.


Stand

18.03.2015

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