30.04.2012
Gesundheitsförderung und Selbsthilfeförderung
Perspektiven entwickeln - Partnerschaften stärken
Petra Hofrichter, Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Hamburg
Schlagwörter:Empowerment, Fachtagung, Multiplikator*innen, Qualitätsentwicklung, Selbsthilfe, Teilhabe
Menschen mit gesundheitlichen Problemen oder besonderem Unterstützungsbedarf zu erreichen bzw. zu aktivieren ist immer dann eine Herausforderung, wenn sie sozial benachteiligt sind. Dies gilt für viele Handlungsfelder, so auch für Gesundheitsförderung und Selbsthilfeförderung.
Wie kann es den professionellen Akteuren gelingen, die Teilhabe und Selbstbestimmung dieser Menschen zu fördern? Welche konkreten Handlungsansätze haben sich bewährt? Diese Fragen bildeten den roten Faden der Fachtagung „Gesundheitsförderung und Selbsthilfeförderung. Perspektiven entwickeln - Partnerschaften stärken“, die die Behörde für Gesundheit- und Verbraucherschutz (BGV) in Zusammenarbeit mit der Hamburgischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V. (HAG) mit ihrem Projekt Regionaler Knoten und den Kontakt- und Informationsstellen für Selbsthilfegruppen Hamburg am 18.04.2012 durchgeführt hat.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung, an der rund 100 Akteure teilgenommen haben, standen Erfahrungsaustausch und Stärkung der Zusammenarbeit der Multiplikatorinnen und Multipilkatoren aus den Bereichen Gesundheit, Selbsthilfe und Soziales. Was haben Gesundheitsförderung und Selbsthilfe gemeinsam? Wo können sie voneinander stärker lernen? Diesen Fragen widmete sich Prof. Dr. Raimund Geene in seinem Einstiegsreferat. Er stellte Hintergründe, Ansätze und Entwicklungen der beiden Konzepte vor und machte deutlich, dass sowohl Selbsthilfe als auch Gesundheitsförderung Menschen nicht „belehren“, sondern Empowerment- und Emanzipationsprozesse fördern.
Einen neuen Weg in der Selbsthilfe-Unterstützung präsentierte Andreas Greiwe: In-Gang-Setzer® - hier werden ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Selbsthilfe-Kontaktstellen darin geschult Selbsthilfegruppen in der Startphase methodisch zu unterstützen.
Im anschließenden Fishbowl waren alle Teilnehmenden eingeladen über Möglichkeiten der Zusammenarbeit und erfolgreiche Ansätze zu diskutieren, neben den Veranstaltern waren mit dabei: Margrit Glattes von der AOK Rheinland/Hamburg und Dr. Christopher Kofahl vom UKE.
Der Nachmittag ermöglichte den Teilnehmenden ein Eintauchen in die Praxis. Hier wurden in den Foren zum einen Qualitätsentwicklungsinstrumente der Gesundheitsförderung wie Good Practice und Partizipative Qualitätsentwicklung als auch Ansätze der Selbsthilfeförderung vorgestellt.
Wohin das Schiff „Gesundheitsförderung und Selbsthilfeförderung“ gemeinsam segeln wird, machten die Teilnehmenden und die Veranstalterinnen im Get together deutlich: ein erster Schritt in Richtung mehr Zusammenarbeit ist getan, der Prozess des miteinander Lernens wird fortgesetzt.