Dokumentation zum Termin
Fachseminar "Medienkompetenz"
17.09.2019
Neuhardenberg
Brandenburg
Veranstalter: Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. - Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Brandenburg
Kategorie: Seminar
Schlagwörter:Kita, Schule, Kinder, Jugendliche
Wie können Kita und Schule einen gesundheitsförderlichen Umgang mit den sozialen Medien vermitteln?
Diese Frage stand im Zentrum des Fachseminars „Medienkompetenz“. Es nahmen rund fünfzig Interessierte teil. Darunter waren Fachkräfte aus Kindertagesstätten, Schulen, Beratungseinrichtungen sowie der kommunalen Verantwortungsbereiche wie Jugend- und Sozialamt.
Es wurde gemeinsam über gegenwärtige Herausforderungen diskutiert und Handlungsstrategien entwickelt. Ziel war es, konkrete Ansätze zu vermitteln, wie Fachkräfte in Kitas und Schulen für einen bewussten Umgang mit den sozialen Medien sensibilisieren und dabei unterstützen können. Am Beispiel der Phänomene „Sexting“ und „Loverboys“ stellten Fachexpertinnen und Fachexperten aus Beratung und Wissenschaft präventive Methoden und Ansätze vor.
Gefahren in digitalen sozialen Medien - Phänomen „Loverboys“
Margarete Muresan und Alina Hergott | IN VIA Katholischer Verband für Mädchen und Frauensozialarbeit für das Erzbistum Berlin
Frau Margarete Muresan und Frau Alina Hergott informierten über die Risiken, die mit der vermehrten Kommunikation über das Internet und die sozialen Medien einhergehen. So würden Kinder und Jugendliche über das Internet beziehungsweise die sozialen Medien häufig auf unangemessene Weise kontaktiert. Diese Kontakte finden zum Beispiel innerhalb von Chatrooms oder anderen Internet-Angeboten wie beispielsweise Videospielen statt.
Sie zeigten auf, welche Formen der Annäherung hier zu beobachten sind, zum Beispiel „Grooming“ oder „Sexting“.
Auch die sogenannte „Loverboy“-Methode ist eine Methode der Annäherung, welche im weiteren Sinne zum Menschenhandel gezählt wird. Sie stellt ein besonders schwerwiegendes Entwicklungsrisiko für Kinder und Jugendliche dar. Das Bundeskriminalamt beschreibt das Phänomen folgendermaßen: Bei dieser Methode werden weibliche Minderjährige und junge Frauen durch die „Loverboys“ unter Vorspiegelung einer Liebesbeziehung in ein emotionales Abhängigkeitsverhältnis gebracht, um sie in der Folge an die Prostitution heranzuführen und auszubeuten (BKA, 2018).
Den Fachkräften wurde darüber hinaus in Gruppenarbeiten vermittelt, inwieweit sich eine „Zielgruppe“ solcher Kontaktaufnahmen bestimmen lässt. Die Referentinnen sensibilisierten dafür, Hintergründe und Folgen dieser meist anonymen Kommunikation zu berücksichtigen, um junge Menschen besser vor den Risiken zu schützen.
Impressionen aus der Gruppenarbeitsphase I
© Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V.
Digital Natives oder Digital Naives - Aufwachsen in der digitalen Gesellschaft
Michael Lange, Medienpädagoge | Landesfachverband Medienbildung Brandenburg e. V.
Herr Lange hob die Bedeutung von Medien beim Aufwachsen hervor. Sie sollten aus gesundheitsförderlicher Sicht als wichtiger weiterer Raum für Erfahrung und Entwicklung von Heranwachsenden betrachtet werden, denn: „Medienwelten sind Lebenswelten, Lebenswelten sind Medienwelten“ (Dieter Baacke).
Soziale Medien seien für heutige Heranwachsende ein unverzichtbarer Bestandteil zur Meisterung von Entwicklungsaufgaben. Dazu gehören zum Beispiel das Streben nach Autonomie, die Gestaltung von Beziehungen sowie die Verwirklichung von Selbstbestimmung und Teilhabe. Medienbildung sei ein unverzichtbarer Bestandteil der Grundbildung, um kompetent, kritisch und selbstbewusst mit digitalen Medien umzugehen.
Hier finden Sie eine Liste mit Links zum Thema Medienbildung.
Bewegungsatlas für das Land Brandenburg: Bewegungsförderung in der Lebenswelt 2.0
Martina Schünemann | Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (MBJS) des Landes Brandenburg
Frau Schünemann stellte das sich noch in Entwicklung befindende Angebot »Bewegungsatlas« (kurz: BEAT) vor. Das Angebot soll perspektivisch als App angeboten werden und die zielgerichtete Suche nach Sport- und Bewegungsangeboten ermöglichen - gefiltert nach Regionen. Das Angebot wird mit Mitteln des „DigitalPakt Schule 2019-2024“, mit dem Ziel der Bewegungsförderung im Setting Schule und im Rahmen des länderübergreifenden Projektes „activityschool 2.0“, entwickelt. Es soll bis 2024 in allen kooperierenden Bundesländern und deren Kommunen zur Verfügung stehen.
Hier erhalten Sie eine Übersicht über Funktionalität der geplanten App des MBJS.
Die gesamte Dokumentation als PDF finden Sie hier.