Zum Hauptinhalt springen
Logo vom Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit und Site-Slogan: Aktiv für Gesundheit und Chancengleichheit (Link zur Startseite)

22.03.2013

Einsatz für mehr gesundheitliche Chancengleichheit

Stefan Pospiech, Gesundheit Berlin-Brandenburg

Schlagwörter:Armut und Gesundheit, Auszeichnung, Qualitätsentwicklung

Heinz Hilgers und Eva Göttlein wer­den mit dem Ca­ro­la Gold-Preis aus­ge­zeich­net

Erstmals wurde in diesem Jahr der Ca­ro­la Gold-Preis für ge­sund­heit­liche Chan­cen­gleich­heit und die Qualitätsentwicklung in der kommunalen Ge­sund­heits­för­de­rung verliehen. Den Rahmen hierfür bot die Abendveranstaltung des 18. Kon­gress Ar­mut und Ge­sund­heit. Die Laudatoren, Dr. Frank Lehmann und Prof. Dr. Rolf Rosenbrock, überreichten die Aus­zeich­nung­en, die von der Künst­le­rin Cor­ne­lia Streetz speziell für diesen An­lass entworfen und umgesetzt wurden. Der künst­le­risch gestaltete Preis bedient sich der Sym­bo­lik des Baumes der Rei­sen­den. Ihre Assoziationen beschreibt die Künst­le­rin wie folgt:

Gedanken zu Carola Gold...

Wie...
der Baum des Reisenden,
die einzelnen Stiele sind wie Löffel,
im Herzen vereinen sie sich.
Es sind Ruder, die nach Westen und
Osten schauen und sich in ihrer Breite
dem Norden und Süden zeigen.
Die Ruder fordern auf, im gleichen Boot
zu sitzen, die Stiele flechten sich ein.
Ein Richtungsgeber, ein Zeiger für die
Himmelsrichtungen, eine Hilfe für
Verirrte...
Das Regenwasser wird aufgefangen,
man verdurstet nicht an „Bord“ und
auch nicht als Vorübergehender.
Und das große Blattwerk gibt dem Haus
ein Dach, das schützt.
Eigentlich ist er kein Baum und keine
Palme, hat eine Heimat mit festen
Wurzeln und bietet allen Fremden
Schutz und Wasser, er streckt seine
Arme aus.
Der Wind spielt mit den großen Blättern
und zerzaust ihre Fasern zu „Locken“...

Cornelia Streetz

Der Ca­ro­la Gold-Preis wurde ge­mein­sam vom Vorstand von Ge­sund­heit Berlin-Brandenburg und dem Steuerungskreis des Ko­o­pe­ra­ti­ons­ver­bun­des „Ge­sund­heit­liche Chan­cen­gleich­heit“ ins Leben gerufen. Benannt ist er nach der langjährigen Ge­schäfts­füh­re­rin von Ge­sund­heit Berlin-Brandenburg und Lei­te­rin der Ge­schäfts­stel­le des Ko­o­pe­ra­ti­ons­ver­bun­des „Ge­sund­heit­liche Chan­cen­gleich­heit“. Ca­ro­la Gold hat ent­schei­dend da­zu beigetragen, das The­ma der gesundheitlichen Chancenungleichheit ins öffentliche Be­wusst­sein zu rü­cken. Sie setzte unzählige Impulse zur Verbesserung der gesundheitlichen und sozialen La­ge ins­be­son­de­re bei Kin­dern und Ju­gend­li­chen. Der kommunale Partnerprozess „Gesund auf­wach­sen für al­le!“ geht maß­geb­lich auf ih­re Ideen und ih­re In­iti­a­ti­ve zu­rück. Aus den ins­ge­samt 34 No­mi­nie­rung­en wurden Heinz Hilgers und Eva Göttlein als Preis­trä­ger ausgewählt, deren En­ga­ge­ment bei der Be­kämp­fung gesundheitlicher Chancenungleichheit herausragend ist.

