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Projekt Gesunde Schule Neues Friedländer Gymnasium

Kurzbeschreibung mit Zielen und Maßnahmen

Das Neue Friedländer Gymnasium hat seit mehreren Jahren Aktivitäten unternommen, um Schüler/innen und Lehrer/innen ein gesundheitsorientiertes Lern- und Arbeitsumfeld zu bieten. Durch die Kombination sehr unterschiedlicher Projekte haben sich die Aktivitäten des Neuen Friedländer Gymnasiums zu einer ganz außergewöhnlichen Schulkultur zusammen gefügt. Seit September 2004 entwickelt nun auf Beschluss der Schulkonferenz ein Steuerkreis Gesundheit in regelmäßigen und extern moderierten Sitzungen das Projekt „Gesunde Schule“. Es handelt sich um ein Projekt im Setting Schule nach § 20 SGB V. Die Präventionsziele dieses Setting-Projektes orientieren sich an den schulischen Leitlinien der Spitzenverbände der Krankenkassen: „Die Schule eignet sich insbesondere für zielgruppenorientierte Maßnahmen zur Primärprävention. In der Schule werden Kinder und Jugendliche in einer Altersstufe erreicht, in der bestimmte negative Verhaltensweisen noch nicht aufgetreten bzw. noch nicht stark ausgeprägt sind. Demzufolge sind bei diesen Zielgruppen die Erfolgschancen für ein entsprechendes Empowerment größer als z. B. bei Erwachsenen mit langjährig eingefahrenem Fehlverhalten.“
Im August 2005 präsentierte das Neue Friedländer Gymnasium den Projektplan der schulinternen und der externen Öffentlichkeit. Dies geschieht gemeinsam mit den Kooperationspartnern im Rahmen einer großen Veranstaltung. Im Einzelnen sind folgende Arbeitsschritte vorgesehen:

Ziel 1: Schulrhythmus
Kern des neuen Schulrhythmus ist die Verlängerung der Unterrichtseinheiten auf 90min. Dementsprechend gibt es wesentlich längere Pausen und weniger Unterrichtsfächer für Schüler/innen und Lehrer/innen an einem Tag. Damit werden folgende Wirkungen angestrebt:
- Der Schulalltag verläuft weniger hektisch und lässt mehr Raum für ein entspanntes Schulklima.
- Die längeren Unterrichtseinheiten ermöglichen den Einsatz anderer Lernmethoden mit einer intensiveren Lehrer-Schüler-Interaktion. Insbesondere Unterrichtseinheiten, die das individuelle Gesundheitsverhalten der Schüler/innen trainieren, können so viel wirkungsvoller gestaltet werden.
- Die Pausengestaltung wird wesentlich verbessert, sowohl Bewegungsangebote für die Schüler/innen als auch ein ruhigeres Mittagessen sind möglich.

Seit Februar 2005 wurden die Planungen zum neuen Schulrhythmus mit allen Betroffenen intensiv diskutiert. Diese Diskussionen sowie die Befragungsergebnisse haben gezeigt, dass es zu den Veränderungen im Schulrhythmus kontroverse Meinungen gibt: entweder dafür oder dagegen, nur wenige Schüler/innen, Eltern und Lehrer/innen sind unentschlossen. Die Befragungen haben aber auch gezeigt, dass gerade diejenigen Schüler/innen und Lehrer/innen die Veränderungen befürworten, sich in ihrer Schule wohl fühlen. Es wird angestrebt, möglichst viele Akteure in die Vorbereitungen einzubeziehen. Die Diskussion wurde ganz besonders mit folgenden Gruppen und Gremien geführt:
- mit dem Lehrerkollegium und dem Lehrerrat,
- mit dem Schülerrat sowie
- mit der Gesamtelternvertretung und dem Elternrat

Durchführung: Die Veränderung des Schulrhythmus ist zunächst als einjähriges Pilotprojekt angelegt. Eine Fortführung ist nur für den Fall vorgesehen, dass sich der neue Schulrhythmus erkennbar bewährt. Der wichtigste und auch schwierigste Schritt zur Umsetzung ist das Erstellen des Stundenschemas für das Schuljahr 2005/06.

Auswertung und Evaluation: Die Wirksamkeit des neuen Schulrhythmus wird auf vier Ebenen systematisch beobachtet:
- Der Steuerkreis Gesundheit wird weiterhin regelmäßig tagen und den neuen Schulrhythmus kritisch begleiten. Im Rahmen der Steuerkreissitzungen werden die Erfahrungen mit dem neuen Schulrhythmus kleinschrittig dokumentiert.
- Der Steuerkreis Gesundheit führt quartalsweise kleine Evaluationen des neuen Schulrhythmus durch. Zum Abschluss des Schuljahres 2005/06 wird dann eine ausführliche Evaluation geleistet. Darüber hinaus werden auf der Grundlage der diesjährigen Befragung im Frühsommer 2006 und 2007 Wiederholungsbefragungen organisiert.
- Bis zum Juni 2006 wird zudem eine Fotodokumentation zum neuen Schulrhythmus ausgearbeitet.
- Im Rahmen des Abschlussberichtes zum Projekt „Gesunde Schule“ wird eine ausführliche Dokumentation und eine Gesamtbewertung der Aktivitäten zum Schulrhythmus vorgelegt.

Ziel 2: Bewegung und Ernährung
Auch im Neuen Friedländer Gymnasium gibt es einen Trend zum problematischen Ernährungs- und Bewegungsverhalten der Schüler/innen. Bei den im Folgenden aufgeführten Maßnahmen wird besonders viel Wert darauf gelegt, möglichst viele Akteure der Schule einzubeziehen.

