09.07.2020
"Aus der Krise zu Health in All Policies"
Maren Janella, Gesundheit Berlin-Brandenburg
Schlagwörter:Armut und Gesundheit, Kongresse
Die Ausbreitung der SARS-CoV2-Pandemie und die daraus folgenden Eindämmungsmaßnahmen haben massive Auswirkungen auf alle Bereiche unserer Gesellschaft. Auf allen Ebenen lassen sich Bezüge zwischen der sozialen Lage der Menschen und ihren Chancen, gesund durch die gegenwärtige Krisensituation zu kommen, nachweisen.
Die Risiken und Folgen der Pandemie sind eindeutig sozial ungleich verteilt. In der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland hatte noch kein Gesundheitsproblem einen so maßgeblichen Einfluss auf die gesamte Gesellschaft. Die Pandemie sowie ihre Folgen werden daher ein zentraler Schwerpunkt für Public Health bleiben.
Gesundheitsförderung ist in der aktuellen Krisenzeit wichtiger denn je! Gerade in der jetzigen Situation sind gesundheitsförderliche und präventive Maßnahmen in Lebenswelten wie Betrieben, Schulen, Kindertagesstätten und in der Pflege ein wesentlicher Bestandteil zur Überwindung der direkten und vor allem der indirekten Folgen der aktuellen Pandemie. Der Gesundheitsförderung kommt hier auch eine anwaltschaftliche Rolle zu, wenn es darum geht, für nachhaltige Investitionen in das öffentliche Gesundheitssystem einzutreten und z. B. Einsparungen im Öffentlichen Gesundheitsdienst und weitere Missstände, wie die temporäre Aussetzung der Mittel für Prävention, zu benennen und ihnen zu begegnen. Der Medizinsoziologe Nico Dragano macht auf Grundlage von Studien darauf aufmerksam, dass in der letzten Finanzkrise 2008 die Länder besser aus dieser hervorgekommen sind, die nicht am Sozialsystem gespart haben. Dort, wo beispielsweise Präventionsprogramme und Informationskampagnen eingestellt wurden, um Einsparungen zu realisieren, hatte dies gravierende Folgen.
Der Kongress Armut und Gesundheit möchte einen unterstützenden Beitrag leisten in der aktuellen Entwicklung einer Public Health-Strategie für Deutschland, wie sie das Zukunftsforum Public Health aktuell federführt. Ziel ist es, Lösungsstrategien zu entwickeln, wie wir als Public Health-Community einen stärkeren Beitrag zum Abbau sozial bedingter Ungleichheiten in Gesundheitschancen leisten können.
Nähere Informationen zum Konzept des kommenden Kongresses sowie sämtliche Literaturangaben finden sich im aktuellen Diskussionspapier des Kongresses Armut und Gesundheit 2021
Organisatorisches
Der Kongress Armut und Gesundheit musste im Jahr 2020 aufgrund der SARS-CoV2-Pandemie sehr kurzfristig abgesagt werden. Um eine Umsetzung des nächsten Kongresses Armut und Gesundheit gewährleisten zu können, ist eine deutliche Verkleinerung des Kongresses für das Jahr 2021 notwendig, um ihn, falls notwendig, auch virtuell umsetzen zu können und seine Finanzierung sicherzustellen. Aus diesem Grund wird der Kongress Armut und Gesundheit 2021 an zwei Kongresstagen und mit maximal 50 Veranstaltungen geplant und umgesetzt. Eine „Satellitenveranstaltung“ am Vortag zu einem Schwerpunkt-Thema wird derzeit gemeinsam mit zentralen Partnerinnen und Partnern des Kongresses geprüft.
Wir laden Sie herzlich ein, sich den Termin bereits jetzt vorzumerken und sich im März an den Diskussionen zu beteiligen!
Zum Einlesen
Die Dokumentation des Kongresses Armut und Gesundheit 2020 vereint neben schriftlichen Beiträgen auch Audio- und Videodateien sowie Online-Seminare. Mehrere Folgen des Public Health-Podcasts widmen sich zudem dem Schwerpunktthema „Gender im Fokus“. Den Podcast können Sie auf unserer Webseite hören, oder bei Deezer, iTunes und Spotify abonnieren.
Kontakt:
Kongress Armut und Gesundheit
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V.
Friedrichstraße 231 | 10969 Berlin
www.armut-und-gesundheit.de
Mail: kongress(at)gesundheitbb.de
Fon: 030 44 31 90 73
Fax: 030 44 31 90 63