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Angebotsdarstellung

Präventionsnetzwerk Ortenaukreis

Kurzbeschreibung mit Zielen und Maßnahmen

Ziel des Präventionsnetzwerks Ortenaukreis (PNO) ist die Förderung der körperlichen und seelischen Gesundheit sowie der sozialen Teilhabe von 3- bis 10jährigen Kindern und ihren Familien. Das Projekt wird über vier Jahre vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Zu diesem Zweck werden bestehende Strukturen der Gesundheitsförderung und Prävention im Ortenaukreis systemübergreifend verbunden, einzelne Maßnahmen in einer kommunalen Gesamtstrategie gebündelt und Lücken in der Unterstützungsstruktur durch neue Angebote geschlossen.
Zentrale Ansatzpunkte des Präventionsnetzwerks sind zum einen der Aufbau von Netzwerkstrukturen auf Landkreis- und regionaler Ebene, um Strategien und Angebote der Prävention und Gesundheitsförderung zu systematisieren und systemübergreifende Kooperationen herzustellen und zu festigen. Zum anderen erfolgt der niedrigschwellige und nicht-stigmatisierende Zugang zu Familien über die Bildungsinstitutionen Kindertageseinrichtung und Grundschule. In diesem Zusammenhang werden die beteiligten Bildungseinrichtungen im Sinne universeller Prävention durch Organisationsentwicklungsprozesse zu gesundheitsförderlichen Institutionen weitergebildet.

1. Kommunale Präventions- und Gesundheitsstrategie: Zentral planen – regional handeln
An die erfolgreichen Kooperationen der Frühen Hilfen und deren positive Erfahrungen kann das Präventionsnetzwerk anknüpfen, die erfolgreiche Kombination aus kreisweiter Steuerung und regional adaptierter Realisierung nutzen damit Kindern und deren Familien eine kommunale Gesundheits- und Präventionsstrategie bis zum Ende des Grundschulalters bieten. Hierfür sind Stellen für eine zentrale und fünf regionale Präventionsbeauftragte eingerichtet worden, die intensiv mit relevanten Akteuren kooperieren, Netzwerkstrukturen aufbauen, um die Angebote und Bedarfe der jeweiligen Raumschaft wissen und so passgenaue Hilfestellung geben können. Zur Vernetzung werden regionale Runde Tische initiiert und auf zentraler Ebene eine Präventions- und Gesundheitskonferenz stattfinden. Unterstützt wird die Entwicklung einer Gesamtstrategie durch die begleitende Gesundheitsberichtserstattung, die Aufschluss über mögliche Problemlagen, Bedarfe aber auch Angebote geben kann. Werden dabei Bedarfe sichtbar, die nicht durch bestehende Angebote angesprochen werden können, stehen zusätzliche Mittel zur Verfügung, um gezielt Maßnahmen der Gesundheitsförderung zu initiieren und besonders um flexibel und passgenau auf regionale Bedarfe reagieren zu können.

2. Entwicklung von Bildungseinrichtungen zu gesundheitsförderlichen Institutionen
Über die Steuerung und Vernetzung auf kreisweiter und regionaler Ebene hinaus erfolgt der Zugang zu den Kindern und Familien über Kindertageseinrichtungen und Grundschulen im Settingansatz. Um möglichst nachhaltige Wirkung zu erzielen werden Fachkräfteteams und Kollegien aus 25 Kindertageseinrichtungen und 25 Grundschulen in einem 18monatigen Organisationsentwicklungsprozess unterstützt, sich zu gesundheitsförderlichen Institutionen weiterzuentwickeln. In besonderer Weise werden dabei Einrichtungen aus Quartieren mit einer Kumulation aus sozialen Problemlagen gefördert. Dieser Prozess setzt sich zusammen aus der Umsetzung eines Weiterbildungscurriculums mit drei Basisbausteinen und drei weiteren Vertiefungs- und Ergänzungsbausteinen, die anhand der spezifischen Situation der Institution ausgewählt werden. Dieses Curriculum wird von geschulten Prozessbegleitern umgesetzt und durch zusätzliche Einheiten fachlich begleitet. Für Grundschulen wird der Organisationsentwicklungsprozess als Maßnahme der Schulentwicklung durch das Schulamt anerkannt.
Das Gesamtprojekt wird vom Zentrum für Kinder- und Jugendforschung (www.zfkj.de) an der Ev. Hochschule (Projektleitung: Prof. Dr. Klaus Fröhlich-Gildhoff) systematisch in einem Kombinationsdesign aus qualitativen und quantitativen Methoden evaluiert (Ergebnis- und Prozessevaluation).