Eva Göttlein - En­ga­ge­ment in Fürth und Nürn­berg

Eva Göttlein ist Lei­te­rin der Fürther Projektagentur Göttlein, die eng mit den Kom­mu­nen Fürth und Nürn­berg zusammenarbeitet. Diese koordiniert die Um­set­zung von (Mikro-)Projekten in Stadtteilen des so­zi­alen Brennpunkts: Obst für die große Pau­se, Kinderkochkurse im Mütterzentrum, Schwimmkurse für Hortkinder etc. Was im Rahmen der Projekte umgesetzt wird, be­stimmt die Ziel­grup­pe selbst. Dieses Vorgehen stärkt nicht nur die so­zi­ale Ge­mein­schaft, es trägt auch zum gesundheitlichen Wohl­be­fin­den der Be­woh­ner/in­nen bei. Im Rahmen der vom Deut­schen In­sti­tut für Ur­ba­nis­tik durchgeführten Stu­die  "Mehr als ge­wohnt - Stadtteile ma­chen sich stark für Ge­sund­heits­för­de­rung" wurden u.a. im Programmgebiet Soziale Stadt Fürth In­nen­stadt Ansätze der Primärprävention bei Kin­dern und Ju­gend­li­chen v.a. in so­zi­al be­nach­tei­lig­ten Stadtteilen analysiert. Die da­raus gewonnenen Erkenntnisse leis­ten einen wesentlichen Bei­trag zur Qualitätsentwicklung in der Ge­sund­heits­för­de­rung.

Eva Göttlein konnte den Preis am Abend der Verleihung in­fol­ge Krank­heit nicht selbst ent­ge­gen­neh­men. Stellvertretend für sie nahmen Dr. Bet­ti­na Reimann vom Deut­schen In­sti­tut für Ur­ba­nis­tik und Mai­ke Schmidt von der Tech­ni­ker Krankenkasse die Eh­rung in Empfang.

Heinz Hilgers - En­ga­ge­ment in Dormagen

Heinz Hilgers, Prä­si­dent des Deut­schen Kin­der­schutzbundes, war langjähriger Bür­ger­meis­ter von Dormagen. In die­ser Funk­ti­on prägte er den Auf­bau ei­ner Präventionskette in Dormagen ent­schei­dend mit. Das als „Dormagener Mo­dell“ bun­des­weit be­kannt gewordene Mo­dell gilt heute als Vorbild für ein gesundes Aufwachsen. Gemeinsam mit vielen engagierten Kol­leg/in­nen konnten in Dormagen Hilfs- und Unterstützungsmaßnahmen für betroffene Kinder und ih­re Eltern kom­mu­nal vernetzt realisiert wer­den. Immer wie­der betonte Heinz Hilgers, dass es da­bei ei­ner wertschätzenden und professionellen Haltung so­wie der Ar­beit mit der ganzen Fa­mi­lie bedarf. Inzwischen wird Kin­der­schutz in Dormagen prä­ven­tiv und nicht mehr re­ak­tiv betrieben. Zugleich wird durch ei­ne frühe und gezielte För­de­rung der Ar­mut bei Kin­dern er­folg­reich entgegengewirkt.

Die Stadt Dormagen ist Partnerkommune im kom­mu­nalen Partnerprozess „Gesund auf­wach­sen für al­le!“ des Ko­o­pe­ra­ti­ons­ver­bun­des „Ge­sund­heit­liche Chan­cen­gleich­heit“. Mit den gesammelten Er­fah­rung­en leistet sie ei­nen ent­schei­denden Bei­trag zur Verbesserung der gesundheitlichen Chan­cen­gleich­heit für Fa­mi­lien, Kinder und Ju­gend­li­che in schwieriger sozialer La­ge und regt da­mit zum Auf­bau von kom­mu­nalen Präventionsketten auch in anderen Kom­mu­nen an.

Heinz Hilgers hob beim Er­halt des Preises hervor, dass sei­ne er­folg­reiche Ar­beit oh­ne die Hilfe zahlreicher Kol­leg/in­nen aus Dormagen un­mög­lich gewesen sei. Stellvertretend dankte er Mar­ti­na Hermann-Biert und Uwe Sandvoss, die eben­falls der Preis­ver­lei­hung beiwohnten.

Zurück zur Übersicht