Dokumentation zum Termin
2. Brandenburger Präventionskonferenz Kindeswohl im Blick – Auf dem Weg zu einer Landesinitiative!
09.09.2022
Digital
Brandenburg
Veranstalter: Partner der LRV Brandenburg, durchgeführt von der Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit (KGC) Brandenburg
Kategorie: Konferenz
Schlagwörter:Präventionsketten, Kindeswohl, integrierte Strategien, Corona, Kinder, Konferenz, Jugendliche
Am 9. September 2022 fand die 2. Brandenburger Präventionskonferenz unter dem Titel: „Kindeswohl im Blick – Auf dem Weg zu einer Landesinitiative!“ im Namen der Partner der Landesrahmenvereinbarung statt. Eine große Anzahl Brandenburger Akteure, die sich für ein gutes und gesundes Aufwachsen von Jugendlichen, Kindern und deren Familien einsetzen, fand sich für die Präventionskonferenz zusammen, um in einen zukunftsweisenden Austausch zu treten und die Landesinitiative „Kindeswohl im Blick“ in Brandenburg voranzubringen. Die eingebrachten Perspektiven und Impulse werden in den Prozess zur Ausgestaltung der Landesinitiative einfließen.
Die Veranstaltung wurde durch Ministerin Ursula Nonnemacher (MSGIV) und durch die Partner der Landesrahmenvereinbarung (LRV) eröffnet. In den folgenden Fachvorträgen wurden die Studienergebnisse der replizierten COPSY-Studie im Land Brandenburg, die die Auswirkungen der Eindämmungsmaßnahmen der Corona Pandemie auf die psychische Gesundheit der Brandenburger Kinder/ Jugendlichen und Familien zeigen, referiert. Welche Chancen Präventionsketten bereithalten, um ein Aufwachsen in Wohlergehen aller Kinder zu ermöglichen, wurde durch den Fachvortrag aus Niedersachsen vorgestellt und diskutiert.
Die vorab entwickelten Handlungsempfehlungen der Arbeitsgruppen mit Akteuren aus Kommunen und dem Land für die zukünftige Landesinitiative bildeten den Abschluss der Vorträge. In der abschließenden Podiumsdiskussion reflektieren Fachexpert*innen der Gesundheitspolitik, der Krankenkassen, der Unfallkasse und Gesundheitsförderung die Erkenntnisse und Empfehlungen für die zukünftige Landesinitiative. Der virtuelle Markt ermöglichte Teilnehmenden den Austausch mit Initiativen, Projekten und Netzwerken zur Förderung des Kindeswohls.
Moderation der Gesamtveranstaltung: Susanne Becker-Huberti, Hörfunkjournalistin und Moderatorin
Begrüßung
Ministerin Ursula Nonnemacher (MSGIV) begrüßte die Teilnehmenden live zur zweiten Brandenburger Präventionskonferenz.
Sie beschrieb die Konferenz als Meilenstein auf dem Weg zu einer Landesinitiative „Kindeswohl im Blick“ und lud die Teilnehmenden dazu ein, auf der ausgeprägten Kultur der Zusammenarbeit im Land Brandenburg aufzubauen, um die Landesinitiative weiter voranzubringen.
Die Corona-Pandemie hat das Land Brandenburg vor besondere Herausforderungen gestellt. Sie benannte den Beschluss „Gesundheits- und soziallagenbezogene Herausforderungen der Corona-Pandemie und Lösungsstrategien“ des Bündnis Gesund Aufwachsen (BGA) als eine wichtige Grundlage für die Brandenburger Replikation der COPSY-Studie (Corona und Psyche). Die Studie zeigt, wie die Pandemie die psychische und physische Gesundheit unserer Kinder beeinträchtigt. Mit dem im Mai 2021 gefassten Landtagsbeschluss „Kindeswohl im Blick“ greift das Land Brandenburg diese Empfehlungen und Ergebnisse auf.
Sie können die Audiodatei zum Grußwort hier herunterladen.
Ministerin Ursula Nonnemacher (MSGIV) - ©Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V.
