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Gesundheitszentrum für Familien

Kurzbeschreibung mit Zielen und Maßnahmen

Ziel des Projektes: Mit dem Gesundheitszentrum für Familien in Bonn-Dransdorf soll der Gesundheitszustand und das Gesundheitsbewusstsein in den Familien nachhaltig verbessert werden.
Deshalb wählen wir den Settingansatz (Settingansatz heißt: Interventionen, die primär auf Lebensräume abzielen und durch Strukturbildung Gesundheit fördern). Ausgehend von einer Kindertagesstätteneinrichtung im Stadtteil, wo die Gesundheitsförderung an den alltäglichen Lern- und Lebensbedingungen sowohl bei Kindern, als auch bei Eltern ansetzt, wird sich das Thema Gesundheit durch die Verknüpfung mit weiteren Institutionen im Stadtteil nach dem Schneeballprinzip durch den ganzen Stadtteil ziehen. Unter aktiver Einbeziehung der Eltern werden die jeweiligen Gesundheitspotenziale und –risiken im Lebensbereich ermittelt und ein Prozess geplanter Veränderungen angeregt und unterstützt, um so Stück für Stück durch die Schaffung gesundheitsgerechter Verhältnisse die gesundheitliche Situation der Familien im Stadtteil nachhaltig zu verbessern.
Für die praktische Umsetzung in den Einrichtungen ist eine Gesundheitsfachkraft vorgesehen, um mit einem „Gesicht“ (bis zu 2 Personen) das Thema Gesundheit in den einzelnen Einrichtungen nacheinander und parallel zu verstärken. Es hat sich in der niederschwelligen Arbeit bewährt, dass Botschaften einfach, klar und anschaulich über eine Bezugsperson vermittelt, gut von der Bevölkerung in benachteiligten Stadtteilen angenommen werden (Stichwort: bildungsferne Schichten).
Die Gesamtkoordination und vernetzende Arbeit im Projekt übernimmt eine Gesundheitskoordinierungsfachkraft mit Sitz in der zentralen Anlaufstelle für Gesundheit im Stadtteil, dem Gesundheitsraum. Hier tagt die Projektgruppe, werden Gesundheits-Angebote gemeinsam entwickelt. Sie entstehen aus der praktischen Arbeit mit den Eltern, den Kindern und dem Personal der Institutionen und aus den geäußerten und offensichtlichen Bedürfnissen der Bewohner im Stadtteil heraus und werden mit weiteren Institutionen geplant und vernetzend durchgeführt: Im Gesundheitsraum selbst und in den Institutionen im Stadtteil.
Dafür wird in der „Starteinrichtung“ der Kindertagesstättenalltag mit dem Thema Gesundheit im ganzheitlichen Sinne durchzogen. Dies geschieht kooperativ und partnerschaftlich in Absprache mit dem Team der Kita.
Für die praktische Umsetzung in der 1. Phase ist eine Gesundheitsfachkraft tätig, die, in den Alltag der Kindertagesstätte eingebettet, die im Weiteren aufgeführten Bereiche bearbeiten wird.

Zielgruppen sind:
- 1. die Kinder
- 2. die Eltern
- 3. das Personal

- zu Punkt 1, Zielgruppe Kinder:

- In der Arbeit mit den Kindern wird, ausgerichtet auf das bestehende Konzept des lebensnahen Lernens der Kindertagesstätte, das Thema Gesundheit stetig und ganzheitlich zum Tragen kommen in den Bereichen:
- Ernährung
- Bewegung
- Hygiene
- Körpergefühl
- Körperbewusstsein
- Selbstbewusstsein

Praktische Umsetzung zu Punkt 1:

Im Bereich Ernährung:
- Bildung einer Kinder-Einkaufsgruppe, wo mit den Kindern erarbeitet wird, was für den
Frühstücksimbiss eingekauft werden muss und diese dann auch zum Einkaufen gehen.
- Die Einkaufsgruppe bereitet dann den Frühstücksimbiss zu ...
- ... und vermittelt beim Verzehr den anderen Kindern, warum sie was zum Verzehr eingekauft haben
- Dies kann auch auf den Mittagstisch übertragen werden.

