18.05.2017
Kooperationsveranstaltung "Migration und Alter - Workshop zum Thema Gesundheitsförderung und -versorgung"
Svenja Budde, bis Mitte 2018: Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen
Schlagwörter:Dokumentation, Gesundheitsversorgung, Migration, Pflege, Workshop, Ältere
Mit der zunehmenden Alterung unserer Gesellschaft und den Veränderungen innerhalb der Familiensysteme nehmen auch Familien mit Migrationshintergrund vermehrt professionelle Unterstützung in der Gesundheits- und Pflegeversorgung in Anspruch. Ebenso gewinnen kultursensible Angebote der Gesundheitsförderung an Bedeutung, damit ältere Migrantinnen und Migranten möglichst lange bei guter Gesundheit und Lebensqualität verbleiben können. Sprachbarrieren oder kulturelle Hintergründe stellen Angehörige, Betroffene und auch Fachkräfte nicht selten vor Fragen und neue Herausforderungen. Deshalb ist es wichtig, kultursensible Herangehensweisen in Gesundheitsförderung, Gesundheitsversorgung und der Pflege zu entwickeln und umzusetzen.
Über eigene Erfahrungen, Herausforderungen, aber auch über Erfolg versprechende kultursensible Ansätze in Gesundheitsförderung, Gesundheitsversorgung und der Pflege tauschten sich die kommunalen Akteurinnen und Akteure bei der Kooperationsveranstaltung "Migration und Alter - Workshop zum Thema Gesundheitsförderung und -versorgung " aus. Zu der Veranstaltung luden die Kommunale Gesundheitskonferenz, das Kommunale Integrationszentrum Kreis Herford und das LZG.NRW am 27. März 2017 ins Kreishaus Herford ein. Neben dem fachlichen Austausch zielte die Veranstaltung auf die Vernetzung der teilnehmenden 37 Fachkräfte aus dem Gesundheits-, Sozialwesen und der Pflege des Kreises Herford.
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde und dem gegenseitigen Kennenlernen führte Svenja Budde, LZG.NRW, in ihrem Impulsvortrag in die Gesundheitliche Lage und den Zugang zu Gesundheitsförderung und Versorgung ältere Menschen mit Migrationshintergrund ein. Die konkreten Handlungserfordernisse für den Kreis Herford stellten Dr. Angela Heiler, Kommunale Gesundheitskonferenz Kreis Herford, und Mirjam Bibi, Kommunale Integrationszentrum Kreis Herford, mit der Erläuterung des Auftrags aus dem Kommunalen Integrationskonzept im Kreis Herford vor. Das Kommunale Integrationskonzept weist unter anderem ein Handlungsfeld „Gesundheit und Pflege“ auf, deren Umsetzung die Referentinnen mit Maßnahmenbeispielen anschaulich darstellten.
In Kleingruppen wurde im Anschluss an die beiden Vorträge über bestehende Bedarfe der kommunalen Akteurinnen und Akteure sowie über Angebote vor Ort diskutiert, um die Versorgungsstrukturen transparenter zu machen und um Kontakte zu knüpfen.
Vertreterinnen und Vertreter dreier Praxispartner stellten nach der Mittagspause in Kleingruppen vor, wie sie mit den oben benannten Herausforderungen umgehen und welche Angebote sie für Migrantinnen und Migranten geschaffen haben:
- Projekt „Interkulturelle Öffnung in der Pflege“ Gabriele Hofmann und Thorsten Kroll, Ev. Diakoniestiftung Herford
- Projekt „Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz“ mit dem Schwerpunkt ältere Migranten Zekiye Göndük, AWO Kreisverband Bielefeld e. V.
- Projekt „iGlo - interkulturelle Gesundheitslotsinnen und -lotsen in der Stadt Essen Holger Russ, Novitas BKK
Dabei wurden in den Kleingruppen umfangreiche Beteiligungs- und Austauschmöglichkeiten sowohl untereinander als auch mit den Praxispartnern geboten.
Die Veranstaltung sollte neben einem Austausch dazu beitragen, das persönliche Wissen in dem Themenfeld zu erweitern sowie Ansatzpunkte für die weitere Bearbeitung des Themas im Kreis Herford zu gewinnen.
Die Dokumentation des Workshops „Migration und Alter- Workshop zum Thema Gesundheitsförderung und -versorgung“ finden Sie hier.