Werner Mall (Unternehmensbereichsleiter Prävention, AOK Nordost) begrüßte die Teilnehmenden im Namen der Partner der Landesrahmenvereinbarung (LRV) Brandenburg. Er stellte den Diskussionsprozess dar, in dem Brandenburger Akteure die Ergebnisse der ersten Präventionskonferenz aufgegriffen haben und erste Empfehlungen für eine Landesinitiative „Kindeswohl im Blick“ entwickeln konnten.
Als zweite Stimme der Partner der LRV Brandenburg begrüßte Rebecca Zeljar (Stellvertretende Leiterin des Verbands der Ersatzkassen e. V., Landesvertretung Berlin/Brandenburg) die Teilnehmenden. Sie beschrieb die gegenwärtigen guten Vernetzungsstrukturen und das bereichsübergreifende Arbeiten der Akteure in Brandenburg sowie die Partizipation von Erziehungsberechtigten als starke Rahmenbedingungen für die gemeinsame Entwicklung einer Landesinitiative „Kindeswohl im Blick“ für Brandenburg.
Hier können Sie die Audiodatei zum Grußwort von Werner Mall und Rebecca Zeljar herunterladen.
Vorträge
Corona und Psyche (COPSY) – Wie geht es Kindern & Jugendlichen und ihren Familien im Kontext der Pandemie?
Ute Sadowski (Studienleitung COPSY-Studie Brandenburg, Projektleitung Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Brandenburg, Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V.)stellte die Ergebnisse der im Land Brandenburg replizierten COPSY-Studie (Corona und Psyche) vor.
Mit der Durchführung der Studie wurde die Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Brandenburg in Trägerschaft von Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. durch das MSGIV beauftragt. Das MSGIV und die gesetzlichen Krankenkassen im Land Brandenburg hatten sich im Vorfeld auf die Datenerhebung und Auswertung für das Land verständigt und ihre Unterstützung für eine COPSY Replikation zugesagt.
Hier können Sie die Präsentation herunterladen.
Empfehlungen für eine Landesinitiative „Kindeswohl im Blick!“
Holger Killian (Leiter Fachstelle Gesundheitsziele, Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V.) stellte Empfehlungen für die zukünftige Landesinitiative „Kindeswohl im Blick“ vor. Die Empfehlungen wurden in mehreren Arbeitsgruppen mit Akteuren aus Kommunen und dem Land entwickelt und sind Ausgangspunkt für die weitere Planung.
Hier können Sie die Präsentation herunterladen.
Ergebnisse der Arbeitsgruppen mit Akteur*innen aus Kommunen und dem Land
Anknüpfend an Holger Kilians Vortrag kommentierten vier Vertreter*innen aus den Arbeitsgruppen die vorgestellten Ergebnisse.
Dolores Hübner (Abteilungsleiterin, Gesundheitsamt Frankfurt (Oder)/ Zahnärztlicher Dienst) regte an, das Modell der zahnärztlichen Gruppenprophylaxe als reichenweitenstärkstes Präventionsangebot vorbildhaft für andere Programme zu nutzen. Sie sprach sich für eine Förderung bewährter Strukturen aus.
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Matthias Milke (Geschäftsführer, Familienbund der Katholiken – Landesverband Berlin-Brandenburg e.V.) rief dazu auf, den Blickwinkel von Familien einzunehmen und in der Planung von Unterstützungsangeboten regional- und fachübergreifend zu denken. Er sprach auch über die, durch Corona-Pandemie verursachte Erschöpfung vieler Familien, und regte an der Bedeutung von Familienfreizeit und -erholung mehr Beachtung zu geben.
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Detlef Reichel (Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Vorsitzender des Landesverbandes im Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e. V.) beschrieb die positiven Wirkungen der Schulgesundheitsfachkräfte an der Schnittstelle Gesundheit/ Familie/ Bildung. Er verwies auch auf den Handlungsbedarf in Bezug auf die hohen gesundheitlichen und psychischen Belastungen bei Kindern und Jugendlichen von Geflüchteten- und Migrationsfamilien.
