23.02.2015
Deutsche Hospiz- und PalliativStiftung zeichnet Hamburger Projekt aus
Petra Hofrichter, Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Hamburg
Schlagwörter:Pflege, Wohnungslose
Mit dem 1. Preis der Deutschen Hospiz- und PalliativStiftung ist heute der Arbeitskreis „Wohnungslosigkeit und Gesundheit“ der Koordinierungsstelle „Gesundheitliche Chancengleichheit“ in der Hamburgischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e. V. (HAG) ausgezeichnet worden.
Die Preisverleihung fand im Rahmen einer Feierstunde in der Wohnunterkunft Hinrichsenstraße statt. Prof. Dr. Winfried Hardinghaus, Vorsitzender der DHPStiftung und des Deutschen Hospiz- und PalliativVerbandes sagte in seiner Laudation: „Schwerstkranke und sterbende Menschen auf ihrem letzten Lebensweg zu begleiten, vorzugsweise zuhause, ist Aufgabe der Hospizbewegung. Was aber, wenn in der letzten Lebensphase aufgrund von Wohnungslosigkeit kein Zuhause da ist und es am Nötigsten fehlt? Das Projekt 'Sterbende Menschen begleiten. Krankheit, Tod und Trauer in Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe' hat ein Netzwerk geschaffen, das auch für Menschen in der Wohnungslosigkeit Zugang zu Angeboten rund um Gesundheit, Sterbebegleitung und Trauerkultur schafft. Dafür unseren Dank und unsere Anerkennung!“
Petra Hofrichter von der Hamburgischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e. V. und Koordinatorin des Arbeitskreises „Wohnungslosigkeit und Gesundheit“ sagte in ihrem Beitrag: „Seit vielen Jahren engagiert sich der Arbeitskreis für eine bessere gesundheitliche Versorgung von Wohnungslosen in Hamburg. Wir wissen, dass Wohnungslose viel früher sterben als der Durchschnitt der Bevölkerung. Menschen ohne Obdach halten sich häufig bis kurz vor ihrem Tod auf den Beinen und haben weniger Möglichkeiten, Pflege und Hilfe anzunehmen. Oft lassen die Rahmenbedingungen die Fragen nach einem würdigen Sterben kaum zu. Bisher arbeiteten Wohnungslosenhilfe und Hospizbewegung eher nebeneinander als miteinander. Wir haben mit unserer Arbeit erreicht, dass die Akteure voneinander wissen und aufeinander zugehen, sich austauschen und kooperieren. Wir möchten sie dabei unterstützen, gemeinsam an Wegen zu arbeiten, die eine dem Sterbenden gerecht werdende Palliativ- und Sterbebegleitung vor Ort ermöglichen.“
Der Arbeitskreis „Wohnungslosigkeit und Gesundheit“ engagiert sich seit 2004 für wohnungslose Menschen in der Stadt. Er fördert die sektorenübergreifende Zusammenarbeit der Wohnungslosenhilfe, der medizinisch-pflegerischen Versorgung und - seit 2011 - der Hospiz- und Palliativarbeit, um die Situation kranker und sterbender Menschen ohne Obdach zu verbessern.
Mehr zum Thema Wohnungslosigkeit und Gesundheit in Hamburg finden Sie
auf den Seiten der Hamburgischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V..