22.08.2018
Erfahrungsaustausch zum Projekt "Verzahnung von Arbeits- und Gesundheitsförderung im Setting" in NRW
Lena Theus, Gesundheit Berlin-Brandenburg
Schlagwörter:Agentur für Arbeit, GKV, Prävention, Setting, Vernetzung
Verzahnung von Arbeits- und Gesundheitsförderung im Setting - Das Modellprojekt
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) und die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) haben 2012 eine Vereinbarung zur Zusammenarbeit zum Thema „Arbeitslosigkeit und Gesundheit“ geschlossen. Im Rahmen dieser Kooperation wurde in einem Modellprojekt erprobt, wie Arbeits- und Gesundheitsförderung sinnvoll miteinander verzahnt und unter Einbeziehung weiterer Akteure nachhaltig wirksam werden können.
In der ersten Modellphase von Juni 2014 bis Juni 2015 wurden an sechs Standorten die trägerübergreifende Zusammenarbeit in örtlichen Steuerungsgruppen sowie verschiedene Zugangswege zur Sensibilisierung Erwerbsloser für das Thema Gesundheit und zur Steigerung der Inanspruchnahme gesundheitsfördernder und primärpräventiver Angebote erprobt. In einer zweiten Modellphase in 2016 wurde das Projekt auf weitere 60 Standorte ausgeweitet, seit 2017 sind erneut 60 Standorte hinzugekommen. In NRW sind derzeit 29 Standorte (2016: 9 Standorte, Ende 2017: 20 Standorte) in das Projekt einbezogen. Beteiligt sind sowohl Jobcenter in gemeinsamer Einrichtung (gE), Jobcenter in kommunaler Trägerschaft (ZkT) als auch Agenturen für Arbeit (AA).
Aus und von Erfahrungen lernen
In diesem Rahmen fand am 15. Dezember 2017 der erste Erfahrungsaustausch zum Projekt „Verzahnung von Arbeits- und Gesundheitsförderung im Setting“ in Bochum statt. Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit der Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung (G.I.B. NRW) und unter Beteiligung der Federführungen der Krankenkassen in NRW durchgeführt. Teilgenommen haben insgesamt ca. 40 Vertreterinnen und Vertreter der bereits am Projekt beteiligten sowie der neu dazu gekommenen Standorte in NRW. Vertretungen der Regionaldirektion NRW waren ebenfalls anwesend.
Nach einer gemeinsamen Begrüßung durch G.I.B und LZG.NRW und einem kurzen Kennenlernen gaben die Federführungen noch einmal einen Überblick zum Modellprojekt „Verzahnung von Arbeits- und Gesundheitsförderung im Setting“.
Anschließend fand die erste Austauschphase statt, in der die Standorte Bottrop, Wuppertal und Gelsenkirchen anhand der Schwerpunkte „Organisation und Beratung“, „Förderangebote“ und „Netzwerke“ ihre Aktivitäten im Rahmen des Projektes vorstellten und erläuterten, wie sie diese Aspekte in ihrem Arbeitsalltag ausgestalten und umsetzen. Nach der Mittagspause gab es eine zweite Austauschphase, in der auch neue Standorte ihre Arbeitsansätze und inhaltlichen Ideen zur Umsetzung vorstellten. Diskutiert wurde anhand von vier Fragen:
- Was motiviert Sie zur Teilnahme an dem Projekt?
- Welche inhaltlichen Ideen haben Sie?
- Welche drei ersten Schritte planen Sie?
- Wie stellen Sie sich den weiteren Erfahrungsaustausch vor?
Deutlich wurde ein großer Informations- und Austauschbedarf. Gewünscht werden neben überregionalen Austauschformaten auch regionale Treffen.
Im zweiten Erfahrungsaustausch zum Projekt "Verzahnung von Arbeits- und Gesundheitsförderung im Setting" am 09. Juli 2018 in Bochum wurde über den aktuellen Umsetzungsstand des Projektes berichtet. Am Vormittag widmete sich die erste Arbeitsphase konkreten Frage- und Problemstellungen, die im Rahmen des Projektes auftreten können. Am Nachmittag gab es eine zweite Arbeitsphase, die das Thema 'Kommunale Partnerschaften' fokussierte und die Möglichkeiten diskutierte, das Projekt auf den kommunalen Handlungsraum auszuweiten.
Der nächste Erfahrungsaustausch soll Ende 2018/ Anfang 2019 stattfinden.