22.09.2009
Pool guter Praxis für mehr gesundheitliche Chancengleichheit wächst!
Pressemitteilung zum 100sten Good Practice-Projekt erfolgreicher Gesundheitsförderung
Rike Hertwig, Fachstelle für Prävention und Gesundheitsförderung & Geschäftsstelle der Landesgesundheitskonferenz
PRESSEMITTEILUNG
Berlin. Fast jedes fünfte Kind in der Bundesrepublik wächst unter schwierigen materiellen und sozialen Bedingungen auf, so der Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen
(SVR-G) 2009. Und Armut macht krank: soziale Unterschiede bei der Verteilung gesundheitlicher Chancen festigen sich bereits in frühen Lebensphasen und setzen sich bis ins Erwachsenenalter hinein fort. Deshalb liegt hier laut SVR-G eine zentrale Herausforderung der Gesundheitspolitik. Prävention kommt bisher wenig bei sozial benachteiligen Menschen an. Angebote werden eher von den gesundheitsbewussten, gut situierten Menschen wahrgenommen. Damit sozial Benachteiligte nicht auf der Strecke bleiben, muss Gesundheit direkt in ihrem Alltag stattfinden. Dort wo die Menschen spielen, lernen, arbeiten, leben.
Wie geht das? Dies zeigt der stetig wachsende Good Practice-Pool des bundesweiten Kooperationsverbundes „Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten“. Er präsentiert inzwischen 100 erfolgreiche Good Practice- Projekte für ein breites Spektrum sozial benachteiligter Zielgruppen: von Kindern bis hin zu älteren Menschen sowie in besonderen Lebenslagen wie Alleinerziehende, Arbeitslose, sozial Benachteiligte mit Migrationshintergrund oder Bewohnerinnen und Bewohner von sozialen Brennpunkten.
Als 100stes vorbildliches Projekt wurden die „Gesundheitsteams vor Ort“ im Stadtteil Trier Nord ausgewählt, einem Programmgebiet der Sozialen Stadt.
Die Gesundheitsteams erleichtern sozial benachteiligten Familien, Alleinerziehenden sowie Kindern und Jugendlichen den Zugang zu den Regelangeboten des Gesundheitswesens. Von Vorsorgeuntersuchungen, Impfberatung und psychosexueller Gesundheit bis hin zu Selbstwertförderung und gesunder Bewegung ist alles dabei. Dazu arbeiten Fachkräfte aus dem
Gesundheits- und Sozialwesen, von der Ärztin über die Hebamme bis zum Sozialarbeiter, berufsgruppenübergreifend zusammen.
„Die Good Practice-Projekte zeigen, wie Gesundheitsförderung den Alltag der Menschen verändern kann. Sie sind erfolgreich, weil sie die Menschen vor Ort motivieren und unterstützen, selbst aktiv zu werden und ihren Alltag gesünder zu gestalten. Deshalb empfehlen wir diese Praxis als vorbildlich“, erklärt Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Ausgewählt werden die „Good Practice“-Angebote anhand von zwölf Kriterien unter Beteiligung von Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis.
Der Kooperationsverbund ist auf Initiative und mit Unterstützung der BZgA entstanden. Er zählt derzeit 53 Partner, darunter Deutscher Städtetag, Krankenkassen, Wohlfahrtsverbände und soziale Organisationen. Ziel ist es, erfolgreiche Beispiele der Gesundheitsförderung bekannt zu machen und den Transfer in andere Kommunen und Regionen zu erleichtern. Mehr Informationen zum Kooperationsverbund finden Sie hier.
Einen Überblick über alle 100 Good Practice-Projekte finden Sie hier.
Direkt zum 100sten Projekt "Gesundheitsteams vor Ort" gelagen Sie hier.
Pressekontakt
Kooperationsverbund "Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten"
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Rike Hertwig
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