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15.04.2020

Die KGC resümiert die stadtteilbezogene Gesundheitsförderung im Förderjahr 2019

Rückschau auf das Projektjahr 2019

Danielle Dobberstein, Gesundheit Berlin-Brandenburg
Tina Hilbert, (bis Dezember 2020) Gesundheit Berlin-Brandenburg

Schlagwörter:Quartier, Soziale Stadt, Vernetzung

Mehr Ge­sund­heits­för­de­rung in den Quartiersgebieten

Mit dem Pro­jekt „Clearingstelle Ge­sund­heit für Quartiere der sozialen Stadt“ unterstützte die Koordinierungsstelle Ge­sund­heit­liche Chan­cen­gleich­heit (KGC) Ber­lin im Jahr 2019 ins­ge­samt 16 gesundheitsför­dernde Pro­jekte in fünf Ber­li­ner Bezirken aus Mit­teln der gesetzlichen Kran­ken­kas­sen und Kran­ken­kas­senverbände. Die Pro­jekte wurden in der Ku­lis­se des Förderprogramms „Sozialer Zu­sam­men­halt“ (vormals „Soziale Stadt“) umgesetzt und richteten sich an Personengruppen mit besonderen Förderbedarfen und in belastenden sozialen Le­bens­la­gen. Die „Clearingstelle Ge­sund­heit“ arbeitet in diesem Feld seit 2016.

Mit großer Zu­frie­den­heit schließt die „Clearingstelle Ge­sund­heit“ die Förderperiode 2019 ab. Die Zahl der geförderten Pro­jekte stieg zum Vorjahr und dem­ent­spre­chend die Zahl der mitwirkenden Stadtquartiere (nähere Informationen im untenstehenden Link). Dies bringt zum Aus­druck, dass das The­ma Ge­sund­heits­för­de­rung in den Ber­li­ner Quartieren an Be­deu­tung und an At­trak­ti­vi­tät gewinnt. Im Jahr 2020 wird diese Ent­wick­lung an­hal­ten. Kein Grund, sich zurückzulehnen. Viel mehr wird sich die KGC in diesem Jahr mit ihren Fördermittelgeberinnen und -gebern in­ten­siv da­mit befassen, wie die Erfolgsgeschichte an wei­teren Orten Ber­lins in den nächsten Jahren fort­ge­setzt wer­den wird.

Gemeinsam för­dern - aus der Pra­xis ler­nen

Anhand der sogenannten Verbundprojekte lässt sich gut zei­gen, wie Ge­sund­heits­för­de­rung in Stadtteilen aus­se­hen kann. Diese be­ste­hen aus je­weils einem Soziale Stadt-Pro­jekt und einem über Mit­tel der Kran­ken­kas­sen und Kran­ken­kas­senverbände finanzierten Ge­sund­heitsmodul. Die Clearingstelle Ge­sund­heit berät da­bei die Quartiersmanagements und Pro­jektträger bei der Kon­zep­ti­on des Ge­sund­heitsmoduls und leitetet die da­für bereitgestellten Gelder an die entsprechenden Pro­jekte wei­ter.
Die Ge­sund­heitsmodule waren im letzten Jahr mit einem max. Bud­get von 5.600,00 EUR ausgestattet. Die Handlungsschwerpunkte lagen dies­mal auf den Themen Bewegungsförderung, gesundheitsgerechter Um­gang mit­ei­nan­der und Er­näh­rung. Was al­le Pro­jekte verbindet: über die vordergründigen An­ge­bo­te wer­den an­de­re gesundheitsrelevante Themen wie Teil­ha­be oder Bil­dung/ Wissensvermittlung berührt und adressiert. Die Pro­jekte le­ben von der offenen Ge­stal­tung und Beteiligung der Pro­jektteilnehmenden. In der Be­richt­er­stat­tung al­ler Pro­jektträger kommt zum Aus­druck, dass Ge­sund­heits­för­de­rung zum einen dann gelingt, wenn die Ziel­grup­pe(n) partizipativ und be­darfs­ge­recht eingebunden wird/wer­den. Zum an­de­ren müs­sen die An­ge­bo­te dort stattfinden, wo sich die Menschen in den Stadtteilen auf­hal­ten: in Nachbarschaftseinrichtungen, Stadtteil- und Familienzentren, in Kitas, Schulen oder auf Spielplätzen.

Darüber hinaus zeigt sich, dass gesundheitsbezogene Inhalte ins­be­son­de­re dann An­klang fin­den, wenn sie von Peers/ Multiplikatorinnen und Multiplikatoren vermittelt wer­den.

Gemeinsame Sa­che ma­chen - voneinander lernen

Die KGC orientiert sich in der Förderung der Projekte an den Rahmenstrategien für die geförderten Stadträume. Dabei vertraut sie auf die Expertise der Fachkräfte im Quartiersmanagement, der sozialen Träger vor Ort und der zuständigen Mitarbeitenden im Bezirksamt. Der fachliche Austausch und die Bündelung der gesundheitsbezogenen Ressourcen zielen darauf ab, dass die Projekte nicht bloß positiv auf die Teilnehmenden wirken, sondern auch auf die Strukturen in der Stadt.
Zur Transparenz und Orientierung wurden 2019 alle Projekte in Steckbriefen vorgestellt.

Um das kooperative Handeln zu stärken, organisiert die Clearingstelle seit 2016 Austauschformate. Im Jahr 2019 fand bereits die 6. Werkstatt zur Qualitätssicherung statt, diesmal mit dem Titel „Gesundheitsförderung in den Quartieren: Alles in Butter?!“. Von der lokalen Ebene bis zu den Fo?rderern und Fo?rderinnen kamen alle ins Gespra?ch. In der Diskussion wurden Gemeinsamkeiten der Projekte in den Blick genommen: Was sind Gelingensfaktoren und gute Ansa?tze in den Quartieren? Was ist auf andere Stadtteile u?bertragbar?

In Butter ist natürlich nicht alles - vor allem seitdem wir mit COVID-19 leben. Das neue Jahr startet unvorhergesehen und für alle Menschen vermutlich unvorstellbar. Die Krise trifft viele Menschen mit voller Härte, Menschen in sozial und gesundheitlich schwierigen Lebenssituationen voraussichtlich besonders. Es kann für die weitere Arbeit nur das Ziel sein, darauf in Bezug auf Präventionsarbeit und Gesundheitsförderung eine angemessene Reaktion zu entwickeln. Die Reaktionen der Projektträger und Projektträgerinnen in den Quartieren sind erstaunlich: einfallsreich und bedarfsorientiert finden Sie Lösungswege, um die Menschen in den Stadtteilen weiterhin gesundheitsförderlich zu unterstützten.

Weitere Informationen:

  • Mehr über die Clearingstelle Gesundheit für Quartiere der sozialen Stadt, die Steckbriefe aller geförderten Projekte und die Förderperiode 2019 finden Sie hier.
  • Programm „Sozialer Zusammenhalt“

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