23.08.2013
Gesund aufwachsen in Rothenburgsort! Entwicklung einer Gesundheitsförderungs- und Präventionskette für den Stadtteil"
Petra Hofrichter, Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Hamburg
Schlagwörter:Partizipation, Partnerprozess, Präventionsketten
Kooperationsveranstaltung der Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Hamburg - Hamburgische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V. (HAG), der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz und des Bezirksamtes Hamburg-Mitte.
Wie kann beim Entwicklungsprozess einer Gesundheitsförderungskette die Beteiligung der Akteure und der Bewohnerinnen und Bewohner konstant gewährleistet werden?
Wie können die Mitglieder des Netzwerkes „Gesund aufwachsen in Rothenburgsort“ Ressourcenorientierung und einen respektvollen Umgang mit den Familien zu ihren leitenden Qualitätskriterien machen?
Die Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit der HAG, die Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz und der Bezirk Hamburg-Mitte luden am 20.08.2013 Akteure aus dem Stadtteil zu einem Fachaustausch ein.
Es war ein weiterer Meilenstein im Rahmen des Entwicklungsprozesses einer stadtteilorientierten Gesundheitsstrategie. Im ersten Halbjahr 2013 haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den unterschiedlichen Einrichtungen in Rothenburgsort (verschiedene Träger von Angeboten für Familien, Elternschule, Kitas, Behörden u.a.) im Rahmen einer Fortbildungsreihe am Aufbau einer Gesundheitsförderungskette gearbeitet. Diese Werkstatt wurde im Rahmen des Partnerprozesses „Gesund aufwachsen für alle“ (seit 24.11.2015 "Gesundheit für alle") gefördert und von der Techniker Krankenkasse finanziell unterstützt. Petra Hofrichter (HAG) und Christiane Färber (BGV) stellten nun die ersten Ergebnisse des Arbeitsprozesses vor:
Neben dem Austausch über Haltung, Selbstverständnisse und Ziele der multiprofessionellen Zusammenarbeit und der Identifizierung von Herausforderungen und Bausteinen einer Gesundheitsförderungs- und Präventionskette zählte dazu auch die Erarbeitung erster konkreter Ziele: Die Stärkung von Wissen und Handlungskompetenzen der Akteure in Bezug auf Partizipation und Ressourcenorientierung ist eines der zentralen Ziele, die sich das Netzwerk für die nächste Arbeitsphase gesetzt hat.
Unterstützung und Anregung erhielten sie auf der Veranstaltung von Prof. Dr. Raimund Geene, Professor für Kindergesundheit an der Hochschule Magdeburg-Stendal. In seinem Beitrag „Kinder und Familien stark machen: Ressourcen, Resilienz und Respekt“ ermunterte er die Teilnehmenden dazu, im Kontakt mit den Familien die subjektiven Realitäten der Eltern wahrzunehmen und die Angebote darauf anzupassen.
Wie ein Stadtteil eine Gesamtstrategie zur Vernetzung präventiver und gesundheitsförderlicher Angebote entwickeln kann und dabei die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner und die Bedarfe der Akteure mit berücksichtigen kann, stellte Dr. Petra Wihofzsky, Universität Flensburg, dar. Sie berichtete von den Erfahrungen aus dem Projekt der Flensburger Neustadt, zeigte Chancen und Stolpersteine auf. Ihr authentischer Bericht machte den Teilnehmenden deutlich: Partizipatives Vorgehen erfordert Prozessreflexion und eine partizipativ ausgerichtete professionelle Grundhaltung ist Voraussetzung für das gemeinsame Vorgehen. Aber: auch wenn man im Arbeitsalltag die Beteiligung etwas aus dem Blick verloren hat, eine Änderung im laufenden Prozess eines Projektes ist immer möglich!
Am 17. Oktober findet das nächste Treffen des Netzwerkes „Gesund aufwachsen in Rothenburgsort“ von 15.00-17.00 Uhr statt.