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26.06.2012

Gesundheitsförderung als Chance für arme Familien

Strategien zur Armutsprävention

Uta Maercker, Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Thüringen AGETHUR

Schlagwörter:Armut, Eltern, Erwerbslosigkeit, Fachtagung, Handlungsempfehlungen, Multiplikatoren, Prävention

TIZIAN (Thü­rin­ger In­iti­a­ti­ve zur In­te­gra­ti­on und Armutsbekämpfung - Nach­hal­tig­keit) ist ei­ne In­iti­a­ti­ve des Thü­rin­ger Sozialministeriums zur Prä­ven­ti­on von Kinderarmut ent­wickelt vor dem Hintergrund, dass Kinderarmut häufig aus Langzeitarbeitslosigkeit der Eltern heraus entsteht. Die TIZIAN Kon­zep­te wurden abgestimmt mit dem Wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um und den Grundsicherungsstellen ent­wi­ckelt. In der Re­gi­on verankerte Träger sollen ausgewählte Hilfebedürftige bei persönlichen Prob­lem­la­gen be­ra­ten und be­treu­en, ih­nen Wege zur Qualifizierung und Verbesserung der Be­schäf­ti­gungs­fähig­keit auf­zei­gen und entsprechende An­ge­bo­te erschließen. Auf­ga­be der In­te­gra­ti­ons­coa­ches ist es in ei­nem ganzheitlichen An­satz in Verknüpfung mit Beratungsleistungen anderer Träger, wie z.B. der Schuldnerberatung, zur Verbesserung der Lebensgestaltung, Fa­mi­lien­kom­pe­tenz und be­ruf­li­chen Qua­li­fizierung beizutragen. Im Mit­tel­punkt steht da­bei die soziale In­te­gra­ti­on der Teil­neh­mer.

Der Regionale Kno­ten Thü­rin­gen führte für 30 Integrationscoaches aus den Thü­rin­ger TIZIAN-Pro­jek­ten ei­ne Fort­bil­dung durch, um Wege aufzuzeigen, wie Ge­sund­heits­för­de­rung und Ar­beits­markt­för­de­rung mit­ei­nan­der verknüpft wer­den kön­nen.

Im Rahmen der Ver­an­stal­tung wurde ne­ben einer theoretischen Einführung in das Kon­zept Ge­sund­heits­för­de­rung an Hand von praktischen Beispielen herausgearbeitet, wie ein wirkungsvoller Bei­trag zur Armutsprävention geleistet wer­den kann. Im Zen­trum standen da­bei kommunale und kleinräumige Ver­än­de­rungs­pro­zesse zur Armutsprävention von Kin­dern und ihren Fa­mi­lien. Ziel des Workshops war es, auf der Ba­sis der vorgestellten The­o­rien und praktischen Beispiele mit­ei­nan­der neue Ideen und Stra­te­gien zu ent­wi­ckeln.

Folgende Inhalte wurden bearbeitet:

  • Die gesundheitliche Situation von (Langzeit)Arbeitslosen und ihren Kindern
  • Einflussfaktoren auf Gesundheit und Wirkungswege zwischen sozialer und gesundheitlicher Ungleichheit
  • Das Kindergesicht von Armut
  • Gesundheitsrelevante Entwicklungsthemen von Kindern und Jugendlichen
  • Methodische Ansätze der Arbeit in Gesundheitsförderung und Prävention
  • Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Gesundheitschancen von sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen mit Praxisbeispielen
  • Vorstellung von Projekten zur Gesundheitsförderung bei (Langzeit)Arbeitslosen mit praktischen Übungen
  • Kooperationspartner für Gesundheitsprojekte

Die Fort­bil­dung wurde durch die Aus­stel­lung „Selbst.Wert.Sein“ der Säch­si­schen Landesvereinigung für Ge­sund­heits­för­de­rung e.V. begleitet. Im Rahmen der Aus­stel­lung wird der Um­gang mit Problemen the­ma­ti­siert, die in bzw. durch Ar­beits­lo­sig­keit ent­ste­hen. Es geht um die Fra­ge nach einer „neuen“ Le­bens­orien­tie­rung und nach Kompetenzen und Res­sour­cen, die es benötigt, um Ar­beits­lo­sig­keit zu be­wäl­ti­gen. Eine kritische Aus­ei­nan­der­set­zung mit den Themen der Aus­stel­lung war Be­stand­teil der Fort­bil­dung.

Im Praxisteil der Ver­an­stal­tung stellte ein Mit­ar­bei­ter von Wissensimpuls das Pro­gramm AktivA - Ak­ti­ve Be­wäl­ti­gung von Ar­beits­lo­sig­keit vor. Ab Sommer 2012 wird AktivA in den TIZIAN-Projekten in Thü­rin­gen etabliert. Die ersten Trainings fin­den in der Re­gi­on Ostthüringen als Modellregion statt.

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