27.03.2014
1.000 Zeichen für Kinder in Deutschland
Uwe Kamp, Deutsches Kinderhilfswerk e.V.
Schlagwörter:Kinderrechte, Kinderschutz, Kindesentwicklung, Lebenswelten
Seit einigen Monaten setzen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und Experten der Kinder-, Jugend- und Familienpolitik ein Zeichen für Kinder in Deutschland. Jeden Mittwoch um 12.00 Uhr wird auf der Homepage des Deutschen Kinderhilfswerkes unter www.dkhw.de ein Kurzstatement in rund 1.000 Zeichen zu einem kinder- oder familienpolitischen Thema veröffentlicht.
Den Startschuss zu „1.000 Zeichen für Kinder in Deutschland“ hatte der Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes, Thomas Krüger, mit einem Statement zum Thema „Deutschland muss kinderfreundlicher werden“ gegeben, ihm folgten bisher u.a. der Schauspieler Sky du Mont, Liz Mohn von der Bertelsmann Stiftung, die Journalistin und Fernsehmoderatorin Pinar Atalay, Musiker Sebastian Krumbiegel von den PRINZEN, die frühere Bundesfamilienministerin Rita Süssmuth und Fernsehmoderator Frank Elstner.
Die Themenpalette der Statements ist breit gestreut. Neben allgemeinen Themen wie Kinderfreundlichkeit und Chancengleichheit standen auch immer wieder die Aspekte der Kindergesundheit und der sozialen Situation von Kindern im Mittelpunkt. Nachfolgend einige Auszüge aus den Statements:
Kinderarmut in Deutschland überwinden
"… Bildungs- und damit Aufstiegschancen hängen zu sehr vom Geldbeutel der Eltern ab. Arme Kinder leiden häufiger an Karies, Infektionen, Asthma, Kopf- und Rückenschmerzen. Das darf nicht sein. Deshalb müssen wir uns mehr anstrengen, die Kinderarmut in Deutschland zu überwinden. Kinder haben unsere Achtung und unsere Zuwendung verdient. Darum ist es wichtig, dass sich das Deutsche Kinderhilfswerk für sie stark macht. Denn Kinder brauchen Freunde." (Sky du Mont, Schauspieler)
Mehr Chancen für gesundes Aufwachsen
"Eigentlich sollte es selbstverständlich sein, dass alle Kinder bei uns die Chance haben, gesund aufzuwachsen. Aber leider schaffen wir das selbst in einem so reichen Land wie Deutschland nicht. …Kinder sind glücklich, wenn sie Orte haben, die sie selbst gestalten können, wenn sie Freiräume haben, wo sie schreien, toben und lachen können. Aber die Räume für Kinder vor der Haustür werden immer enger und unfreundlicher. Und wenn ich mir viele Schulhöfe in Deutschland anschaue, das ist wirklich deprimierend. Dabei haben Kinder und Jugendliche so viele kreative Gestaltungsideen, wie man aus diesen Betonwüsten tolle Aufenthaltsflächen machen kann…" (Enie van de Meiklokjes, Botschafterin des Deutschen Kinderhilfswerkes)
Kinderglück ist Erwachsenenglück
"… Die Zukunft einer Gesellschaft und ihrer Bürger wird ganz wesentlich dadurch bestimmt, dass sich Menschen gegenseitig wertschätzen und insbesondere für schwächere und ihnen anvertraute Personen, Fürsorge zu leisten. Das schließt unverzichtbar gerade die benachteiligten Kinder ein. Kinder brauchen individuelle Förderung. Sie wollen leisten, gefördert und gefordert werden. Das heißt, auf ihre Weise die Welt entdecken, ihr Potential beachtet und bewertet wissen. Zugehörigkeit ist entscheidend. Kinderglück ist Erwachsenenglück." (Prof. Dr. Rita Süssmuth, Bundesfamilienministerin a.D.)
Für eine gewaltfreie Kindheit
"… Kinder haben ein Anrecht auf eine gewaltfreie, liebevolle Erziehung. Natürlich gehören Konflikte zum familiären Alltag. Da können schon einmal die Fetzen fliegen. Eine gesunde Streitkultur will schließlich gelernt sein. Doch ist es die Aufgabe der Eltern sich angemessen verbal mit den Kindern auseinander zu setzen. Vertrauen, Liebe und Verbundenheit bilden die Basis für ein gutes Eltern-Kind-Verhältnis und eine gesunde Entwicklung …"(Dirk Roßmann, Geschäftsführender Gesellschafter der Dirk Rossmann GmbH)
Kinder besser fördern
"... Wer früh gefördert wird, hat einfach bessere Chancen, dass das Individuelle seiner Person auch erkannt wird und sich entwickeln kann. Dass Eltern nicht reich sind oder noch nicht lange in Deutschland leben, darf kein Hindernis sein, dass ein Kind in seiner Besonderheit wahrgenommen, erkannt und gefördert wird. Kindergärten, Ganztagsschulen, Sportvereine und andere soziale Einrichtungen leisten dazu einen entscheidenden Beitrag und es sollte selbstverständlich sein, dass diese Stätten ausreichend finanziert werden, damit auch in Zukunft das Einzigartige jedes kleinen Wesens respektiert wird und sich frei entwickeln
kann …"(Siir Eloglu, Schauspielerin)
Kinder stark machen
"… Selbstbewusste Kinder sind widerstandsfähiger für alle Schwierigkeiten, die ihnen begegnen: Sei das Mobbing, Gewalt oder Sucht. Nur wer sich selbst und seine Fähigkeiten kennt, kann anderen Grenzen setzen. Leider haben oft gerade die Kinder, die diese Stärkung am nötigsten hätten, keinen Zugang dazu. Wir müssen uns deshalb mehr anstrengen, allen Kindern eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung zu ermöglichen, bei der sie ihre vielfältigen Talente entdecken und ausleben können - viele gemeinnützige Projekte leisten bereits einen wichtigen Beitrag dazu. Nur durch die Förderung aller Kinder gleichermaßen lässt sich die wachsende Schere zwischen Arm und Reich schließen!" (Frank Elstner, Fernsehmoderator)
Wer nichts verpassen möchte: Die Statements werden mittwochs um 12.00 Uhr auf der Homepage des Deutschen Kinderhilfswerkes unter www.dkhw.de veröffentlicht und auch auf der Facebook-Seite des Deutschen Kinderhilfswerkes unter www.facebook.com/dkhw.de gepostet. Oder Sie folgen dem Deutschen Kinderhilfswerk auf Twitter: https://twitter.com/DKHW_de
Alle bisher veröffentlichten Kurzstatements finden Sie unter http://www.dkhw.de/cms/1000-zeichen-bisherige-beitraege
Das Deutsche Kinderhilfswerk ist seit November 2012 Mitglied im „Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit“.
Das Deutsche Kinderhilfswerk setzt sich seit 1972 für Kinderrechte, Beteiligung und die Überwindung von Kinderarmut ein. Es stellt sich seiner Aufgabe, für Kinder und Familien eine kinderfreundliche Lebenswelt zu schaffen. Im Handlungsfeld „Gesundheitliche Chancengleichheit“ unterstützt das Deutsche Kinderhilfswerk z.B. mit seinem Ernährungsfonds „Eine Mahlzeit für alle Kinder“ Grundschulen, Kindergärten und Kinderhäuser, die in sozialen Brennpunktgebieten liegen.