Im Rahmen der Befragungen haben die Schüler/innen selbst in erster Linie von ungünstigem Ernährungsverhalten berichtet. Die Eltern sind eher mit den Bewe-gungsaktivitäten ihrer Kinder unzufrieden. Auch in den Sitzungen des Steuerkreises Gesundheit wurde immer wieder deutlich, dass das Bewegungs- und Ernährungsverhalten der Schüler/innen ein zentraler Faktor für die langfristigen individuellen Gesundheitschancen ist.
Zur Vorbereitung und lokalen Vernetzung hat der Steuerkreis Gesundheit mit drei Organisationen bzw. Gruppen Abstimmungsgespräche geführt und sich Unterstützung gesichert:
- mit der Sportjugend Mecklenburg-Strelitz,
- mit dem TSV Friedland sowie
- mit sport- und gesundheitsorientierten Schüler/innen des Neuen Friedländer Gymnasiums.

Das Neue Friedländer Gymnasium hat nun einen Sportrat eingericht, der sich aus ein bis zwei Schüler/innen pro Klassenstufe, einem/r Sportlehrer/in sowie Elternvertreter/innen zusammensetzt.

Durchführung: Der Sportrat ist für die Entwicklung der Bewegungsinitiativen am Neuen Friedländer Gymnasium verantwortlich. Dafür sind drei Handlungsbereiche vorgesehen:

- Bewegungsanimation: Den Schüler/innen werden in loser Folge nach der Schule verschiedene Freizeitsportarten (z. B. Inline-Skating, Jonglieren u. ä.) vorgestellt. Dazu gibt es jeweils drei bis fünf Übungseinheiten, danach werden die Aktivitäten von interessierten Schüler/innen in außerschulischer Organisation, ggf. in Zusammenarbeit mit Sport-Vereinen, weitergeführt.
- Pausengestaltung: Die durch den neuen Schulrhythmus verlängerten Pausen erfordern entsprechende Pausenangebote für die Schüler/innen. Diese Pausenangebote sollen einen deutlichen Bewegungsakzent erhalten. Der Sportrat wird diese Angebote entwickeln und organisieren.
- Sportliche Wettkämpfe und Events: Den Schüler/innen soll ein modernisiertes Profil sportlicher Wettkämpfe angeboten werden. Es wird z. B. Wettkämpfe und Events zu folgenden Sportarten geben: Streetbasketball, Straßen- und Crosslauf, Kanadier, Beachvolleyball, Hockey, Streetball.

Längerfristig soll auch die bewegungsgerechte Veränderung des Schulhofes in Angriff genommen werden, um die geplanten Bewegungsaktivitäten noch nachhaltiger im Schulalltag zu verankern.
Die gesunde Ernährung wird dagegen stärker an das Unterrichtsgeschehen an-gebunden. Ernährung wird für die Klassenstufen 9 und 10 zum Wahlpflichtfach, darüber hinaus werden den Schüler/innen Projektkurse und Neigungsunterricht angeboten. Schüler/innen, die an diesen Kursen teilgenommen haben, stellen ihre Fähigkeiten und Kenntnisse in den einzelnen Klassen vor und tragen damit wesentlich zu einer gesunden Ernährungskultur am Neuen Friedländer Gymnasium bei. Aus diesen Kursen sollen auf der Grundlage von Schüleraktivitäten themenbezogene Projekttage (z. B. Mediterrane Küche) und Kochwettbewerbe entstehen. Die Ernährungskurse und Projekttage werden in Zusammenarbeit mit der Cafeteria gestaltet.
Langfristig ist daran gedacht, eine Schüler-Firma im Geschäftsfeld „Gesundes Catering“ aufzubauen. Diese Schüler-Firma steht den Schüler/innen ab Klassenstufe 9 offen. Sie ist eine hochentwickelte und nachhaltige Struktur, in der die Schüler/innen sich praxisnah, eigenverantwortlich und motivierend an das Thema gesunde Ernährung heranarbeiten können.

Auswertung und Evaluation: Die Evaluation der Gesundheitsziele Bewegung und Ernährung stützt sich ganz wesentlich auf die Wiederholungsbefragungen im Frühsommer 2006 und 2007. Dann wird untersucht, ob Einstellungs- und Verhaltensänderungen zu den Themen Bewegung und Ernährung erreicht werden konnten. Darüber hinaus wird auch für diesen Themenbereich eine Foto-Dokumentation erstellt (2007).


Kontakt

Herr Dieter Sommer
Kantstr.72
10627 Berlin (Berlin)

Telefon: 030 / 30695620

E-Mail: info(at)zagg.de

Website: http://www.zagg.de


Projektträger

ZAGG Zentrum für angewandte Gesundheitsförderung und Gesundheitswissenschaften GmbH
Richard-Wagner-Str. 21
10585 Berlin


Laufzeit des Angebotes

Beginn: 2004


Das Angebot richtet sich insbesondere an folgende Altersgruppen

  • Altersgruppenübergreifend

Das Angebot umfasst geschlechtsspezifische Angebote für

  • Keine geschlechtsspezifischen Angebote

Das Angebot wird hauptsächlich in folgenden Lebenswelten umgesetzt

  • Schule

Qualitätsentwicklung

Wie dokumentieren Sie Ihre Arbeit? (z.B. Konzepte, Handreichung)

Quelle der Veröffentlichung/URL: Projektplan, Befragungsergebnisse (inkl. Wiederholungsbefragung), Abschlussbericht


Stand

20.06.2008

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