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07.06.2013

Vorbildliche Beispiele zur kommunalen Suchtprävention ausgezeichnet

Preisträger des Bundeswettbewerbs mit dem Schwerpunkt "Alkoholprävention im öffentlichen Raum" in Berlin ausgezeichnet

Christa Böhme, Difu - Deutsches Institut für Urbanistik
Bettina Reimann, Difu - Deutsches Institut für Urbanistik

Schlagwörter:Alkohol, Suchthilfe, Wettbewerb

Beim Bundeswettbewerb „Vorbildliche Stra­te­gien zur kommunalen Suchtprävention" wurden am 3. Ju­ni 2013 im Rahmen einer feierlichen Preis­ver­lei­hung in Ber­lin zwölf Städte, Ge­mein­den und Landkreise für ih­re vorbildlichen Aktivitäten zur Alkoholprävention im öffentlichen Raum aus­ge­zeich­net. Die Preis­ver­lei­hung erfolgte durch Bundesgesundheitsminister Da­ni­el Bahr, die Drogenbeauftragte der Bun­des­re­gie­rung Mecht­hild Dyckmans und die Di­rek­to­rin der BZgA Prof. Dr. Eli­sa­beth Pott.

Mit der Preisübergabe fand der 6. Bundes­wettbewerb "Vorbildliche Stra­te­gien kommunaler Suchtprävention - Alkoholprävention im öffentlichen Raum" ein erfolgreiches En­de. Insgesamt wurden 99 Beiträge bei dem vom Deut­schen In­sti­tut für Ur­ba­nis­tik (Difu) in­halt­lich und or­ga­ni­sa­to­risch betreuten und von den kommunalen Spitzenverbänden und dem GKV-Spitzenverband unterstützten Wett­be­werb eingereicht. Diese hohe Zahl der Wett­be­werbsbeiträge und die ins­ge­samt herausragenden Aktivitäten der kommunalen Alkoholprävention sollen auch anderen Kom­mu­nen einen An­reiz zur Nach­ah­mung ge­ben.

Vorausschauende Alkoholprävention

Prof. Dr. Klaus J. Beck­mann, Ge­schäfts­füh­rer und wissenschaftlicher Di­rek­tor des Deut­schen Instituts für Ur­ba­nis­tik, lobt die prämierten Beiträge: „Besonders freut mich, dass die Kom­mu­nen ih­re Al­ko­holprävention vorausschauend, das heißt auf junge Menschen aus­rich­ten. Denn noch im­mer ist Al­ko­hol bei Kin­dern und Ju­gend­li­chen der am weitesten verbreitete Suchtstoff. Gleichwohl darf nicht vergessen wer­den, dass Er­wach­se­ne als negative, aber vor allem als positive Vorbilder fun­gie­ren kön­nen und die Aktivitäten auch auf sie auszurichten sind. Die breite Pa­let­te der Wettbewerbsbeiträge zeigt, dass sich die Kom­mu­nen die­ser Herausforderung be­wusst sind."

Eine Ju­ry aus Wis­sen­schaft und Pra­xis ermittelte aus den Wettbewerbsbeiträgen die zwölf Preis­trä­ger. Für die prämierten Wettbewerbsbeiträge stellte die BZgA ein Preis­geld in Höhe von ins­ge­samt 60.000 Eu­ro zur Verfügung. Zusätzlich wurde vom GKV-Spitzenverband ein Son­der­preis zum The­ma „Vorbildliche Re­ge­lung­en der Zu­sam­men­ar­beit von Kom­mu­nen und Kran­ken­kas­sen bei der Al­ko­holprävention im öffentlichen Raum" in Höhe von 10.000 Eu­ro ausgelobt.

