28.11.2018
Quartiere in Bewegung
Stärkung der Freude an Bewegung mit innovativen Sportangeboten in den Quartieren
Tina Hilbert, (bis Dezember 2020) Gesundheit Berlin-Brandenburg
Schlagwörter:Bewegungsförderung, Quartier, Soziale Stadt, Sport
Ob im öffentlichen Raum, im Innenhof, in einer Nachbarschaftseinrichtung, KiTa, Schule oder im Seniorentreff - in den Quartiersmanagements spielt die Bewegungsförderung für die Bewohnerschaft von Jung bis Alt eine wichtige Rolle.
So zum Beispiel im Quartier Gropiusstadt. Ein Kooperationsverbund zwischen 15 Kitas, zwölf Schulen und dem Basketballverein ALBA Berlin e. V. bringt durch eine innovative Sportidee Bewegung in die Bildungseinrichtungen des Kiezes. Gefördert wird vor allem die Sportbegeisterung der Kinder und Jugendlichen. Das Angebot erleichtert die Übergänge zwischen den Bildungseinrichtungen.
Für Seniorinnen und Senioren bietet in Moabit-Ost das Sportbüro e. V. wöchentlich kostenfrei eine ausgiebige Runde Nordic-Walking durch das Quartier an. Die Gruppe um den Verein Eigeninitiative im Alter e. V. hat sich bereits Anfang 2018 zusammengefunden, nachdem im letzten Jahr ein Set an Nordic-Walking Stöcken und Sicherheits-Spikes für die Schuhe als „gesundes Weihnachtspaket“ übergeben wurden. Aus Erfahrung wissen die Projektinitiatoren: die entscheidenden Bedingungen für das Gelingen sind Zuverlässigkeit, viel Zeit und Einfühlungsvermögen.
Menschen in den Quartieren erreichen
Ermöglicht werden diese Maßnahmen seit 2017 durch eine zusätzliche Finanzierung von den Gesetzlichen Krankenversicherungen im Rahmen des Präventionsgesetzes. Damit können
die gesundheitsfördernden QM-Projekte gestärkt werden. Mit der Weitergabe der Mittel sowie der Unterstützung bei Projektentwicklung und -umsetzung ist die Clearingstelle Gesundheit im Rahmen der Koordinierungsstelle gesundheitliche Chancengleichheit Berlin (KGC) betraut. Ansatz ist stets, die Menschen in den Quartieren der Sozialen Stadt zu erreichen. Kinder, Jugendliche, Arbeitslose, Ältere oder Alleinerziehende werden in ihren Lebenswelten angesprochen und es wird ihnen die Möglichkeit gegeben, ein gesünderes Leben zu führen.
Bislang werden Projekte in elf Berliner QM-Gebieten und fünf Bezirken umgesetzt. Gesundheitsfördernde Ansätze, die in den Quartieren verfolgt werden, sind neben der Förderung von Bewegung z. B. Gesund Kochen mit wenig Geld, Empowerment für junge Mädchen und Frauen, die Etablierung einer Community of Practice für Frauen mit Migrationshintergrund oder die Ansprache von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in Kitas.
Die Krankenkassen stellen 2018 hierfür eine Kofinanzierung in Höhe von 68.000 Euro (ca. 6.000 Euro pro Quartier/Jahr) zur Verfügung.
Für 2019 haben 15 Quartiere ihr Interesse an einer Beteiligung durch die Clearingstelle angemeldet.