23.11.2011
Regionalkonferenz "Alt, aber oho! Gesundheitsförderung mit Älteren durch Partizipation"
Veranstaltungsbericht aus Bremen
Nicole Tempel, Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e.V.
Astrid Gallinger, Gesundheitstreffpunkt West
Schlagwörter:BZgA, Prävention, Regionalkonferenz, Veranstaltungsbericht
Der demografische Wandel ist in aller Munde: Unsere Gesellschaft wird „älter und bunter“ und im Zuge dieser Entwicklung gewinnt das Thema Gesundheitsförderung im Alter zunehmend an Bedeutung. Hierfür ist es nötig, einen differenzierten Blick auf das Alter zu werfen und gesundheitsfördernde sowie präventive Angebote an den jeweiligen Lebensbedingungen sowie an den Ressourcen und Kompetenzen älterer Menschen zu orientieren. Vor allem partizipative Prozesse sind in diesem Zusammenhang von großer Bedeutung und zwar sowohl in der Kommune als auch im Stadtteil, in der Nachbarschaft, im betreuten Wohnen oder auch in Pflegeeinrichtungen.
Vor diesem Hintergrund führte die Landesvereinigung für Gesundheit Bremen e.V. in Kooperation mit dem Gesundheitstreffpunkt West, der Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen und der Senatorin für Bildung, Wissenschaft und Gesundheit die Regionalkonferenz „Alt, aber oho! Gesundheitsförderung mit Älteren durch Partizipation“ durch. Die Veranstaltung wurde von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) gefördert und fand im Rahmen der bundesweiten Veranstaltungsreihe „Gesund und aktiv älter werden“ am 29. September 2011 in der Evangelischen Friedensgemeinde Bremen statt.
Ziel der Veranstaltung war es, die Themen Gesundheitsförderung und Partizipation älterer Menschen aufzugreifen und Akteure für die Notwendigkeit einer verstärkten Berücksichtigung dieser Themen zu sensibilisieren. Darüber hinaus war es ein zentrales Anliegen, den Austausch zwischen verschiedenen Akteuren anzuregen und einen Beitrag zur Weiterentwicklung kommunaler Altenplanung zu leisten. Hierfür zogen sich verschiedene Fragen zum gesunden Altern durch die Veranstaltung: Was bedeutet es heutzutage alt zu werden? Was braucht es für gesellschaftliche und kommunale Rahmenbedingungen, um ein gesundes Altern zu fördern? Wie können partizipative Prozesse gefördert werden? Welche Möglichkeiten aber auch Grenzen zeigen sich bei einer partizipativen Angebotsgestaltung mit Älteren? Und welche erfolgreichen Praxisbeispiele gibt es bereits? Rund 90 Teilnehmende u. a. aus den Bereichen Gesundheit, Seniorenarbeit, Soziales, Stadtteilarbeit, Pflege, Verwaltung, bürgerschaftliches Engagement und Wohnungsbau nahmen an der Veranstaltung teil und diskutierten diese und ähnliche Fragen.
Die Veranstaltung wurde durch Prof. Dr. Norbert Schmacke (LVG Bremen), Dr. Martin Götz (bei der Senatorin für Bildung, Wissenschaft und Gesundheit) und Dr. Monika Köster eröffnet (BZgA). Frau Prof. Dr. Walter führte mit dem Vortrag „Gesundheitsförderung in der Kommune - Was heißt das eigentlich?“ in das Thema ein. Dabei stellte sie u. a. die Bedeutung kommunaler Gesundheitsförderung heraus und erläuterte die Begrifflichkeiten Partizipation und Empowerment. Herr Prof. Dr. Dr. Kruse zeigte die Notwendigkeit einer differenzierten Betrachtung von Altersbildern auf und verwies dabei auf die Chancen und Potenziale durch Partizipation. Frau Prof. Dr. Dr. Ursula Lehr stellte in ihrem Vortrag die mit der zunehmenden Langlebigkeit verbundenen Herausforderungen für die Gesellschaft heraus und bezog sich u.a. auf die Möglichkeiten des bürgerlichen Engagements.
Am Nachmittag hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, Fragen zur Partiziaption in drei parallel laufenden Foren zu diskutieren. Die Foren bezogen sich auf die Bereiche Kommune, Quartier und Wohn- und Pflegeeinrichtungen. Zunächst wurden die Stufen der Partizipation sowie Beispiele zur Angebotsgestaltung aus der Praxis vorgestellt. Im Anschluss hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit zu reflektieren, inwieweit partizipative Prozesse bereits umgesetzt werden und an welchen Stellen sich Grenzen der praktischen Umsetzung zeigen.
Weitere Informationen zur Veranstaltung finden sich auf der Internetseite www.lv-gesundheitbremen.de