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Angebotsdarstellung

klimafreundlich pflegen - überall!

Kurzbeschreibung mit Zielen und Maßnahmen

Die Etablierung von Klimaschutzmaßnahmen in stationären Pflegeeinrichtungen mit dem Ziel, den Bewohner*innen ein klimafreundliches und gesundes Leben zu ermöglichen und den CO2-Fußabdruck der Einrichtung zu reduzieren, ist ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltiger Pflege. Im Rahmen des Projektes wurde eine Praxisdatenbank mit guten Bespielen veröffentlicht. Abrufbar ist diese unter: klimafreundlich-pflegen.de/in-der-praxis/



Zwei Praxisbespiele davon sind hier exemplarisch dargestellt:

Im AWO Seniorenzentrum Karl Mödersheim in Leuna wurden Maßnahmen zur Eigenproduktion von Erdbeeren und Tomaten durchgeführt. Hier sind die Details:

Durchgeführte Maßnahmen:
Tomatenprojekt: Die Einrichtungsleiterin brachte Tomatenpflänzchen mit, die im Seniorenzentrum liebevoll umgetopft, vor der Sonne geschützt und bewässert wurden. Eine Projektgruppe namens "Tomate" wurde ins Leben gerufen, in der Bewohner*innen und Betreuungskräfte zusammenarbeiteten, um die Pflanzen wachsen zu sehen.
Erdbeerturm: Ein Mitarbeiter des Seniorenzentrums gestaltete einen Erdbeerturm, der im Anschluss bepflanzt wurde. Schon bald konnten die ersten Erdbeeren geerntet werden.
Hochbeet: Eine Mitarbeiterin brachte verschiedene Pflanzen aus eigener Aufzucht mit. Diese wurden im eigens dafür errichteten Hochbeet gepflanzt, darunter Zucchini, Paprika, Pfefferminze und Mangold.
Warum wurde es durchgeführt?
Das Projekt wurde durchgeführt, um Freude und Engagement bei den Bewohner*innen und dem Personal zu wecken und kleine Projekte in den Pflegealltag einzubeziehen. Die Teilhabe und Einbindung auf Augenhöhe sowie das Ernten der gemeinsam angebauten Früchte schaffen Freude und alle profitieren davon.

Positive Effekte:
Die Maßnahmen haben zu Sensibilisierung und Teilhabe geführt. Durch das Einbeziehen der Bewohner*innen und des Personals sowie die Unterstützung von Angehörigen konnten alternative Angebote geschaffen werden. Alle Beteiligten freuen sich über die gemeinsame Gestaltung und können letztendlich die Früchte ihrer Arbeit im wahrsten Sinne des Wortes ernten.
Diese Art von Projekten kann eine positive Auswirkung auf das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und den Wert von Eigenproduktion haben. Es schafft eine Verbindung zur Natur, fördert die soziale Interaktion und steigert das Wohlbefinden der Bewohner*innen.

AWO Wohnheim Frankenhöhe in Markt Erlbach setzt erfolgreich Maßnahmen zur Reduzierung von Speiseabfällen um. Hier sind die durchgeführten Maßnahmen und die erzielten positiven Effekte:

Durchgeführte Maßnahmen zur Reduzierung von Speiseabfällen:

