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05.09.2013

"Die Familie in den Blick nehmen" - Empfehlungen der Kinderkommission des Bundestages zum Thema "Kinder psychisch kranker Eltern"

Stefan Bräunling, Gesundheit Berlin-Brandenburg

Schlagwörter:Eltern, Familie, Kindesentwicklung, psychische Gesundheit

Die Kom­mis­si­on zur Wahr­neh­mung der Belange der Kinder (Kinderkommission) des Deut­schen Bundestages hat am 4. Ju­ni 2013 ei­ne Stel­lung­nah­me zum The­ma „Kinder psy­chisch kranker Eltern“ herausgegeben. Nach Schät­zung­en le­ben dem­nach ca. drei bis vier Millionen Kinder psy­chisch kranker Eltern in Deutsch­land. Diese tra­gen (zu) viel Verantwortung und ein Bün­del von Be­las­tung­en und sind ei­nem si­gni­fi­kant höheren Ri­si­ko ausgesetzt, eben­falls zu er­kran­ken. Die Versorgungssituation in Deutsch­land wird den Be­darfen die­ser Kinder bei weitem nicht ge­recht.

Die Kom­mis­si­on beschreibt die Überforderungssituationen, un­ter de­nen diese Kinder häufig auf­wach­sen, ein­drück­lich. Ängste, Verschweigen und die weit verbreitete Stig­ma­ti­sie­rung prägen den All­tag in den Fa­mi­lien und er­schwe­ren den Zu­gang zu Un­ter­stüt­zung und Hilfe von au­ßen.

Auf der Grund­la­ge von Expertengesprächen hat die Kinderkommission des­halb sechs Schlüsse und Emp­feh­lung­en zu den Problemen und Handlungsbedarfen formuliert. Für den Be­reich der Ge­sund­heits­för­de­rung und Prä­ven­ti­on so­wie für ei­ne Ko­or­di­nie­rung im kommunalen Rahmen sind da­run­ter ins­be­son­de­re zu nen­nen:

  • Es sollte bei al­len Angeboten stets die ganze Fa­mi­lie in den Blick genommen wer­den, um bei Be­darf al­le ih­re Mitglieder un­ter­stüt­zen zu kön­nen. Die Kom­mis­si­on nimmt hier - zaghaft - ei­ne systemische Sichtweise ein, wo­nach die Hilfe für einzelne Be­trof­fe­ne oh­ne das sie umgebende Fa­mi­liensystem in der Re­gel zu kurz greift.
  • Un­ter­stüt­zungsstrukturen sollten der­art aufgebaut wer­den, dass vorhandene Zugänge, bei­spiels­wei­se in Kinderarztpraxis, Kita und Schule, genutzt wer­den. Die Hilfesysteme müs­sen da­für bes­ser mit­ei­nan­der vernetzt wer­den.
  • Die Hilfen zur Er­zie­hung ge­mäß SGB VIII sollen auf die Be­darfe die­ser Kinder ausgeweitet wer­den, aus­drück­lich wer­den hier Patenschaftsmodelle - flä­chen­de­ckend! - vorgeschlagen.
  • Die Kom­mis­si­on spricht sich für Informations- und Auf­klä­rungs­kam­pa­gnen mit dem Ziel der Entstigmatisierung für die Professionellen und für Kinder be­reits ab dem Kindergartenalter aus.


Die vollständige Stel­lung­nah­me mit den sechs Emp­feh­lung­en kön­nen Siehier (PDF-Datei, 85kB)herun­terladen.

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