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Claudia Schiefelbein (Stellvertretende Geschäftsführung, Referentin für Kindertagesbetreuung, Familienpolitik, Gesundheitsförderung und Prävention, AWO Landesverband Brandenburg e. V.) sprach sich dafür aus, Fachkräfte in ihrer Arbeit zu stärken und die dafür notwendige Vernetzung und den fachlichen Austausch konkret mit weiteren Ressourcen zu untermauern. Sie regte auch dazu an, die Weichen für ein intersektorales Denken und Arbeiten auf Landesebene zu stellen, um so die Voraussetzungen für eine ressortübergreifende intersektorale Zusammenarbeit zu schaffen.
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Präventionsketten aufbauen für ein Aufwachsen in Wohlergehen aller Kinder!
Dr. Antje Richter-Kornweitz (Fachreferentin für Soziale Lage und Gesundheit, Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e. V.) stellte das langjährige Programm der Präventionsketten in Niedersachsen „Gesund aufwachsen für alle Kinder!“ vor.
Hier können Sie die Präsentation herunterladen.
Podiumsdiskussion
Die Podiumsdiskussion führte die zuvor eingebrachten Impulse der 2. Präventionskonferenz zusammen und richtete den Fokus auf die weitere Ausgestaltung einer Landesinitiative „Kindeswohl im Blick“. Auf dem Podium versammelten sich Vertreter*innen der LRV, Kommunalverwaltung und Gesundheitsförderung zu einem ertragreichen Austausch.
Die Zusammenfassung der Podiumsdiskussion können Sie hier einsehen und herunterladen.
Moderation: Stefan Pospiech (Geschäftsführer, Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V.)
Stefan Pospiech (Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V.) - ©Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V.
Diskutierende
(alphabetisch)
Werner Mall - AOK Nordost, Partner der LRV Brandenburg
Stephanie Nowak - Kreisfreie Stadt Cottbus
Dr. Antje Richter-Kornweitz - Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e. V.
Ines Weigelt-Boock - Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg, Partner der LRV Brandenburg
Torsten Wroblewski - Unfallkasse Brandenburg
Rebecca Zeljar - Verband der Ersatzkassen e. V., Landesvertretung Berlin/Brandenburg, Partner der LRV Brandenburg
Stimmungsbild zur 2. Brandenburger Präventionskonferenz
Im Anschluss an die Podiumsdiskussion konnten die Teilnehmenden ihr Feedback zur Frage: „Was nehmen Sie von der heutigen Veranstaltung mit?“ geben. Das daraus resultierende Stimmungsbild finden Sie hier abgebildet.
Hier können Sie das Stimmungsbild herunterladen.
©Mentimeter/Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V.
Virtueller Marktplatz
Der virtuelle Marktplatz bot den Teilnehmenden die Möglichkeit, mit zehn Netzwerken, Programmen oder Projekten aus dem Bereich der Gesundheitsförderung von Kindern und Jugendlichen aus dem Land Brandenburg in den Austausch zu kommen.
Die Poster können Sie hier herunterladen.
- Poster Netzwerk Gesunde Kinder
- Poster Netzwerk Frühe Hilfen
- Poster Vernetzungsstelle Brandenburg: Studie „Inanspruchnahme im Rahmen des Bildungs- und Teilhabepakets - kostenloses Schulmittagessen“
- Poster Bündnis Gesund Aufwachsen, Bündnis Gesund Älter werden
- Poster Netzwerk Gesunde Kita, Landesprogramm Kiez-Kita, Elternprogramm Schatzsuche
- Poster Lokale Bündnisse für Familie im Land Brandenburg
- Poster Fachstelle Gesundheit des Öffentlichen Gesundheitsdienstes Potsdam
- Poster Landesarbeitsgemeinschaft der Familienverbände in Brandenburg: Studie „Meine Familie, Corona und ich“
- Poster Landesjugendring Brandenburg e.V.
- Poster Brandenburgische Landesstelle für Suchtfragen e.V.
Weiterführende Hinweise aus dem Chat
Hier können Sie Hinweise und Tipps von Teilnehmenden für Teilnehmende herunterladen.
Landtagsbeschluss
Landtagsbeschluss „Kindeswohl im Blickbehalten, Kindergesundheit schützen“ (Drucksache 7/3548 B) vom 20. Mai 2021