05.12.2019
Maßgeschneiderte Gesundheit mitten im Kiez
Steckbriefe gesundheitsfördernder Projekte in Quartieren der Sozialen Stadt in Berlin
Tina Hilbert, (bis Dezember 2020) Gesundheit Berlin-Brandenburg
Nikolas Dölken, Gesundheit Berlin-Brandenburg
Schlagwörter:Gesundheitsförderung, Kommunen, Quartier
Wie Gesundheitsförderung und Prävention in Stadtteilen aussehen kann, lässt sich gut anhand sogenannter Verbundprojekte in Berlin zeigen.
Diese bestehen aus jeweils einem Soziale Stadt-Projekt und einem über Mittel der GKVen finanzierten Gesundheitsmodul. Die Clearingstelle Gesundheit für Quartiere der Sozialen Stadt berät dabei die Quartiersmanagements und Projektträger bei der Konzeption des Gesundheitsmoduls und leitetet die dafür bereitgestellten Gelder an die entsprechenden Projekte weiter. Sie ist ein Teilprojekt der Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Berlin (Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V.).
Mit dieser Kombination wird der Fokus auf Gesundheitsförderung im Kiez geschärft und die angebotenen Maßnahmen passgenau auf die Bedarfe der Quartiere ausgerichtet.
2019 wurde somit in insgesamt 16 Quartieren der Sozialen Stadt jeweils ein Gesundheitsmodul auf den Weg gebracht. Beteiligt sind Quartiere in den Bezirken Mitte, Spandau, Neukölln, Marzahn-Hellersdorf und Tempelhof-Schöneberg.
Das Angebotsspektrum reicht dabei von Bewegungsförderung im Alltag mithilfe von extra dafür ausgebildeten Kiez-Trainerinnen und Trainern bis hin zu Workshops über gesunde Ernährung oder Stressbewältigung. In Neukölln beispielsweise zeigt der Verein Restlos Glücklich, wie aus Lebensmittelresten vollwertige Mahlzeiten entstehen können, die nicht nur lecker, sondern auch gesund und klimafreundlich sind. Dieses und viele weitere Beispiele lassen sich nun in den von der Clearingstelle Gesundheit veröffentlichten Steckbriefen zum Programmjahr 2019 nachschlagen.
Zum Hintergrund der Clearingstelle
Die Clearingstelle Gesundheit wurde 2016 vor dem Hintergrund des Präventionsgesetzes initiiert. Im Rahmen der Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit (KGC) Berlin unterstützt sie Quartiersmanagementgebiete darin, gute Gesundheitsförderungsprojekte umzusetzen und bestehende Ressourcen für Gesundheitsförderung zu bündeln.
Daran arbeiten die beteiligten Partnerinnen und Partner gemeinsam. Zu ihnen zählt die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, deren Anliegen es ist, mehr Mittel für Gesundheitsförderung in den Quartieren der Sozialen Stadt zu bündeln. Die Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung verfolgt vor allem das Ziel, Gesundheitsförderung und Prävention für sozial benachteiligte Berlinerinnen und Berliner umzusetzen. Die gesetzlichen Krankenkassen und Krankenkassenverbände haben den gesetzlichen Auftrag aus dem Präventionsgesetz, sich vermehrt in den Lebenswelten zu engagieren, in diesem Fall im Setting Quartier. Alle Partnerinnen und Partner haben im Juli 2017 eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.