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24.04.2014

Kindergesundheitskonferenz Brandenburg

10 Jahre Bündnis Gesund Aufwachsen - mehr Chancen für ein gesundes Aufwachsen aller Kinder am am 9. April 2014 in der Staatskanzlei des Landes Brandenburg zu Potsdam

Frederik Pettelkau, bis Mitte 2018: Gesundheit Berlin-Brandenburg

Schlagwörter:Gesundheitsbildung, Gesundheitskompetenz, Konferenz

Mehr als 180 Ex­per­tin­nen und Ex­per­ten der Bran­den­burgischen Ge­sund­heitslandschaft nahmen am 9. Ap­ril 2014 an der Kindergesundheitskonferenz Bran­den­burg teil - ein Teilnahmerekord. Das Mot­to „10 Jahre Bünd­nis Gesund Aufwachsen“ verwies auf ein rundes Ju­bi­lä­um. Unter dem Dach des Bünd­nisses wurde ei­ni­ges für die Ge­sund­heit von Kindern und Ju­gend­li­chen erreicht. Hiervon berichteten am Vormittag aus­führ­lich die fünf interdisziplinären Arbeitsgruppen des Bünd­nisses. Mi­nis­te­rin Ani­ta Tack (Mi­nis­te­ri­um für Um­welt, Ge­sund­heit und Verbraucherschutz) nannte als Beispiele die sehr gute Ent­wick­lung im Be­reich der Zahngesundheit bei Kin­dern und Ju­gend­li­chen und die Erfolge beim Impfschutz. Auch bei der Gewaltprävention hat man mit den diversen Ansätzen im Land Bran­den­burg gute Ergebnisse er­zie­len kön­nen. Am Nachmittag tauschten sich die Akteure auf „Diskussionsinseln“ zu künftigen Themen und Auf­ga­ben aus.

10 Jahre Bünd­nis Gesund Aufwachsen - ein Erfolgsmodell

„Das Bünd­nis ist ei­ne feste Grö­ße im Land Bran­den­burg und in der Gesundheitslandschaft bes­tens verankert. Es hat we­sent­lich da­zu beigetragen, ei­ni­ge Risiken und Hemmnisse in der gesundheitlichen Ent­wick­lung von Kin­dern und Ju­gend­li­chen zu verringern oder so­gar zu stop­pen“, sagte Gesundheitsministerin Ani­ta Tack in ihrer Er­öff­nungs­re­de. Tack würdigte die engagierte Ar­beit der zu­meist ehrenamtlich tä­ti­gen Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter in den Ar­beitsgruppen des Bünd­nisses: „Erst Ihre engagierte Ar­beit macht es mög­lich, dass Kinder und Ju­gend­li­che an­nä­hernd gleiche und im­mer bessere Ent­wick­lungschancen in Bran­den­burg be­kom­men.“

Manche gesundheitlichen Probleme hätten sich al­ler­dings trotz vielfältigen Engagements lei­der nicht so entwickelt, wie es wün­schens­wert sei, betonte Mi­nis­te­rin Tack. Es gebe in vielen Bereichen noch Verbesserungsmöglichkeiten, et­wa bei den Angeboten zur Bewegungs- und Sprachförderung, so­wie der emotionalen und sozialen Entwicklungsförderung. Hier gebe es für das Bünd­nis noch viel zu tun. Um bewährte Präventionsprogramme flä­chen­de­ckend im Land zu eta­blie­ren, bedürfe es ei­nes bun­des­wei­ten Präventions- und Gesundheitsförderungsgesetzes.

Die wesentliche Ar­beit im Bünd­nis leis­ten des­sen fünf Ar­beitsgruppen, die the­ma­tisch al­le Gesundheitsbereiche von der Versorgung, über die Prä­ven­ti­on bis hin zur Ge­sund­heits­för­de­rung ab­de­cken. Die Ar­beitsgruppen berichteten am Vormittag dem Ple­num über die Um­set­zung der Beschlüsse von 2012 und gaben einen Aus­blick auf die kommenden Auf­ga­ben bis 2016. Es steht ei­ni­ges an: 22 Beschlüsse aus den Bereichen Versorgung, Prä­ven­ti­on und Ge­sund­heits­för­de­rung wurden durch das Ple­num des Bünd­nisses verabschiedet. Jetzt geht es an die Um­set­zung.

Tho­mas Altgeld, Vorsitzender der bun­des­wei­ten Ar­beitsgruppe „Gesund auf­wach­sen“ bei Gesundheitsziele.de, reflektierte in sei­nem Fachvortrag die Ar­beit des Bündnisses aus Bundesperspektive und ging auf künftige Herausforderungen so­wie notwendige politische Rahmensetzungen ein. Altgeld erwähnte auch die „beneidenswerte Datenbasis“ des Bran­den­bur­ger Bündnisses, die nicht nur Erfolge nach­weis­bar mache, son­dern vor allem ei­ne hervorragende Aus­gangs­ba­sis für konkrete Interventionen biete.

