08.02.2019
Gesundheitsförderung und Prävention inklusiv gedacht
Dokumentation der Fachveranstaltung vom 6. Dezember 2018 in Bremen
Kai Baumann, Arbeitsstab des Behindertenbeauftragten der Freien Hansestadt Bremen
Schlagwörter:Behinderung, Gesundheitsbildung, Inklusion, Teilhabe
Für Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung ist der Zugang zu Angeboten der Gesundheitsförderung und Prävention oftmals erschwert. Mögliche Gründe sind ein Mangel an teilhabeorientierten Angeboten, ein zu geringes Gesundheitswissen sowie fehlendes Informationsmaterial beispielsweise in leichter Sprache. Gesundheitsförderung für Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung findet bisher in den Werkstätten für behinderte Menschen als betriebliche Gesundheitsförderung - ausgerichtet auf die Bedürfnisse der Werkstattbeschäftigten - statt. Dieser pragmatische Ansatz hat seine Berechtigung, muss aber im Sinne einer teilhabeorientierten Gesundheitsförderung weiterentwickelt werden.
Ziel der Veranstaltung, die in Kooperation mit dem Behindertenbeauftragten der Freien Hansestadt Bremen durchgeführt wurde, war es, Ansätze einer teilhabeorientierten Gesundheitsförderung aufzuzeigen. Zu Beginn wurden die Teilnehmenden durch die Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz sowie dem Landesbehindertenbeauftragten begrüßt. Prof. Dr. Eva Quante-Brandt sprach sich dabei dafür aus, zukünftige Angebote zur Gesundheitsvorsorge von Anfang an inklusiv zu entwickeln und die Möglichkeiten und Chancen des Präventionsgesetzes auch auf behinderte Menschen zu übertragen. Dr. Joachim Steinbrück rief dazu auf, konsequenter Berührungsängste abzubauen und verstärkt durch Netzwerkarbeit inklusive Angebote zu schaffen. Ausdauer und Zähigkeit werden sich nach Ansicht des Landesbehindertenbeauftragten auch in diesem Bereich kontinuierlich auszahlen.
Nach einem einführenden Vortrag zur adressatenorientierten Gesundheitsförderung durch Prof. Dr. Änne-Dörte Latteck (Fachhochschule Bielefeld) und Jutta Rothen (Fachhochschule Bielefeld) wurde die Bremer Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit vorgestellt. Abgerundet wurde der Fachtag durch Praxisbeispiele zur gesundheitlichen Prävention für behinderte Menschen durch Special Olympics, der Bremer Krebsgesellschaft sowie Tanzbar Bremen.
Zur Dokumentation auf der Internetseite der LVG & AFS mit den Folien der Referentinnen und Referenten gelangen Sie hier.