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Angebotsdarstellung

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HaLT Hart am LimiT

Kurzbeschreibung mit Zielen und Maßnahmen

Im Sommer 2003 startete das Präventionsprojekt Hart am LimiT – HaLT, zunächst als 18-monatiges Pilotprojekt im südbadischen Lörrach, das vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert wurde. Danach wurde es in einer rund zweijährigen Modellphase - gefördert vom BMG und dem jeweiligen Bundesland - an zehn weiteren Standorten in neun Bundesländern umgesetzt. In einer vom BMG geförderten Transferphase nahmen Dutzende von Fachkräften aus ganz Deutschland an HaLT-Seminaren teil und erhielten unterstützende Präventionsmaterialien. Mit der Schaffung von Koordinationsstellen in 9 Bundesländern verfügt das HaLT-Projekt mittlerweile über eine regionenübergreifende Struktur. Im Bundesnetzwerk HaLT, das von der Villa Schöpflin koordiniert wird, treffen sich die HaLT-Koordinatoren und eine Ansprechperson vom Bundesgesundheitsministerium alle 8-9 Monate.

Auslöser für das Projekt im Jahr 2003 waren steigende Zahlen von Kindern und Jugendlichen, die aufgrund einer schweren Alkoholvergiftung stationär behandelt werden mussten. HaLT besteht aus einem verhaltenspräventiven Baustein (reaktiver Baustein), dessen Ziel es ist, betroffene Jugendliche und ihre Eltern nach dem Vorfall einer komatösen Alkoholvergiftung zu unterstützen. Die zweite Säule von HaLT ist eine verhältnispräventiv-orientierte, kommunal verankerte Strategie, deren Ziel die Verhinderung des Rauschtrinkens im Vorfeld ist(proaktiver Baustein).

Mit dem reaktiven Baustein von HaLT werden 12–17-Jährige nach stationär behandelter Alkoholintoxikation angesprochen. Der Ablaufplan für die Gestaltung der Schnittstelle zur Überleitung Betroffener von der Klinik in die Präventionsfachstelle und die entsprechenden Materialien (Informationsblatt Eltern, Jugendliche, Schweigepflichtentbindung) wurden gemeinsam von Fachkräften, Ärzten/innen und Pflegepersonal entwickelt. Beratungsgespräche mit den Jugendlichen und ihren Eltern werden i.d.R. durch ein eineinhalbtägiges Gruppenangebot, den „Risiko-Check“, ergänzt. Sein Ziel ist, dass Jugendliche mit gleichaltrigen Betroffenen über die Motive für ihren Alkoholkonsum, ihr Risikoverhalten (nicht nur bezüglich ihres Suchtmittelkonsums), den Einfluss von Gruppendruck etc. nachdenken und im Umgang mit Risiken kritischer und sicherer werden. Ziel ist die Entwicklung von Risikokompetenz. Die Methoden orientieren sich an der lösungsorientierten Kurzintervention, die Standards und Module sind im HaLT-Handbuch festgehalten, das als Trainermanual eingesetzt werden kann (zum kostenlosen Download über www.halt-projekt.de.

Liegt die Ursache für eine schwere Alkoholvergiftung nicht nur in einem ausgeprägten Risikoverhalten des oder der Jugendlichen, sondern bestehen besondere Belastungen bei eher geringen persönlichen und sozialen Ressourcen (etwa ein Drittel der Jugendlichen), wird angestrebt, die Jugendlichen in weitergehende Hilfen zu vermitteln.

Der proaktive Baustein zielt auf eine Sensibilisierung von Jugendlichen und Erwachsenen. HaLT setzt auf ein kommunal verankertes Netzwerk mit Kooperationspartner/innen aus unterschiedlichen Bereichen, über die klassischen Kooperationspartnerschaften der Suchtprävention wie Suchthilfe und Pädagogik hinausgehend. Wichtige Partner/innen sind neben Schulen, Jugend (berufs-) hilfe und Sportvereinen daher auch Kommunen/Ordnungsämter, Festveranstalter, Discobetreiber, Einzelhandel und die Polizei. Gemeinsam mit ihnen wurden praxisnahe Leitlinien "Für eine schöne Festkultur", "Handreichungen für Schulfeste und Klassenfahrten", "Tipps für Festveranstalter" sowie "Leitfaden für Sportvereine" entwickelt.

HaLT verfolgt keinen Abstinenzansatz: Kernziele sind ein verantwortungsbewusster, genussorientierter Umgang mit Alkohol, das Vorbildverhalten von Erwachsenen und die konsequente Einhaltung des Jugendschutzgesetzes - eingebettet in eine umfassende regionale Alkoholpolitik.


Kontakt

Frau Heidi Kuttler
Franz-Ehret-Str. 7
79541 Lörrach-Brombach (Baden-Württemberg)

Telefon: 07621 / 9149090

E-Mail: heidi.kuttler(at)villa-schoepflin.de

Website: http://www.halt-projekt.de


Projektträger

Villa Schöpflin - Zentrum für Suchtprävention
Franz-Ehret-Str. 7
79541 Lörrach - Brombach


Laufzeit des Angebotes

Beginn: Juni 2003

Abschluss: kein Ende geplant


Das Angebot richtet sich insbesondere an folgende Altersgruppen

  • 11 bis 14 Jahre
  • 15 bis 17 Jahre
  • 30 bis 49 Jahre

Das Angebot umfasst geschlechtsspezifische Angebote für

  • Keine geschlechtsspezifischen Angebote

Schwerpunkte des Angebotes

  • Sucht
  • Aktionsbündnisse

Das Angebot wird hauptsächlich in folgenden Lebenswelten umgesetzt

  • Schule
  • Krankenhaus
  • Stadt / Stadtteil / Quartier / Kommune

Qualitätsentwicklung

Wie dokumentieren Sie Ihre Arbeit? (z.B. Konzepte, Handreichung)

Quelle der Veröffentlichung/URL: Publikationen:Kuttler, H. Keutler, C., Das Suchtpräventionsprojekt „Hart am LimiT“ (HaLT) – ein Angebot für Kinder und Jugendliche mit Alkoholintoxikation im Krankenhaus, päd, Praktische Pädiatrie, Heft 5/2007, Jahrgang 13, OmniMed


Stand

14.09.2011

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