16.07.2014
Gesund älter werden im Quartier
Fachtagung diskutiert die Chancen und Herausforderungen für Gesundheitsförderung und Prävention
Wiebke Sannemann, Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen
Schlagwörter:Bewegungsförderung, Inklusion, Migration, Ältere
Am 12.06.2014 richtete das Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen (LZG.NRW) in Kooperation mit dem Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen (MGEPA NRW) die Fachtagung „Gesund älter werden im Quartier: Chancen und Herausforderungen für Gesundheitsförderung und Prävention“ aus. Ein breit gemischtes Feld von ca. 110 Akteurinnen und Akteuren aus den Bereichen Gesundheit, Alter, Pflege, Migration, Stadt- und Quartiersentwicklung traf sich zum Austausch in Duisburg. Die Fachtagung knüpfte an die Ergebnisse der im vergangenen Jahr durchgeführten Tagung „Gesund älter werden: Ressourcen stärken - Potenziale nutzen“ an.
Nach der Begrüßung durch den Direktor des LZG.NRW, Arndt Winterer, gestaltete das Improtheater Konstanz szenisch das Thema und startete mit den Teilnehmenden aktiv in den Tag. Frau Ministerin Barbara Steffens, MGEPA NRW, betonte in ihrer Impulsrede die Bedeutung des Quartiers als zentralen Lebenspunkt aller Generationen. Sie reflektierte den gesellschaftlichen Umgang mit und die gesellschaftliche Verantwortung für ältere Menschen und hob den Stellenwert und den Gewinn, der aus Kontakten mit Älteren entsteht, hervor. Zudem sprach sie über die Notwendigkeit und die generationenübergreifenden Vorteile einer altersgerechten Stadtraumplanung, auch um Bewegungs- und Begegnungsräume zu schaffen.
Im anschließenden Podiumsgespräch diskutierten Horst-Heinrich Gerbrand (Beigeordneter des Städte- und Gemeindebundes NRW), Petra Grobusch (Vorstand der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW), Heike Nordmann (Geschäftsführung Kuratorium Deutsche Altershilfe), Dr. phil. Michael Schwarzenau (Hauptgeschäftsführer der Ärztekammer Westfalen-Lippe) und Gertrud Schönborn (Seniorenbeirat der Stadt Hürth) über das gesundheitsförderliche Quartier als gemeinschaftliche Gestaltungsaufgabe.
Über das gesunde Altern im Konflikt zwischen Planung und Spontanität sprach Prof. Dr. phil. Dr. h. c. Andreas Kruse von der Universität Heidelberg. Im Lebenslauf und besonders im Alter seien zwischen diesen beiden Polen die Selbst- und Fremdsorge sowie die Ordnung des Lebens und des Todes von Bedeutung, so Prof. Kruse.
Nach der Mittagspause wurden in fünf parallelen Workshops Impulsvorträge zu aktuellen Projektansätzen vorgestellt und zusammen mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in beteiligungsorientierten Phasen diskutiert:
- Potenziale und Chancen zur Sicherung der gesundheitlichen Versorgung älterer Menschen im Quartier
- Das Quartier als Zugang zu älteren Migrantinnen und Migranten - Ansätze einer zielgruppenspezifischen Gesundheitsförderung und Prävention
- Lebensphasengerechte Quartiere - Potenziale aus Gesundheitsförderung und Prävention nutzen
- Quartiere als Orte von Inklusion im Alter - Gesundheitsförderung und Prävention als Querschnittsthemen
- Quartiere als Orte der Bewegung und Begegnung im Alter
Die gemeinsame Abschlussdiskussion zu den Workshoperkenntnissen und die improvisierte Darstellung der zentralen Erkenntnisse der Veranstaltung durch das Improtheater, rundeten die Veranstaltung ab.
Die Dokumentation der Fachtagung mit weiterführenden Informationen und allen Beiträgen aus den Workshops finden Sie hier.