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Angebotsdarstellung

Archiv

Umsetzung des WHO Konzeptes Family Health Nurse in Deutschland

Kurzbeschreibung mit Zielen und Maßnahmen

Im Januar 2009 gründete der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe-DBfK in seiner Eigenschaft als WHO-Kollaborationszentrum mit Förderung der Robert Bosch Stiftung das Kompetenzzentrum Familiengesundheitspflege. Das Zentrum stellt eine Koordinations- und Beratungsstelle dar und dient zur Verankerung des Leistungsangebotes Familiengesundheitspflege in die Gesundheitsversorgung. Familiengesundheitspflege ist ein von der WHO entwickelter Ansatz zur Stärkung der Gesundheit der Bevölkerung, bei dem familien- und gesundheitsorientierte, gemeindenahe Dienstleistungsangebote etabliert werden. Von 2004-2008 ist durch ein erfolgreiches Modellprojekt der Nutzen des Konzeptes erprobt und nachgewiesen worden. Die Familiengesundheitspflege ist auf die gesamte Lebensspanne der Mitglieder einer Familie ausgerichtet und umfasst Maßnahmen der Gesundheitsförderung, der Prävention, der Rehabilitation, der pflegerischen Versorgung bei Krankheit sowie der Begleitung und Betreuung in der finalen Lebensphase. Die in einer 2-jährigen Weiterbildung qualifizierte Familiengesundheitspflegerin/-hebamme berät zu allen Gesundheitsfragen, unterstützt bei Krankheit, Pflegebedürftigkeit und Behinderung und vermittelt zwischen Hausarzt und anderen Gesundheits- und Sozialberufen. Sie unterstützt die Familien bei Entscheidungsprozessen, fungiert als Kommunikatorin, als Meinungsbildnerin, als Managerin im Sinne von Case Management und als Anbieterin von Pflege- und Versorgungsleistungen. Durch gezielte familienbezogene Gesundheitsförderung stärkt sie die innerfamiliären Ressourcen, Problemlösungs-, Bewältigungs- und Kommunikationskompetenzen. Sie erkennt frühzeitig gesundheitliche Risikofaktoren, wie z.B. Gewalt, Missbrauch oder Sucht. Es wird kein neuer Gesundheitsberuf eingeführt, sondern die originären Aufgaben der Pflegenden und Hebammen werden um folgende Elemente erweitert:
1. eine Erweiterung/Neuausrichtung auf gesundheitsfördernde und präventive Leistungen,
2. die Umsetzung eines saltogenetisch, familiensystemischen Ansatzes in der Betreuung und
3. die aufsuchende (präventive) Versorgung im häuslichen Umfeld.

Aufgaben und Ziele der Familiengesundheitspflege:
- Beratung und Unterstützung rund um die Gesundheit mit dem Schwerpunkt auf Prävention und Gesundheitsförderung,
- Frühzeitiges Erkennen potenzieller und aktueller Gesundheitsprobleme,
- Abstimmung der gesundheitliche Prioritäten mit den Klienten,
- Unterstützung bei Entscheidungen, ggfs. unter Hinzunahme anderer Experten,
- Beratung und Begleitung im Kontext sozialer Gesundheitsfaktoren wie Pflegebedürftigkeit, Schwangerschaft, Gewalt, Armut, Migration, Drogenabhängigkeit u.a.
- Verbindungsglied im Sinne von Case Management zum Hausarzt, anderen Gesundheits- und Sozialberufen; ggf. als Lotsin zum Sozialamt, Arbeitsamt, Kranken- und Pflegekasse u.ä.
- Unterstützung bei Pflege und Versorgung im Anschluss an Krankenhausbehandlung etc.

Zielgruppe der Familiengesundheitspflege sind Familien und Einzelpersonen in Krisen- oder Umbruchsituationen. Der Begriff Familie wird weit gefasst und umfasst jegliche Form des familiären oder sozialen Zusammenlebens: Alleinerziehende, Patchworkfamilien sein, alleinstehende Senioren, gleichgeschlechtliche Lebenpartnerschaften etc. Die Familiengesundheitspflege setzt am Setting „Familie“ an; über präventives Aufsuchen, Begleiten, Beraten, Unterstützen sollen vor allem vulnerable Personen, Gruppen und Familien der Zugang zu Leistungen des Sozial- und Gesundheitswesens ermöglicht werden. Bestehende Versorgungslücken werden so geschlossen und negative Auswirkungen auf die Gesundheit durch soziale oder wirtschaftliche Benachteiligung in einer Familie bekämpft.

Dokumente zur Darstellung des Angebotes


Kontakt

Frau Andrea Weskamm
Salzufer 6
10587 Berlin (Berlin)

Telefon: 030 / 2191570

E-Mail: weskamm(at)dbfk.de

Website: http://www.familiengesundheitspflege.de


Projektträger

Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe
Salzufer 6
10587 Berlin


Laufzeit des Angebotes

Beginn: Januar 2009

Abschluss: kein Ende geplant


Welche Personengruppe(n) in schwieriger sozialer Lage wollen Sie mit Ihrem Angebot erreichen?

  • Alleinerziehende in schwieriger sozialer Lage
  • Schwangere in schwieriger sozialer Lage

Das Angebot richtet sich insbesondere an folgende Altersgruppen

  • Altersgruppenübergreifend

Das Angebot umfasst geschlechtsspezifische Angebote für

  • Keine geschlechtsspezifischen Angebote

Schwerpunkte des Angebotes

  • Ernährung
  • Kommunale Strategie / Netzwerkarbeit

Das Angebot wird hauptsächlich in folgenden Lebenswelten umgesetzt

  • Krankenhaus
  • Stadt / Stadtteil / Quartier / Kommune

Qualitätsentwicklung

Wie dokumentieren Sie Ihre Arbeit? (z.B. Konzepte, Handreichung)

Quelle der Veröffentlichung/URL: Abschlussbericht der wissenschaftlichen Begleitforschung aus der Modellprojektphase 2004 - 2008


Stand

08.08.2011

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