Die Preisträger 2013

Folgende Städte, Ge­mein­den und Landkreise wurden für ih­re vorbildlichen Aktivitäten zu Alkoholprävention im öffentlichen Raum aus­ge­zeich­net:

Kreisfreie Städte

  • Stadt Leipzig (10.000 Euro)
  • Stadt Freiburg im Breisgau (5.000 Euro)
  • Landeshauptstadt München (4.000 Euro)
  • Stadt Göttingen (3.500 Euro)

Kreisangehörige Kommunen

  • Stadt Marburg (10.000 Euro)
  • Stadt Rastatt (5.000 Euro)
  • Stadt Rothenburg ob der Tauber mit dem Landkreis Ansbach (4.000 Euro)
  • Verbandsgemeinde Nierstein-Oppenheim (3.500 Euro)

Landkreise

  • Landkreis Esslingen (7.500 Euro)
  • Landkreis Weilheim-Schongau (7.500 Euro)

Sonderpreis der Krankenkassen

  • Main-Tauber-Kreis (5.000 Euro)
  • Stadt Münster (5.000 Euro)

Dokumentation der Wettbewerbsergebnisse

Um die eingereichten Beiträge der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und auf diese Weise zur Nachahmung anzuregen, sind die Ergebnisse des Wettbewerbs in einer Dokumentation dargestellt und veröffentlicht.

Diese kann kostenfrei bestellt werden über:

BZgA, 51101 Köln
E-Mail: order(at)bzga.de
Fax: 0221/8992-257
Bestellnummer: 33961000

Internetportal zum Wettbewerb

Alle Ergebnisse des Wettbewerbs so­wie die Do­ku­men­ta­ti­on zum Down­load fin­den Sie un­ter www.kommunale-suchtpraevention.de

Partnerkommunen unter den Preisträgern

Unter den Preisträgern be­fin­den sich drei Kom­mu­nen, die auch Part­ner im gemeinsamen Partnerprozess "Gesund aufwachsen für alle!" des Ko­o­pe­ra­ti­ons­ver­bun­des "Ge­sund­heit­liche Chan­cen­gleich­heit" sind: Leip­zig, Göttingen und Müns­ter. Während der Wettbewerbsbeitrag aus Leip­zig (1. Platz) sich an die Ziel­grup­pe der erwachsenen Alkoholkonsumenten und Ob­dach­lo­sen richtet, steht bei den Preisträgern aus Müns­ter und Göttingen die Alkoholprävention bei Kin­dern und Ju­gend­li­chen im Fo­kus.

Mit der als Bei­trag eingereichten Kam­pa­gne "VOLL ist OUT" reagiert die Stadt Müns­ter auf ei­ne durch Be­fra­gung­en so­wie Statistiken belegte präventive Bedarfslage im öffentlichen Raum. Die Kam­pa­gne zielt vor allem auf alkoholpräventive Maß­nah­men bei öffentlichen Ver­an­stal­tung­en und Fes­ten. Um ei­ne nachhaltige Verankerung der Bot­schaft "VOLL ist OUT" in der Kom­mu­ne zu er­rei­chen, rich­ten sich zahlreiche Maß­nah­men und Aktionen auch an Bezugspersonen von Kin­dern und Ju­gend­li­chen (Eltern und Multiplikatoren aus Schule und Jugendhilfe) so­wie Gas­tro­no­mie und Handel.

Das Streetworkprojekt "Go Wil­li!" aus Göttingen hat zum Ziel, den Ju­gend­li­chen individuelle Hilfen und Un­ter­stüt­zung durch direkten niedrigschwellig Kon­takt und durch intensive Vernetzung der unterschiedlichen öffentlichen und frei­en Trägen zu ge­ben. Hinter dem Kon­zept steht ei­ne fundierte Ausgangs- und Bedarfsanalyse für den Wilhelmsplatz, ei­nem zentralen Treffpunkt in Göttingen. Es wurden Interviews und Workshops mit Ju­gend­li­chen, Anwohnern, Geschäftsleuten und weiteren Akteuren aus Verwaltung und Jugendarbeit geführt und so­mit ein hohes Maß an Par­ti­zi­pa­ti­on gewährleistet. Das evaluierte Präventionskonzept "Go Wil­li!" wurde be­reits auf weitere Innenstadttreffpunkte (Parks, Plätze, Stra­ßen und Partymeilen) über­tra­gen.

Hinweis zu weiteren Materialien

Das Münchner Programm zur Prävention des Missbrauchs von Alkohol und anderen Suchtmitteln bei Kindern und Jugendlichen wurde am 5. März 2013 auf der Satellitenveranstaltung zum 18. Kongress Armut & Gesundheit in einem Workshop vorgestellt.

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