Auf dem „Markt der Mög­lich­keit­en“ im ersten Stock der Staats­kanz­lei stellten mehr als 20 Akteure und Part­ner aus Bran­den­burg ih­re Ar­beit vor und bildeten den bunten Rahmen für das „Get together“ in der Mit­tags­pau­se.

Am Nachmittag erhielten al­le Teil­neh­merinnen und Teil­neh­mer der Kon­fe­renz die Mög­lich­keit, sich auf „Diskussionsinseln“ zu Zukunftsthemen wie „Inklusion und Ge­sund­heit“, „Versorgung in ländlichen Lebensräumen“, Mo­der­ne Familienpolitik für ein gesundes Aufwachsen“ oder „Gewaltprävention bei Kin­dern und Ju­gend­li­chen“ auszutauschen. So konnten sich die Teil­neh­merinnen und Teil­neh­mer  ein­brin­gen und die künftige Ar­beit im Bünd­nis Gesund Aufwachsen mit ge­stal­ten. Die Vorschläge und Ideen wurden gesammelt und wer­den  in die Ar­beit des Bünd­nisses ein­flie­ßen.

Eine Aus­wahl an Ar­beitsergebnissen und ak­tu­ellen Projekten

Einige Beispiele für die erfolgreiche Ar­beit im Bünd­nis sind:

  • Die Ra­te der Kinder mit einem naturgesunden, kariesfreien Ge­biss im Al­ter von drei und fünf Jahren ist in den zehn Jahren seit Grün­dung des Bünd­nisses ste­tig auf ak­tu­ell 86 und 65 Pro­zent gestiegen.
  • Die impfpräventiven Maß­nah­men ge­gen Te­ta­nus, Diph­the­rie und Keuch­hus­ten bei Zehntklässlern führten zu positiven Erfolgen.
  • Nur drei bis vier Pro­zent der Kinder haben zum Zeit­punkt ihrer Einschulungsuntersuchung ein starkes Über­ge­wicht. Dieser niedrige Wert ist seit Jahren kon­stant.
  • Der An­teil der 15- bis 17jährigen Ju­gend­li­chen, die we­gen einer gewaltbedingten Verletzung im Krankenhaus behandelt wurden, verringerte sich von 15 auf 6 Pro­zent.

Eine Erfolgsgeschichte bil­den auch die 18 Netzwerke Ge­sun­de Kinder an 37 Standorten im Land, die junge Fa­mi­lien durch ehrenamtlich tätige Fa­mi­lienpatinnen und -paten für die Dau­er von drei Jahren be­glei­ten. Das Neugeborenen-Hörscreening ist ein weiteres Bei­spiel. Diese Vorsorgemaßnahme zur frühzeitigen Erkennung von Hörstörungen ab dem  Säuglingsalter wird mitt­ler­wei­le im ganzen Land flä­chen­de­ckend durchgeführt. Therapiemaßnahmen kön­nen so recht­zei­tig eingeleitet wer­den.

Gegenwärtig wird das Modellprojekt „Schulkrankenschwester“ vorbereitet. Nach finnischem Vorbild sollen Schulen in Bran­den­burg und Po­len mit eigenen Pflegekräften ausgestattet wer­den, die künftig di­rekt vor Ort An­sprech­part­ner für Kinder und Ju­gend­li­che rund um die Themen Ge­sund­heit und Wohl­be­fin­den sein sollen. Das Pro­jekt soll nach einjähriger Vorbereitungsphase und mit Hilfe von ESF-Mitteln mo­dell­haft an Schulen, voraussichtlich im Landkreis Oberspreewald-Lausitz so­wie den Städten Cottbus und Frankfurt/Oder, er­probt wer­den.

Materialien und weiterführende Informationen

Mehr Informationen und ei­ne detaillierte Dar­stel­lung der Ge­schich­te und der Struk­tur des Bünd­nisses hält die Fachpublikation „10 Jahre Bünd­nis Gesund Aufwachsen“ be­reit. Sie kön­nen die Pu­bli­ka­ti­on auf der Internetseite des Bündnis Gesund Aufwachsen herunterladen. Hier fin­den Sie auch die Do­ku­men­ta­ti­on zur Ver­an­stal­tung.

Mehr Da­ten zur Kindergesundheit fin­den Sie hier.

Quellenangaben

Presseerklärung des Ministeriums für Um­welt, Ge­sund­heit und Verbraucherschutz des Landes Bran­den­burg vom 9. Ap­ril 2014: „Wir dür­fen und wol­len kein Kind zu­rück­las­sen!“

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