Änderung der Portionierung: Das Abendessen wird nicht mehr vorportioniert, sondern Fleisch, Wurst und Käse werden in kühlbaren Tabletts bzw. Semmeln in Glasbehältern aufbewahrt. Dadurch kann die Menge der nicht verwendeten Lebensmittel reduziert werden.
Kompostierung von Kaffeefiltern: Kaffeefilter werden kompostiert oder an Mitarbeiter*innen gegeben, um den Garten zu düngen. Dadurch werden sie nicht als Abfall entsorgt.
Anpassung der Rezepte: Rezepte, die überproportioniert erscheinen, werden mengenmäßig angepasst, um eine Überproduktion zu vermeiden.
Weitergabe von übrigem Essen: Essen, das nicht angerührt wurde, wird an Mitarbeiter*innen gegen Kostenbeteiligung ausgegeben. Dadurch wird vermieden, dass es verschwendet wird.
Nutzung von übrigen Portionen: Übrig gebliebene Portionen werden eingefroren und bei Bedarf an Klient*innen der Außenwohngruppen abgegeben.
Nachhaltige Verwendung von Brot und Semmeln: Brot wird wohngruppenweise portioniert, übriges Brot und Semmeln werden eingefroren und später für Süßspeisen oder Semmelknödel verwendet.
Verwertung von Resten: Reste von Veranstaltungen oder anderen Mahlzeiten werden verwertet oder eingefroren und für das wöchentliche Kochen in den Wochengruppen verwendet.
Portionierung von Kuchen: Kuchen werden wohngruppenweise portioniert und persönlich ausgegeben. Der Rest wird eingefroren oder am folgenden Tag zum Frühstück angeboten.
Einbeziehung der Klientinnen: Die Klientinnen werden aufgefordert, Essensvorschläge zu machen. Der Speiseplan wird auch von der Klient*innenvertretung mitunterzeichnet, um ihre Beteiligung zu fördern.
Positive Effekte der Maßnahmen:
Die Messungen der Speiseabfälle zeigten eine deutliche Reduzierung im Laufe der Zeit:

Im Jahr 2019 wurden pro Bewohner*in 356,71 Liter Speiseabfälle gemessen.
Im Jahr 2021 reduzierte sich die Menge auf 141,54 Liter pro Bewohner*in.
Im Jahr 2022 wurde eine weitere Verbesserung auf 94,13 Liter pro Bewohner*in (inklusive Kaffeesatz) erreicht.
Die Verbesserung von 2021 auf 2022 betrug 33%, und im Vergleich zu 2019 konnte eine beeindruckende Reduzierung um 74% erzielt werden.

Kontakt

Herr Thomas Diekamp
AWO Bundesverband e.V.
Blücherstr. 62
10961 Berlin (Berlin)

Telefon: 03026309243

E-Mail: thomas.diekamp(at)awo.org

Website: https://klimafreundlich-pflegen.de/


Projektträger

AWO Bundesverband e.V.
Blücherstr. 62
10961 Berlin


Laufzeit des Angebotes

Beginn: März 2022

Abschluss: Februar 2024


Welche Personengruppe(n) in schwieriger sozialer Lage wollen Sie mit Ihrem Angebot erreichen?

Menschen in schwieriger sozialer Lage sind ein wichtiger Teil der Zielgruppe, auch wenn sich das Angebot in erster Linie an alle richtet.

  • Pflegebedürftige Personen in schwieriger sozialer Lage

Das Angebot richtet sich insbesondere an folgende Altersgruppen

  • 66 bis 79 Jahre
  • Ab 80 Jahre

Das Angebot umfasst geschlechtsspezifische Angebote für

  • Keine geschlechtsspezifischen Angebote

Multiplikatorinnen und Multiplikatoren

Projektteams in den Einrichtungen, meist bestehend aus Einrichtungsleitung, Pflegedienstleitung, Haustechnik, Hauswirtschafts-/Küchenleitung, Verwaltung


Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner

Knapp 90 stationäre Pflegeeinrichtungen bundesweit


Schwerpunkte des Angebotes

  • Ernährung
  • Pflegebedürftigkeit (Prävention, Unterstützung)
  • Klima(folgen) und Gesundheit
  • Bildung
  • Organisationsentwicklung

Das Angebot wird hauptsächlich in folgenden Lebenswelten umgesetzt

  • Pflegeheim / Tagespflegeeinrichtung / betreutes Wohnen
  • Ambulante Pflege

Qualitätsentwicklung

Es ist kein Ergebnisbericht vorhanden.

Die Qualitätsentwicklung und Ergebnissicherung sind in ein Qualitätsmanagementsystem eingebunden.


Stand

10.08.2023

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