Im Bereich Bewegung:
- Unterstützung der Bewegungsangebote der Erzieherinnen, Erkennen von Förderbedarfen und Weiterleitung in Fördergruppen.
- Neigungsgruppen, aus den Bewegungsbedürfnissen der Kinder entwickelt, wie z.B. Dauerlauf, Akrobatik, Tanz, Schwimmen, etc.

Im Bereich Hygiene:
- tägliche Begleitung des Zähneputzens
- angeleitetes Händewaschen
- regelmäßiges Duschen einzelner Kinder nach sportlicher Betätigung

Im Bereich Körperwahrnehmung/Körpergefühl
- Unterstützung der Erzieherinnen durch zusätzliche Angebote
- Verstärkte Einzel- und Kleingruppenarbeit dafür

Zu Punkt 2: Zielgruppe Eltern

In der Arbeit mit den Eltern bedeutet das, dass die Gesundheitsthemen im Rahmen eines aktivierenden Elternkonzepts in die Familien transportiert wird.
Durch die aktive Einbeziehung der Eltern in die Geschehnisse ist es viel wahrscheinlicher, dass über das Tun Stück für Stück eine veränderte Haltung entsteht. Durch das Mitmachen werden gesundheitsbezogene Werte, Einstellungen und Verhaltensweisen Schritt für Schritt geprägt.
Hier ist die Vorbildfunktion des Erziehungspersonals sehr entscheidend und um so erfolgversprechender, wenn dies gepaart ist mit einer hohen Akzeptanz den Eltern gegenüber, verbunden mit der nötigen Geduld, und dem Wissen, dass Verhaltensänderungen ihre Zeit brauchen. Der Kern des aktivierenden Elternkonzepts ist die Mitgestaltung der gesundheitsrelevanten Themen/Aktionen auf der Grundlage der geäußerten Bedürfnisse der Eltern in der Kindertagesstätte! Schwerpunkt soll sein, den Eltern Beteiligung zu ermöglichen und zu unterstützen.

Praktische Umsetzung zu Punkt 2, Eltern (Beispiele):

Organisation der:
- Einbeziehung einzelner Eltern in die Gruppenaktionen mit den Kindern, also Aktivierung zur Mitarbeit in der Einkaufsgruppe, bei der Essenszubereitung, dem Verzehr, Aktivierung zur Mitarbeit bei den Zahnputzaktionen, Aktivierung der Mitarbeit im Bereich Bewegung
- Aktivierung zur Mitgestaltung von ernährungsbetonten Eltern/Kind-Nachmittagen
- Aktivierung zur Mitgestaltung von Bewegungsangeboten an Eltern/Kind-Nachmittagen
- Aktivierung zur Mitgestaltung eines Zahnputz-Dienstes
- Aktivierung zur Mitgestaltung eines Gesundheits-Info-Dienstes
- Gesundheitsberatung zugeschnitten auf die Mentalität der Eltern
- Aktivierung zur Erarbeitung und Mitgestaltung von anderen Eltern/Kind-Aktionen nach den Bedürfnissen und den Themen der Eltern.
- Aktivierung zur Gestaltung eines Gesundheits-Info-Service auf die Bedürfnisse der Eltern zugeschnitten. (Bsp: Elternbriefe zur kindlichen Entwicklung, Ernährungsberatung, logopädische Beratung, verschiedene Außensprechstunden aus unterschiedlichen Gesundheits-Fachbereichen u.v.m)

