15.12.2014
GKV Präventionsbericht 2014
Gesetzliche Krankenkassen haben 2013 ihr Engagement im Präventionsbereich ausgebaut
Volker Wanek, ehem. GKV-Spitzenverband
Schlagwörter:Gesundheitspolitik, GKV, Prävention, Setting
Der im November erschienene „Präventionsbericht 2014“ der gesetzlichen Krankenversicherungen und des Medizinischen Dienstes des GKV Spitzenverbandes (MDS) zeigt deutlich den Ausbau der Leistungen in den Bereichen Gesundheitsförderung und Prävention. Rund 12 Prozent mehr haben die Kassen im Durchschnitt in 2013 in diesen Bereichen investiert. Das zeige, so der Vorstand des GKV-Spitzenverbandes Gernot Kiefer, dass die Krankenkassen ihre Aufgabe, Versicherten bei einer gesundheitsfördernden Lebensweise zu unterstützen, sehr ernst nehmen.
Der jährlich erscheinende Bericht gibt Auskunft über die Leistungen der gesetzlichen Krankenkasse bei der Betrieblichen Gesundheitsförderung, bei weiteren Settings wie Kita und Schule sowie bei individuellen Präventionskursen.
Durchschnittlich gaben die Kassen im vergangenen Jahr 3,82 Euro pro Versichertem für Prävention und Gesundheitsförderung aus. Sie lagen damit deutlich über dem gesetzlichen Richtwert von 3,01 Euro. Der Großteil der Ausgaben entfiel mit ca. 70 Prozent auf individuelle Präventionsangebote. Der Betrieblichen Gesundheitsförderung kamen 20 Prozent der Investitionen zu Gute und ca. 11 Prozent entfielen auf den Bereich der nichtbetrieblichen, lebensweltbezogenen Gesundheitsförderung. Trotz dieser sehenswerten Zahlen zeige sich aber, so Kiefer weiter, dass die gesetzliche Krankenversicherung nicht alles abdecken könne, was notwendig ist, um insgesamt gesundheitsförderliche Rahmenbedingungen in Deutschland zu schaffen. „Prävention ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, in die alle verantwortlichen Akteure eingebunden werden müssen“, so Kiefer in Richtung Gesundheitspolitik, Kommunen und Arbeitgeber.
Themenschwerpunkt „Kooperationen in der Prävention"
In diesem Jahr liegt der Themenschwerpunkt des Präventionsberichtes auf Kooperationen: Verschiedene Formen einer gelungenen Zusammenarbeit werden vorgestellt, darunter auch der Kooperationsverbund und die Koordinierungsstellen "Gesundheitliche Chancengleichheit", die als Beispiel für kassen- und trägerübergreifender Unterstützungsstrukturen stehen (auf den Seiten 24 bis 26).
Mit dem Kooperationsverbund gelingt es, Kompetenzen und Stukturen auf Bundesebene mit denen der Länder zu vernetzen. Im Ergenbis kann so Gesundheitsförderung koordiniert, qualitativ hochwertig und zugleich auch soziallagenbezogen unterstützt werden. Das zentrale Anliegen des Verbundes, die Umsetzung integrierter kommunaler Strategien, konnte im Jahr 2013 durch politische Positionspapiere wie z.B. die „Empfehlung der kommunalen Spitzenverbände und der gesetzlichen Krankenversicherung zur Zusammenarbeit im Bereich Primärprävention und Gesundheitsförderung in der Kommune“ (mehr zur Empfehlung) gestärkt werden. 2014 erhielt der kommunale Partnerprozess „Gesund aufwachsen für alle!“ durch einen Beschluss der 87. Gesundheitsministerkonferenz auch von Seiten der Länder weitere politische Unterstützung (mehr zum Beschluss).
Gesundheitsförderung in Lebenswelten: Settings Kita, Schule, Gemeinden und Betriebe
Die Gesundheitsförderung im Betrieb hat in 2013 weiter an Bedeutung gewonnen, so haben die Kassen im letzten Jahr 21 Prozent mehr Betriebe bei der Gesundheitsförderung unterstützt. Traditionell nehmen die Maßnahmen zur Reduzierung arbeitsbedingter körperlicher Belastungen für Beschäftigte im verarbeitenden Gewerbe einen hohen Stellenwert ein. Daneben gewinnen Maßnahmen zum Abbau von psychosozialen Fehlbelastungen stärker an Gewicht.
Zumnehmend wichtiger für die gesetzlichen Krankenkassen wird mit einem Plus von 5 Prozent bei den erreichten Personen im vergleich zum Vorjahr die Gesundheitsförderung in nichtbetrieblichen Settings. Hier wurde der Schwerpunkt besonders auf Bildungseinrichtungen wie Kitas und Schulen gelegt. Mehr als die Hälfte der angebotenen Präventionsmaßnahmen kommt Kindern in Kindergärten oder Kitas zu Gute.
Individuelle Präventionskurse
Unter dem Titel „Individueller Ansatz“ betrachtet der Bericht Präventionsangebote für die einzelnen Versicherten wie bspw. Ernährungs- und Bewegungskurse. Hier erhöhte sich die Anzahl der Teilnehmer 2013 um 10 Prozent. Dieser Anstieg könnte durch erleichterte Bezuschussungsregelungen begünstigt worden sein.
Den kompletten Präventionsbericht können Sie hier einsehen (PDF-Datei, 2,79 MB)
Quellen:
Gemeinsame Pressemitteilung des MDS und des GKV-Spitzenverbandes zum Präventionsbericht 2014 (zur Pressemitteilung)
Präventionsbericht 2014 - Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung: Primärprävention und betriebliche Gesundheitsförderung Berichtsjahr 2013