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06.09.2011

Das "Marburger- Mini- Modell"

10 Jahre Gruppenprophylaxe 0 bis 3-Jähriger im Landkreis Marburg Biedenkopf

Petra Völkner-Stetefeld, Landkreis Marburg-Biedenkopf

Schlagwörter:GP-Projekte, Prävention, Zahngesundheit

Die frühzeitige Information zur Mundgesundheit bei Kleinkindern zur Vermeidung der frühkindlichen Karies (ECC) ist die Grundidee des seit dem Jahr 2000 bestehenden und entwickelten Konzeptes.
Das Angebot richtet sich an Eltern mit Kindern unter 3 Jahren. Die Eltern werden über Säuglings- und Kleinkindgruppen, in privaten, sozialen und kirchlichen Einrichtungen sowie in Kindergärten und Kindertagesstätten erreicht. Zur flächendeckenden Implementierung des Beratungsangebots werden Hebammen, Erzieherinnen, Gruppenleiterinnen und Tagesmütter als Multiplikatorinnen fortgebildet. Vorrang haben Einrichtungen in sozialen Brennpunkten, die über die kommunalen Strukturen erreicht werden.

Nach dem Konzept des Hessischen Patenschaftsmodells wird eine Reihe von Gruppen unter Dreijähriger durch niedergelassene Zahnärzte betreut (LAGH - Aktionsraster für Patenschaftszahnärzte). Für weitere Säuglings- und Kleinkindgruppen, für soziale Projekte/Einrichtungen und für die Multiplikatorinnenschulung sind derzeit eine Zahnärztin und eine Zahnarzthelferin - finanziert vom Arbeitskreis Jugendzahnpflege ( AKJ) - tätig, in deren „Beratungskoffer“ die Themen Mundhygiene, Getränke und Trinkhilfen, Fluoride, Schnuller und Zahnarztbesuch anhand von Materialien vermittelt werden.

Beispiel einer gelungenen Kooperation: Im sozialen Projekt „Aufsuchende Elternschule des Büros für Integration“ ist das Beratungsangebot inzwischen ein fester Bestandteil: Junge Zuwanderer-Eltern - insbesondere Mütter - erhalten durch zweisprachige AnleiterInnen Hilfestellung und Unterstützung in der Familie bei der Erziehung und Förderung ihrer 2- bis 5-jährigen Kinder. Parallel dazu besuchen die Eltern verschiedene Kurse, Informationsveranstaltungen und Seminare des AKJ Marburg- Biedenkopf, zum Thema Mundgesundheit.

Seit 2005 beteiligten sich 158 Familien türkischer Herkunft regelmäßig an Hausbesuchen und Mutter-Kind-Gruppen; seit 2007 30 Familien deutsch-russischer Herkunft. Über 1250 Teilnehmende in ca. 100 Seminaren und Informationsveranstaltungen. Familien, MitarbeiterInnen und Kooperationspartner beurteilen das Projekt positiv: Eltern beschäftigen sich häufiger und gezielter mit ihren Kindern. Die Kinder haben große Entwicklungssprünge gemacht, haben Spaß am Lernen und einen besseren Start in den Kindergarten. Die Kontakte untereinander und zur Gesellschaft wurden verstärkt.

Mehr über das „Marburger-Mini-Modell“ erfahren Sie unter:
http://www.gesundheitliche-chancengleichheit.de/praxisdatenbank/das-marburger-mini-modell/  

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