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08.11.2010

Bedürfnisse von Männern stärker berücksichtigen: Erster Deutscher Männergesundheitsbericht veröffentlicht

Schlagwörter:Männergesundheit

Prävention und Gesundheitsförderung müssen stärker an die Bedürfnisse von Männern angepasst werden: Dies ist das Plädoyer des ersten Deutschen Männergesundheitsberichts.

Der Bericht fasst den bisherigen Forschungsstand zur gesundheitlichen Lage, zum Gesundheitsverhalten und zur Gesundheitsversorgung von Männern in Deutschland zusammen. So ist beispielsweise das Risiko einen Herzinfarkt zu erleiden bei Männern im Alter zwischen 40 und 50 Jahren etwa 5-mal so hoch wie bei den gleichaltrigen Frauen. Auch schreiben Experten Männern einen riskanteren und weniger gesundheitsbewussten Lebensstil zu. Dies zeigt sich zum Beispiel an der geringen Inanspruchnahme von Vorsorgeuntersuchungen.
Ein bisher vernachlässigtes Thema, so die Autorinnen und Autoren des Berichts, ist die psychische Gesundheit von Männern. Die Selbstmordrate der Männer übersteige die der Frauen mindestens um das Dreifache, so Anne Maria Möller-Leimkühler, Mitautorin des Berichts. Die Rate der diagnostizierten Depressionen ist unter Männern im Vergleich zu Frauen jedoch nur halb so hoch. Depressionen begründen etwa 80 Prozent der Suizide - von einer hohen Dunkelziffer nicht diagnostizierter Depressionen ist somit auszugehen.

Die Autorinnen und Autoren stellen fest: „Allzu lange waren Wissenschaft, Politik und Krankenkassen zögerlich, männliche Gesundheitsprobleme zu akzeptieren und zielgerichtet anzugehen.“ Professorin Doris Bardehle von der Stiftung Männergesundheit erhofft sich deshalb, dass der Männergesundheitsbericht den gesundheitlichen Belangen der Männer nicht nur zu medizinischer, sondern vor allem zu gesellschaftlicher Aufmerksamkeit verhelfe. Mit dem jetzigen Pilotbericht ist damit zugleich der Auftrag an die Politik verbunden, einen offiziellen staatlichen Männergesundheitsbericht auf den Weg zu bringen.

Der Männergesundheitsbericht wurde initiiert von der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit sowie der Stiftung Männergesundheit mit Unterstützung der DKV Deutsche Krankenversicherung AG.

Der Bericht richtet sich primär an Medizin, Wissenschaft, Politik und Krankenkassen und kann im Internet unter www.maennergesundheitsbericht.de heruntergeladen werden.

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