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18.12.2018

Interkulturelles Gesundheitsprojekt in der Mainspitze gestartet

Melanie Lutz, Caritasverband Offenbach/Main e.V.
Anna Katharina Helbig, Kreis Groß-Gerau
Rajni Kerber, HAGE - Hessische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V.

Schlagwörter:Geflüchtete, Gesundheitsbildung, Kommunen, Workshop

Um Menschen mit Fluchterfahrungen für die Ge­stal­tung ei­nes gesundheitsbewussten Lebens zu sen­si­bi­li­sie­ren so­wie ih­nen das deutsche Ge­sund­heitssystem und ih­re entsprechenden Ge­sund­heitrechte um­fas­send zu er­läu­tern, führt der Caritasverband Of­fen­bach/Main e.V. in Ko­o­pe­ra­ti­on mit dem Fach­be­reich Ge­sund­heit und Verbraucherschutz des Kreises Groß-Gerau ein interkulturelles Ge­sund­heitsprojekt in der Mainspitze durch. Gefördert wird das Pro­jekt durch die UNO-Flüchtlingshilfe und teilnehmenden Kom­mu­nen Bischofsheim und Ginsheim-Gustavsburg.

Für die Zielerreichung wer­den ausgewählte Multiplikatorinnen und Multiplikatoren zu verschiedenen gesundheitsbezogenen Themen so­wie zur Durch­füh­rung von Ge­sund­heitsveranstaltungen geschult (bis ein­schließ­lich Ja­nu­ar 2019). Im An­schluss ge­ben diese das erlangte Wissen im Rahmen von Ge­sund­heits-Treffs an Menschen mit Fluchterfahrung wei­ter (Fe­bru­ar bis ein­schließ­lich Mai 2019). Die Durch­füh­rung der Treffs erfolgt da­bei in der Re­gel in der jeweiligen Mut­ter­spra­che der Multiplikatorinnen und Multiplikatoren.

Zum Auf­takt des Pro­jekts fand im September 2018 ei­ne feierliche Ver­an­stal­tung in den Räumen des Landratsamtes des Kreises Groß-Gerau statt. Neben verschiedenen Grußworten und der Vorstellung des Pro­jekts hielt Frau Aggarwal von der HAGE ei­nen Vortrag mit dem Ti­tel „Ge­sund­heit­liche Chan­cen­gleich­heit von Menschen mit Fluchterfahrung“. Frau Frank, eben­falls von der HAGE, stellte der Zu­hö­rer­schaft die Koordinierungsstelle Ge­sund­heit­liche Chan­cen­gleich­heit vor. Abschließend berichtete ei­ne Mit­ar­bei­te­rin des Frank­fur­ter Pro­jekts KoGi - „Kommunale Ge­sund­heitsinitiativen interkulturell“- , an wel­ches sich das interkulturelle Ge­sund­heitsprojekt in der Mainspitze orientiert, von ih­ren Er­fah­rung­en.

Die Schu­lungsreihe für die Multiplikatorinnen und Multiplikatoren startete am 18.10.2018 mit ins­ge­samt 21 Teilnehmenden. Bei den Teilnehmenden handelt es sich um Menschen aus un­terschiedlichsten Herkunftsländern (Iran, Sy­ri­en, Af­gha­ni­stan, Pa­ki­stan, Äthi­o­pi­en, Eri­trea, In­di­en). Fast al­le sind selbst als Geflüchtete nach Deutsch­land gekommen. Viele von ih­nen verfügen über Er­fah­rung­en im Sozial- und Ge­sund­heitsbereich. Entweder im Heimatland oder in Deutsch­land er­wor­ben.

Im Vordergrund der ersten Schu­lung stand das gegenseitige Kennenlernen und ein Er­fah­rungs­aus­tausch mit ei­ner ehemaligen Ge­sund­heitslotsin aus dem Frank­fur­ter Pro­jekt. Seitdem folgten wei­tere Schu­lungseinheiten zu un­terschiedlichen Themen wie et­wa zu Hygiene/übertragbare Krank­heit­en, Familienplanung und psychosoziale Versorgung. Schu­lung­en zu den Themen Er­näh­rung/Be­we­gung, Mundgesundheit, Suchtprävention und Kindergesundheit so­wie ei­ne Methodik-Einheit sind eben­falls geplant und wer­den im Ja­nu­ar 2019 ab­ge­schlos­sen sein.
Beispielsweise wurde in der Schu­lung „Hygiene/Übertragbare Er­kran­kung­en“, durchgeführt von Mit­ar­bei­te­rin­nen des Fach­be­reichs Ge­sund­heit und Verbraucherschutz, auf die Be­deu­tung der Händehygiene hingewiesen. Hierzu gab es zu­nächst ei­nen fachlichen In­put und ei­nen kurzen Film. Im Rahmen ei­ner praktischen Übung konnten die Teilnehmenden dann ih­re Hände mit ei­ner fluoreszierenden Lö­sung ein­rei­ben. Indem die Hände im An­schluss un­ter ein spezielles UV-Licht ge­hal­ten wurden, konnten die Teilnehmenden Lü­cken in der Händedesinfektion selbst fest­stel­len. Um in ih­rem Vortrag zu Infektionserkrankungen den Wis­sens­stand und Mei­nung­en von mög­lichst vielen Teilnehmenden ein­be­zie­hen zu kön­nen, nutzten die Do­zen­tin­nen ei­ne interaktive Präsentations-Software. Hierbei gaben die Teilnehmenden auf Fra­gen der Do­zen­tin­nen ih­re Antworten in Smartphones ein. Die Ergebnisse wurden dann so­fort und an­onym als Stim­mungs­bild an die Wand projiziert. Die Do­zen­tin­nen griffen diese auf, bezogen sie in den wei­teren Verlauf ih­rer Ver­an­stal­tung ein und regten zum vertiefenden Aus­tausch an.

Weitere Informationen finden Sie unter www.hage.de.

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