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28.09.2006

Shell Jugendstudie 2006: Gesundheitsverhalten variiert nach sozialer Schicht

Die jüngst veröffentlichte "Shell Jugendstudie 2006" untermauert, dass die soziale Herkunft entscheidenden Einfluss auf das Gesundheitsverhalten von Jugendlichen hat. Dies wird unter anderem am Bereich Freizeitgestaltung sichtbar.

"Jugendliche aus den oberen Sozialschichten beschäftigen sich in ihrer Freizeit besonders häufig mit Lesen, mit kreativen oder künstlerischen Aktivitäten und pflegen ihre sozialen Kontakte: wir haben diese Gruppe als »kreative Freizeitelite« bezeichnet. Bei den Jugendlichen aus sozial benachteiligten Familien hingegen hat das Abtauchen in die Gleichaltrigengruppe mit ihrer spezifischen Freizeitkultur eine andere Bedeutung. Insbesondere männliche Jugendliche aus der Unterschicht bilden die Gruppe der Technikfreaks, die ihre Freizeit vorrangig mit Computerspielen und Fernsehen verbringen. Verbindet sich dies mit einer Abwendung von Schule und Berufsausbildung, liegt ein riskantes Abrücken von gesellschaftlichen Konditionen vor."

Quelle: Shell-Jugendstudie 2006 - Abstract der Ergebnisse Freizeit und Gesundheit

Um das Gesundheitsverhalten zu charakterisieren, verwendete die Studie mehrere Indikatoren aus dem Bereich der Verhaltensprävention. Gesundheitsgefährdende Verhaltensweisen wie ungesunde Ernährung, mangelnde körperliche Bewegung und regelmäßiges Zigarettenrauchen sind dabei unter Jugendlichen aus der Unterschicht weit häufiger verbreitet als in mittleren und oberen Sozialschichten, so die Shell Studie 2006.

   

  Höhere

  niedrigere

   

  soziale

  soziale

   

  Schicht

  Schicht

Täglicher Konsum von Cola/Limonade

      12

      46

Mangelnde köperliche Bewegung

      38

      14

regelmäßige Zigaretterauchen

      15

      37


Angaben in Prozent

Insgesamt konstatiert die Studie wachsenden Druck auf die Jugendlichen durch eine Zunahme kultureller und sozialer Spannungsfelder, zunehmende relative Armut und gleichzeitig hohe gesellschaftliche Erwartungen an Leistung und Qualifikationen. Die Studie sieht für die Zukunft eher noch wachsende Probleme: "Es ist zu erwarten, dass sich drohende Arbeitslosigkeit, eingeschränkte Bildungschancen und schlechte Wohnverhältnisse weiterhin negativ auf die Gesundheit und das Gesundheitsverhalten Jugendlicher auswirken werden"

Quelle: Shell-Jugendstudie 2006 - Abstract der Ergebnisse Freizeit und Gesundheit

Die Shell Jugendstudie ist inzwischen zum 15. Mal seit 1953 von der Deutschen Shell durchgeführt worden, um Einstellungen, Stimmungen und Erwartungen von Jugendlichen zu dokumentieren. Die Shell Jugendstudie 2006 stützt sich auf eine repräsentativ zusammengesetzte Stichprobe von 2.532
Jugendlichen im Alter von 12 bis 25 Jahren aus den alten und neuen Bundesländern, die zu ihrer Lebenssituation und zu ihren Einstellungen und Orientierungen persönlich befragt wurden. Die von TNS-Infratest durchgeführte Erhebung fand auf Grundlage eines standardisierten Fragebogens im Zeitraum von Anfang Januar bis Mitte Februar 2006 statt. Im Rahmen der qualitativen Vertiefungsstudie wurden 25 explorative Interviews mit Jugendlichen im Alter von 15 bis 25 Jahren durchgeführt. 20 dieser Einzelfallstudien werden als Portraits vorgestellt.

Die 15. Shell Jugendstudie ist im Fischer Taschenbuch Verlag unter dem Titel “Jugend 2006 - Eine pragmatische Generation unter Druck“ erschienen und im Buchhandel zum Preis von 14,95 Euro erhältlich (ISBN 3-596-17213-6).

Weitere Informationen zur 15. Shell Jugendstudie unter
www.shell-jugendstudie.de.

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