Dokumente zur Darstellung des Angebotes


Kontakt

Herr Ullrich Böttinger
Amt für Soziale und Psychologische Dienste
Lange Str. 51
77652 Offenburg (Baden-Württemberg)

E-Mail: ullrich.boettinger(at)ortenaukreis.de

Website: http://www.pno-ortenau.de


Projektträger

Bundesministerium für Bildung und Forschung
Heinemannstr. 2
53175 Bonn


Laufzeit des Angebotes

Beginn: November 2014

Abschluss: Oktober


Welche Personengruppe(n) in schwieriger sozialer Lage wollen Sie mit Ihrem Angebot erreichen?

Menschen in schwieriger sozialer Lage sind ein wichtiger Teil der Zielgruppe, auch wenn sich das Angebot in erster Linie an alle richtet.

  • Personen in strukturschwachen Wohnregionen / Quartieren

Das Angebot richtet sich insbesondere an folgende Altersgruppen

  • 6 bis 10 Jahre
  • 4 bis 5 Jahre

Das Angebot umfasst geschlechtsspezifische Angebote für

  • Keine geschlechtsspezifischen Angebote

Multiplikatorinnen und Multiplikatoren

Für die Organisationsentwicklung in Bildungseinrichtungen wurden spezielle Prozessbegleiterinnen ausgebildet, die in den Einrichtungen die Entwicklung hin zur gesundheitsförderlichen Bildungsinstitution unterstützen und damit den Leitgedanken des Präventionsnetzwerks in die Einrichtungen tragen. Die ersten teilnehmenden Bildungseinrichtungen fungieren dabei als Leuchttürme im Landkreis und regen so andere Einrichtungen an sich dem Thema Prävention und Gesundheitsförderung zu widmen und sich auch auf den Weg zu machen.


Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner

Ziel des Präventionsnetzwerks Ortenaukreis ist es, ein systemübergreifendes Netzwerk im gesamten Flächenkreis zur Gesundheitsförderung und Prävention aufzubauen. Daher sind die wichtigsten Kooperationspartner Fachkräfte aus dem Gesundheits-, Bildungs- und Jugendhilfesystem, wie etwa Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen, Psychologischen Beratungsstellen, der Frühen Hilfen, der Frühförderstellen, Kinderärzte und -kliniken, Kinder- und JugendpsychotherapeutInnen, Lehrkräfte der Grundschulen, LogopädInnen, PhysiotherapeutInnen, etc.


Schwerpunkte des Angebotes

  • Bewegungs- und Mobilitätsförderung
  • Ernährung
  • Psychische Gesundheit
  • Soziale Teilhabe (Integration, Inklusion)
  • Kommunale Strategie / Netzwerkarbeit

Das Angebot wird hauptsächlich in folgenden Lebenswelten umgesetzt

  • Kindertageseinrichtung / Kindertagespflege
  • Schule
  • Stadt / Stadtteil / Quartier / Kommune

Qualitätsentwicklung

Was machen Sie, um die Qualität Ihres Angebotes weiterzuentwickeln?

Der Aufbau und die Wirksamkeit der Maßnahmen des Präventionsnetzwerks Ortenaukreis werden systematisch evaluiert und Ergebnisse werden möglichst schnell im Netzwerk berücksichtigt. Zu diesem Zweck würde ein umfangreiches Evaluationskonzept im Mixed-Methods-Design entwickelt, das Komponenten formativer und summativer Evaluation beinhaltet und alle relevanten Akteure berücksichtigt. Diese Evaluation gibt Aufschluss über
• die Tätigkeits- und Aufgabenprofile der hauptamtlichen Präventionsbeauftragten,
• den Aufbau und die Weiterentwicklung der regionalen und kreisweiten Netzwerke,
• die Wirksamkeit der Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und Prävention in den Bildungseinrichtungen (Kindertageseinrichtungen und Grundschulen im Wartelisten-Kontrollgruppen-Design) und der Maßnahmen des Netzwerks mit Fachkräften der drei Systeme und
• spezifische Forschungsfragestellungen, wie etwa die Beschreibung von Unterstützungsnetzwerken von Familien in besonderen Belastungssituationen.
Zudem wird das Präventionsnetzwerk von einem externen Projektbeirat bestehend aus bundesweiten ExpertInnen unterstützt, die zur inhaltlichen Weiterentwicklung und Berücksichtigung bundesweiter Entwicklungen im Gesundheitsförderungsbereich beitragen. Zur Sicherung der guten Verzahnung mit Aktivitäten des Landkreises tritt außerdem in regelmäßigen Abständen eine interne Lenkungsgruppe aus relevanten Verantwortlichen des Landkreises zusammen.