Detaillierte Beschreibung der Aktivierung zur Gestaltung eines Gesundheits-Infodienstes:
Aktivierende Elternarbeit beinhaltet eine intensive Analyse der Lebenssituation der Eltern, ihrer Bedürfnisse und Wünsche zum Thema Gesundheit. Die Erfahrung zeigt, dass die klassischen mittelschichtsorientierten Beratungsangebote von benachteiligten Bevölkerungsschichten nicht angenommen werden. Nun gilt es, im Zusammensein mit den Eltern zu erarbeiten, wie denn ein Beratungsangebot für benachteiligte Familien aussehen muss, damit es auch wahrgenommen wird. Wünsche, Erwartungen, Vorstellungen und Vorschläge werden aufgenommen und verarbeitet, mit den Eltern diskutiert und entstandene Standards für Beratungsangebote festgelegt und ausprobiert bzw. ggf. weiterentwickelt.
So kann eine Gesundheitsberatung (ein Info-Dienst) entstehen, die auch von Bildungsfernen aktiv genutzt wird. In die Beratung eingebunden sind natürlich sämtliche relevanten Institutionen, wie Gesundheitsamt mit den entsprechenden Angeboten, Ärzte, Hebammen, Logopäden, die Frühförderstelle, Pro Familia, u.v.m.

Zu Punkt 3: Zielgruppe Personal

In der Arbeit mit dem Personal bedeutet dies, dass das Gesundheitskonzept kooperativ mit dem Konzept der Kindertagesstätte verflochten wird, um zeitnah zu erreichen, dass das Gesundheitskonzept selbständig weitergeführt werden kann.
- Abstimmung der Arbeit der Gesundheitsfachkraft mit dem Konzept der Kindertagesstätte.
- Erarbeitung des Eltern-Aktivierungskonzepts für die Kindertagesstätte und schrittweise Übernahme der Aufgaben der Gesundheitsfachkraft in diesem Bereich am Ende des Jahres.

Praktische Umsetzung zu Punkt 3, Personal:

Gemeinsam mit dem Team wird Folgendes im Rahmen von Team-Fortbildung erarbeitet
- Bestandsanalyse: Was wird schon getan in Sachen Gesundheit?
- Ideensammlung: Was wollen wir darüber hinaus gemeinsam mit Eltern und Kindern bedürfnisgerecht noch umsetzen?
- Planung der gemeinsamen Durchführung: Klärung der Arbeitsaufteilung, Klärung der Rollen, Umsetzungsplan der Verselbständigung .
- Fortbildung- Themen: Gesundheitsverständnis (Salutogenese), Konzeptentwicklung der aktivierenden Elternarbeit, Kennenlernen und Besuch von Gesundheitsinstitutionen, wie Gesundheitsamt, Ärzte, etc.


Kontakt

Frau Anette Rosen-Roevenich
Lenaustraße 14
53121 Bonn (Nordrhein-Westfalen)

Telefon: 0228 / 9669654

E-Mail: stadtteilverein(at)dransdorf.org

Website: http://www.dransdorf.org


Weitere Ansprechperson

Frau Bozena Walczakiewicz
Lenaustrasse 14
53121 Bonn (Nordrhein-Westfalen)

Telefon: 0228 / 9669654

E-Mail: verwaltung(at)dransdorf.org


Projektträger

Stadtteilverein Dransdorf e.V
Lenaustraße 14
53121 Bonn


Laufzeit des Angebotes

Beginn: September 2008

Abschluss: August


Das Angebot richtet sich insbesondere an folgende Altersgruppen

  • 1 bis 3 Jahre
  • 30 bis 49 Jahre
  • 4 bis 5 Jahre

Das Angebot umfasst geschlechtsspezifische Angebote für

  • Keine geschlechtsspezifischen Angebote

Schwerpunkte des Angebotes

  • Ernährung
  • Kommunale Strategie / Netzwerkarbeit

Das Angebot wird hauptsächlich in folgenden Lebenswelten umgesetzt

  • Kindertageseinrichtung / Kindertagespflege
  • Schule
  • Stadt / Stadtteil / Quartier / Kommune

Stand

05.08.2011

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