12.03.2015
Sucht ohne Obdach
Petra Hofrichter, Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Hamburg
Schlagwörter:Suchthilfe, Wohnungslose
Am 19.11.2014 fand die Kooperationstagung des AK Wohnungslosigkeit und Gesundheit der KGC in der Ärztekammer Hamburg statt. Rund 200 Teilnehmende aus den unterschiedlichen Versorgungsbereichen waren der Einladung der Kooperationspartnerinnen (Ärztekammer Hamburg, HAG-Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Hamburg, Hamburgische Landesstelle für Suchtfragen e.V. und Jugendhilfe e.V.) gefolgt, um sich zum Thema "Sucht ohne Obdach - Zusammenarbeit zwischen Wohnungslosenhilfe, Suchthilfe und Gesundheit stärken" zu informieren und auszutauschen.
Denn: Wohnungslose Frauen und Männer leiden unter somatischen und sozialen Problemen - ein großer Teil von ihnen ist von mindestens einem Suchtmittel abhängig. Das medizinische Versorgungssystem, die Wohnungslosen- und Suchthilfe sind nur punktuell gut vernetzt, suchtkranke Wohnungslose Menschen gelten als "schwierige" Klientel - in dem hochdifferenzierten Hilfesystem gehen sie im Hilfedreieck der Sucht- Wohnungslosen- und psychiatrischen Hilfen häufig verloren.
Die Einführungsvorträge hielten der Direktor der Rechtsmedizin im UKE Prof. Dr. Klaus Püschel und die Psychiaterin Dr. Hanna Lietz.
In einer darauffolgenden Gesprächsrunde stellten die Akteure der Suchthilfe, Wohnungslosenhilfe und der stationären Gesundheitsversorgung ihre Arbeit vor und machten auf Handlungsbedarfe und -erfolge aufmerksam.
Eine Fallbesprechung öffnete den Blick auf die alltägliche Praxis und machte die Stolpersteine und Erfolge im Alltag sehr deutlich. Ein zentraler Stolperstein ist die fehlende Kommunikation - sowohl zwischen den Betroffenen und handelnden Akteuren - als auch zwischen den Systemen.
Das Tagungsprogramm und einzelne Beiträge der Veranstaltung finden Sie hier.