Welche Erfahrungen haben Sie bei der Qualitätsentwicklung Ihres Angebotes gemacht?
Welche Stolpersteine haben Sie festgestellt?

Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention zeigen dann besonders große Wirkung, wenn sie an der Situation der Einrichtungen und Fachkräfte ansetzen und sich an deren Bedarfen orientieren. Insofern ist die Prüfung der Passung der Angebote und Bedarfe unerlässlich und sollte systematisch durchgeführt werden. Eine starre, manualisierte Strategie führt zu mangelnder Akzeptanz bei den Zielgruppen.

Wie dokumentieren Sie Ihre Arbeit? (z.B. Konzepte, Handreichung)

Die Arbeit des Präventionsnetzwerks Ortenaukreis wird systematisch durch die AkteurInnen selbst und die Instrumente der Begleitevaluation dokumentiert und evaluiert. Zusätzlich werden im Rahmen der Strategieentwicklung Konzepte für Angebote der Gesundheitsförderung und Prävention und ein Weiterbildungscurriculum für die Organisationsentwicklung für Bildungseinrichtungen und Materialien der Öffentlichkeitsarbeit erstellt.

Es ist kein Ergebnisbericht vorhanden.

Das Vorgehen der Qualitätsentwicklung kann ganz unterschiedlich sein. Einiges haben Sie bereits genannt. Welches der folgenden Verfahren wenden Sie zusätzlich an?

Erläuterung

Wie bereits beschrieben werden alle wichtigen Aspekte und Zielgruppen des Präventionsnetzwerk Ortenaukreis in der Evaluation berücksichtigt:
- Interviews mit und Tätigkeitsdokumentationen der Präventionsbeauftragten
- Netzwerkkartenerstellung auf zentraler und regionaler Ebene
- Befragung aller relevanten Akteure des Gesundheits-, Bildungs- und Jugendhilfesystems für die Zielgruppe der Kinder von 3 bis 10 Jahren
- Erfassung der Situation zu Gesundheitsförderung und Prävention in den Bildungseinrichtungen
- Befragung der pädagogischen Fachkräfte und Lehrkräfte in den Bildungseinrichtungen
- Befragung der Kinder und deren Eltern in den teilnehmenden Einrichtungen

Welche Methoden werden bei der externen Evaluation angewendet?

Die Evaluation des Präventionsnetzwerks ist sehr vielschichtig, so kommt eine Vielzahl unterschiedlicher Methoden und Instrumente zum Einsatz: von qualitativen Interviews, über quantitativen Befragungen bis hin zu einem Mehrebenendesign mit Messwiederholung unter Verwendung standardisierter Erhebungsinstrumente.

Wer führt die die externe Evaluation des Angebotes durch?

Es handelt sich nicht um eine externe Evaluation im klassischen Sinne, da das Präventionsnetzwerk kooperativ von zwei Projektpartnern durchgeführt wird: dem Landratsamt Ortenaukreis und dem Zentrum für Kinder- und Jugendforschung in Freiburg. Das Zentrum für Kinder- und Jugendforschung zeichnet für die empirische Evaluation verantwortlich, der Ortenaukreis gestaltet die Umsetzung der Präventions- und Gesundheitsstrategie und die den Aufbau der zentralen und regionalen Netzwerke.

Die Qualitätsentwicklung und Ergebnissicherung sind in ein Qualitätsmanagementsystem eingebunden.

Dokumente zur Qualitätsentwicklung


Stand

30.01.2017

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