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27.11.2013

Datenreport 2013 soeben erschienen

Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 26. November 2013

Pressestelle des Statistischen Bundesamts, Statistisches Bundesamt

Schlagwörter:Armut und Gesundheit, Bericht

Deutsch­land er­lebt seit Jahren ei­nen Be­schäf­ti­gungsboom, nie zu­vor gab es so viele Er­werbs­tä­ti­ge. Trotzdem sind heute mehr Menschen von Ar­mut bedroht und mehr Menschen dau­er­haft arm. Frauen trifft Ar­mut häufiger als Männer. Deutlich gestiegen ist das Ar­mutsrisiko der 55- bis 64-Jährigen. Unter den jun­gen Er­wach­se­nen (18 bis 24 Jahre) gilt je­der fünf­te als armutsgefährdet. Dieses Bild zeichnet der heute in Ber­lin vorgestellte „Da­tenreport 2013. Ein Sozialbericht für Deutsch­land“. Sta­tis­ti­ker und Sozialforscher haben da­rin Zahlen und Befunde zu wichtigen Lebensbereichen zusammengestellt. Der Da­tenreport wird herausgegeben vom Statistischen Bun­des­amt, der Bun­des­zen­tra­le für politische Bil­dung, dem Wissenschaftszentrum Ber­lin für Sozialforschung (WZB) und dem Soziooekonomischen Pa­nel (SOEP) am DIW.

Deutsch­land hatte 2012 mit 41,5 Millionen so viele Er­werbs­tä­ti­ge wie noch nie. Gleichzeitig war das Arbeitsvolumen niedriger als 1991. Die Zahl der Arbeitsstunden, die je­der Er­werbs­tä­ti­ge durch­schnitt­lich leistet, hat in den letzten 20 Jahren kon­ti­nu­ier­lich abgenommen. Ein Grund: Immer mehr Menschen ar­bei­ten gewollt oder un­frei­wil­lig in Teil­zeit. Zugenommen hat auch die aty­pische Be­schäf­ti­gung: 2012 war gut je­der fünf­te Kernerwerbstätige (22 %) aty­pisch beschäftigt - be­son­ders be­trof­fen sind Frauen (33 %), junge Menschen zwi­schen 15 und 24 Jahren (33 %) und Menschen oh­ne Berufsabschluss (37 %).

Trotz wachsender Beschäftigtenzahl sind heute mehr Menschen von Ar­mut bedroht. 2011 lag der An­teil armutsgefährdeter Personen bei 16,1 % (2007: 15,2 %). Als arm galt 2011, wer weniger als 980 Eu­ro im Monat zur Verfügung hatte. Bei den 55- bis 64-Jährigen stieg das Ar­mutsrisiko in­ner­halb von vier Jahren deut­lich an: von 17,7 % im Jahr 2007 auf 20,5 % im Jahr 2011. Unter den 18- bis 24-Jährigen galten 2011 be­reits 20,7 % als armutsgefährdet (2007: 20,2 %). Gleichzeitig hat die dau­er­hafte Ar­mut zugenommen. Von den im Jahr 2011 armutsgefährdeten Personen waren 40 % be­reits in den letzten fünf Jahren arm. 2000 betrug der An­teil der dau­er­haft Ar­men 27 %.

Die so­zi­al bedingten Un­ter­schiede bei der Ge­sund­heit haben in den letzten 20 Jahren zugenommen. Ein Bei­spiel: Mehr Frauen und Männer aus der niedrigsten Einkommensgruppe be­ur­tei­len heute ihren Ge­sund­heits­zu­stand als „weniger gut“ oder „schlecht“. Bei Frauen und Männern, die sehr gut verdienen, ist ei­ne gegenläufige Ent­wick­lung zu se­hen. Ar­mut wirkt sich auch un­mit­tel­bar auf die Le­bens­er­war­tung aus. Die mitt­le­re Le­bens­er­war­tung von Männern der niedrigsten Einkommensgruppe liegt bei der Ge­burt fast elf Jahre un­ter der von Männern der hohen Einkommensgruppe. Bei Frauen beträgt der Un­ter­schied acht Jahre. Das zei­gen Da­ten des Soziooekonomischen Pa­nels.

Die gesamte Pressemitteilung können Sie hier (PDF-Datei, 97kB) einsehen.

Den Datenreport 2013 finden Sie hier (PDF-Datei, 12 MB).

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