03.08.2011
Die Alkoholmissbrauchsinitiative "b.free" mit Bundespreis ausgezeichnet
Ein Netzwerk im Landkreis Konstanz antwortet auf das Thema Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen
Katja Schnell, Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg
Marco Ziesemer, M.Sc. (P.H. and Admin.), bis Frühjahr 2013: Gesundheit Berlin-Brandenburg
Schlagwörter:Alkohol, Auszeichnung, Netzwerk, Prävention, Drogen, Wettbewerb
Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) haben den 5. Bundeswettbewerb „Vorbildliche Strategien kommunaler Suchtprävention“ ausgeschrieben. Ziel des Wettbewerbs ist es, hervorragende kommunale Aktivitäten und Maßnahmen zur Suchtprävention zu identifizieren, zu prämieren sowie in der Öffentlichkeit bekannt zu machen, um damit zur Nachahmung guter Praxis anzuregen. Bis zum 17. Januar 2011 konnten Bewerbungen von innovativen Projekten zur Suchtprävention eingereicht werden, die sich besonders an Kinder und Jugendliche richten, denen es an materiellen, sozialen und individuellen Ressourcen mangelt. Betreut wurde der Wettbewerb durch das Deutsche Institut für Urbanistik.
Der Bundeswettbewerb „Vorbildliche Strategien kommunaler Suchtprävention“ ist insgesamt mit einem Preisgeld von 60.000 Euro dotiert. Der GKV-Spitzenverband lobte zusätzlich einen Sonderpreis zum Thema „Verknüpfung von Jugendsozialarbeit und Gesundheitsförderung bei der Betreuung von Kindern suchtbelasteter Eltern“ in Höhe von 10.000 Euro aus.
Über 60 Städte, Gemeinden und Kreise haben sich beworben, elf Gewinner wurden nun ausgezeichnet. Am 6. Juni 2011 erfolgte in Berlin die Preisverleihung. Zu den Gewinnern gehörte auch der Landkreis Konstanz, der sich mit seiner Alkoholmissbrauchsinitiative „b.free“ beworben hatte. In der Kategorie Landkreise erhielt der Landkreis Konstanz den mit 5.000 € dotierten Bundespreis. Das Angebot „b.free“ setzt sich gegen den Missbrauch von Alkohol bei Kindern und Jugendlichen im Landkreis Konstanz ein. „b.free“ hat sich innerhalb mehrerer Jahre zu einem stabilen und wachsenden Netzwerk entwickelt. Initiiert wurde b.free durch die beiden Rotaryclubs Singen und Radolfzell-Hegau. In der Zwischenzeit wird es von drei weiteren Rotaryclubs - Konstanz, Konstanz-Rheintor und A81 Engen-Hegau getragen.
Johannes Fuchs, Kommunaler Suchtbeauftragter des Landkreises, konnte den Preis vom Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr, der Bundesdrogenbeauftragten Mechthild Dyckmans und Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, in einer Feierstunde in der Parlamentarischen Gesellschaft entgegennehmen. Begleitet wurde er von Wolfgang Höcker, Ärztlicher Direktor des Zentrums für Psychiatrie Reichenau, Dr. Uwe Schaffer als Vertreter der Rotary-Clubs und Reinhard Schwering von der Suchtberatung AGJ Konstanz.
„Der Bundeswettbewerb hat gezeigt, wie wichtig Projekte wie „b.free“ für die gesellschaftliche Entwicklung sind“, so Uwe Schaffer, Sprecher der das Projekt „b.free“ unterstützenden Rotary-Clubs. Auch Wolfgang Höcker sieht den Landkreis Konstanz mit seinen vernetzten Angeboten in der Suchthilfe und Suchtprävention auf einem sehr guten Weg. „Wir sind, so Wolfgang Höcker, mittlerweile eine Art Bundesmodell, denn kaum ein Landkreis kann so vorbildliche Strukturen und Netzwerke vorhalten, wie der Landkreis Konstanz“.
Weitere Informationen zum 5. Bundeswettbewerb „Vorbildliche Strategien kommunaler Suchtprävention“ finden Sie in der Dokumentation und auf der Internetseite unter http://kommunale-suchtpraevention.de
Mehr über „b.free“ erfahren Sie unter: http://www.gesundheitliche-chancengleichheit.de/praxisdatenbank/b-free